Die laufende Mönchberger Bürgerbefragung
Die IG Lebendige Dorfmitte stellt Fragen zur Befragung
Die zweiwöchige Bürgerbefragung der Mönchberger Bevölkerung, um ein Stimmungsbild zum geplanten Netto-Discounter Projekt einzuholen, läuft bis zum 23. August. Eine Befragung mitten in der Urlaubszeit, zu der viele Familien mit schulpflichtigen Kindern im Urlaub sind? Mit einem Fragebogen pro Haushalt, egal wie groß dieser ist? Der über das Amtsblatt verteilt wird, obschon das nicht jeder bekommt, und der im Gebiet der Waldmühle zur Selbstabholung zentral deponiert wird? Der Fragen stellt ("Wie gut können Sie sich mit der Marke Netto Markendiscount identifizieren?"), die mit der Antwortmöglichkeit "wichtig/nicht wichtig" nicht klar sind?
Mehr Information, Ruhe, Sachlichkeit und Demokratie gefragt
Die Interessensgemeinschaft Lebendige Dorfmitte Mönchberg (IG) hätte sich eine andere Herangehensweise an das wichtige Thema Nahversorgung gewünscht. Mit mehr Ruhe und in sachlicher Form sollten zunächst die Bürger im Rahmen einer Bürgerversammlung informiert und erst danach nach ihrer Meinung befragt werden. Außerdem sollte parallel dazu Zeit für die Erstellung alternativer Konzepte geprüft und besprochen werden. Zunächst war von Gemeindeseite geplant, die Befragung parallel zur Landtagswahl im Oktober durchzuführen, wo also jeder Wahlberechtigte die Möglichkeit zur Abstimmung gehabt hätte.
Fragen als Hilfestellung zur Entscheidung
Die IG hatte eine kleine Liste an Fragen erarbeitet, die ihrer Meinung nach relevant sind und wohl durchdacht werden sollten, bevor diese richtungsweisende Entscheidung nicht nur zur Nahversorgung sondern auch zur weiteren Dorfentwicklung getroffen werden kann. Ziel war hierbei, zur Diskussion anzuregen und zugleich kreative Ideen anzustoßen.
Die Fragen lauten:
- Möchte/muss ich fußläufig einkaufen, oder nutze ich sowieso das Auto? Und in 5 Jahren?
- Würde ich im Netto-Markt vor den Toren Mönchbergs (am Obstkeller, Richtung Röllbach) einkaufen, oder erledige ich meine Einkäufe auch weiterhin dort, wo ich jetzt extern einkaufe?
- Wie wirkte sich ein Discounter-Markt auf den Straßenverkehr in & um Mönchberg aus?
- Gäbe es einen sinnvolleren Standort für eine Einkaufsmöglichkeit im Ort?
- Was hätte ein Netto-Markt für die innerörtlichen Geschäfte zu bedeuten? Was kann die Konsequenz daraus (auch für Vereine/Feiern/Feste) sein?
- Was wären die Konsequenzen für den Obstkeller und daraus resultierend für die heimische Gastronomie und den Tourismus?
- Wie sehen die Ortskerne in Orten mit außerhalb gelegenen Marktzentren aus?
- Wie stelle ich mir Mönchberg und seine Dorfmitte in 10 Jahren vor?
- Welche Kosten kämen für die Anbindung des vorgeschlagenen Netto-Marktes (Bürgersteige, Erschließung etc.) auf die Gemeinde zu?
- Rechtfertigten die zu erwartenden, relativ geringen Gewerbesteuereinnahmen (lt. Gemeinde geschätzt 5.000 – 10.000 € pro Jahr) dieses Projekt?
- Stünde die unwiederbringliche Flächenversiegelung von fast 5000 m2 besten Ackerlands im Wasserschutzgebiet (für Verkauf, Lager, Kühlung, Parkplätze, Zufahrt, Abbiegespur usw.) im Verhältnis zum Nutzen?
- Ist mir das ländliche Ortsbild Mönchbergs wichtig?
- Würde ich einen neuen, zentralen Dorfladen durch meinen Einkauf unterstützen?
- Ist es mir wichtig, regionale Produkte bei lokalen Anbietern einzukaufen und die Wertschöpfung im Ort zu halten?
- Ist ein Discounter-Markt ein zukunftsfähiges Nahversorgungs-Konzept oder gäbe es bessere Alternativen?
All diese Fragen hätten nach Meinung der Interessensgemeinschaft mehr Zeit zur Diskussion verdient gehabt.
Interesse an der Interessensgemeinschaft Lebendige Dorfmitte Mönchberg? Mitmachen oder kreative Ideen? Gerne ! Email: dorfmitte-moenchberg@web.de
Autor:Interessensgemeinschaft Lebendige Dorfmitte Mönchberg aus Mönchberg |
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