Interview zum Netto Markt Projekt Mönchberg –T12
IG Lebendige Dorfmitte spricht mit Hermine Miltenberger & Edelgard Bösel

Hermine Miltenberger und Edelgard Bösel | Foto: privat
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Drei Fragen an...

Was waren Ihre ersten spontanen Gedanken zum Netto-Markt Projekt?

Als erstes fällt uns Mönchbergerinnen natürlich der Verlust der schönen Ortsansicht ein. Auch sind wir beide sehr naturverbunden und freuen uns jedes Jahr an der reichen Ernte unserer Apfelbäume und Gärten. Da muss man mit einer so großflächigen Flächen-versiegelung hadern.

Wir glauben, dass sich die Einkaufsgewohnheiten der Bürger durch den Netto nicht ändern würden. Wer jetzt schon auf dem Weg von der Arbeit z.B. im Maintal in seinem Lieblingsmarkt einkaufen geht, wird das auch weiterhin tun. Aber was wird passieren, wenn der Discounter nicht läuft? Dann steht am Ortseingang eine Riesenhalle mit Parkplatz, wo dann wer-weiß-was für ein Mieter vielleicht mal reinkommt, oder auch nicht.

Und unserer Meinung nach muss ein Nahversorger auf jeden Fall fußläufig gut erreichbar sein, und das wäre dieser Markt nicht. In diesem Zusammenhang möchten wir das neue Eismobil an der Freizeitanlage als bestes Beispiel hervorheben. Diesem zentralen Platz wurde neues Leben eingehaucht. Hier treffen sich auch die Senioren und Seniorinnen inzwischen richtig gerne, manchmal auch ganz spontan und zwanglos. Dass die Kombination aus Laden und Café bestens funktionieren kann, sieht man ja auch sehr schön im Rücker Dorfladen. Aber man muss eben zu Fuß hinkommen, zwischen Bäcker, Bank und Apotheke sozusagen.

Frau Miltenberger, Sie sind sozial engagiert und halten seit 20 Jahren ein eigenes Hilfsprojekt in Kambodscha in Schwung. Ist es abwegig zu fragen, ob Teil dieses Erfolges auch die lebendige Dorfgemeinschaft in Mönchberg ist?

Das ist überhaupt nicht abwegig. Im Gegenteil: gerade durch unsere noch vorhandene lebendige Dorfgemeinschaft kennt man sich, trifft sich, tauscht sich aus, und unterstützt einander! Und dadurch bleibt auch unser Herzensprojekt im Gespräch. Wäre innerorts alles anonym, die kleinen Geschäfte und Treffpunkte weg, wäre das sicher ganz anders. Ein Dorfladen im Ortskern ist hierbei ein ganz wichtiger Bestandteil des Dorflebens. Wer schonmal da einkauft, der geht auch noch schnell hierhin und setzt sich dorthin. So einfach kann es sein!

Was wünschen Sie sich für die Zukunft Mönchbergs?

Wir finden ganz allgemein, dass dieses ewige größer-schneller-weiter-Wachstumsdenken keine gute Zukunftsidee ist. Mehr Zufriedenheit und weniger Anspruchsdenken wären manchmal angebrachter. Auf Mönchberg bezogen: wir brauchen diesen Discounter nicht.

Was wir in Mönchberg brauchen, sind weitere pfiffige Ideen, die das Dorfleben wirklich bereichern. Uns fallen da zum Beispiel Aktivitäten ein, die heute oft zu kurz kommen: gemeinsames Gärtnern und Kochen von Jung und Alt oder Wiedererlernen von Handarbeiten oder Reparieren von Dingen. Hierbei könnte man auch den Jugendtreff miteinbinden. So würden Werte jenseits des käuflichen Konsums vermittelt, und es würde mit Spaß auch ein Bewusstsein für Klima und Ressourcen-Verbrauch vermittelt. Genau das fänden wir sehr wichtig in der heutigen Zeit.

Ich (H.M.) möchte einfach mein Lieblingsmotto hinzufügen, das zu diesem Thema gut passt, wie ich finde: „Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht dieser Welt verändern.“

Zu den Personen:

Hermine Miltenberger, 76 Jahre, Gründerin der Hilfe für Kambodscha e.V., und Edelgard Bösel, 75 Jahre. Beide waren und sind in vielen Mönchberger Vereinen aktiv.

Interesse an der Interessensgemeinschaft Lebendige Dorfmitte Mönchberg? Mitmachen oder kreative Ideen? Gerne ! Email: dorfmitte-moenchberg@web.de

Hermine Miltenberger und Edelgard Bösel | Foto: privat
Foto: Logo IG Lebendige Dorfmitte Mönchberg

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