Friedliche Demonstration in Mosbach
Seite an Seite für Demokratie und Menschenrechte
Beim TÜV in Mosbach füllten sich am Freitag, 26.1.24 nach und nach die Reihen der Demonstranten. Ca. 3000 Junge, Alte, Gebrechliche, Familien mit Kindern, verschiedene Nationalitäten aus Mosbach und 27 Gemeinden des Neckar-Odenwald-Kreises applaudierten den Worten des Ersten Landesbeamten Dr. Björn-Christian Kleih. "Wir treten ein gegen den Hass und die wahnsinnigen Ideen, die er hervorbringt. Das bedeutet nicht nur, dass wir unsere Stimme erheben, wo der Hass aufflackert, das bedeutet auch, dass wir selbst nicht hassen. Denn nur so können wir diejenigen, die dem Hass nicht komplett verfallen sind, wieder in unsere Mitte zurückholen. Das ist schwierig. Aber wir sind viele, wir sind einig - und wir werden auch diese Aufgabe meistern."
Die große Menschenmenge, viele mit selbstgebastelten Plakaten, setzte sich in Richtung des Mosbacher Marktplatzes in Bewegung. Dort sprachen sich Vertreter von SPD, CDU, FDP, den Grünen, den Freien Wählern, der evang. Kirche und der AWO für eine schützenswerte Demokratie aus.
Ahmed Al-Sadooni, ein Deutscher mit deutschem Pass und Migrationshintergrund, betonte am Rednerpult, dass er seine Heimat in Deutschland gefunden habe. Er arbeitet als Pfleger in einem Mosbacher Seniorenzentrum und kam 2015 nach Deutschland. Vieles habe er von den Alten gelernt: Es gibt niemanden, der nicht in diese Gesellschaft passt, alle passen dahin. Eine Geschichte, die zeigt, dass Integration funktionieren kann. Sie erfordert aber Mut, Toleranz und gemeinsames Handeln. Was wäre Deutschland ohne den indischen Arzt, die ukrainische Pflegekraft, den afrikanischen Koch oder den Barkeeper aus Afghanistan? Kaum vorstellbar, all diese Menschen "nach Hause zu schicken". Deutschland ist schon lange bunt.
Julian Stipp, Mosbachs Oberbürgermeister, betonte: "Die Gemeinschaft der Demokratie ist stärker als der Egoismus des Hasses."
Autor:Carmen Laier aus Schefflenz |
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