Igelhilfe Südspessart - private Anlaufstelle für Stachelkinder
Rettet die Bienen, ja klar, aber rettet unsere Natur, sollte es heißen!
Igelhilfe Mönchberg, Tierschutz beginnt im eigenen Garten!
Es ist Februar, die Igel sind doch noch im Winterschlaf?
Weit gefehlt – gerade jetzt, die ersten warmen, verführerischen Sonnenstahlen, lassen die kleinen Stachler langsam aufwachen, oder sie werden bei Gartenarbeiten und Rodungen freigelegt.
WER JETZT EINEN IGEL SIEHT - BITTE SICHERN!
Wie geht das? – Handschuhe, ein altes Handtuch und ein Karton – die Telefonnummer der Igelhilfe (0170/6806352) und schon ist ein Leben gerettet!
Die Tiere sind durch den katastrophalen Sommer 2018 stark geschwächt, untergewichtig und schaffen es nicht, nach dem Winterschlaf oder bei vorzeitigem Erwachen, Nahrung zu finden. Das Igelbuffet ist noch leer, Insekten, Käfer sind noch nicht aktiv.
Nicht nur im Dürrejahr 2018, auch schon in den Vorjahren, stieg die Zahl der Fundtiere stark an.
Der wüstenartige Sommer hat katastrophale Folgen für die Igel, die stacheligen Insektenfresser sind nicht nur durch das Insektensterben in Existenznot. Der englische Name des Igels zeigt deutlich, was so ein Stachelritter braucht – Hedgehog – Heckenhocker – leider sind die meisten Gärten keine kleinen Oasen mehr, sondern Wüsten, leere Flächen, wo Igel und andere Wildtiere keine Nahrung und Lebensraum mehr finden können.
Unsere Igeljahr 2018 in Zahlen:
Die erste große Igelschwemme kam im Frühsommer, im Juni/Juli wurden viele Igel geboren, viele Elterntiere wurden auf Nahrungssuche Opfer des Straßenverkehrs. Die Dürre hat zur Folge, dass das Revier, das zur Nahrungssuche dient, stark ausgeweitet werden muss und viele Igelmütter Ihr Leben lassen mussten. Die hungrigen Igelkinder verlassen dann das Nest und rufen zwitschernd nach der Mutter. Viele Igel, wurden in der Zeit im Kellerschächten, Gruben usw. gefunden – das sind die Orte, wo sich Feuchtigkeit lange hält und sich Nahrung finden lässt - leider kann ein keiner Igel nicht mehr selbständig aus einer solchen Falle entkommen – die Tiere verdursten, oder haben Glück und werden gefunden und zu uns gebracht.
Die nächste Welle Fundigel kam Ende August, die Dürre hielt ja an, es regnete nicht und die Tiere versuchten in Ihrer Not, an Wasser und Nahrung zu gelangen. In Elsenfeld wurde z.B. ein Igelkind im Schildkrötengehege gefunden, ein weiteres saß in Kleinwallstadt neben der Wasserschüssel des Hofhundes. Ein Igel wurde in Sulzbach am Mainufer gefunden, halb verdurstet, da das Ufer zu steil war und Wasser unerreichbar, für das zu Tode erschöpfte Tier.
Die zweite Geburtenwelle kam dann viel zu spät im Jahr, im Oktober! Die zuletzt geborenen Igel haben keine Chance, sich den nötigen Winterspeck anzufressen, um den Winterschlaf zu überleben! Unser letztes Igelkind 2019 wurde im November, in Großheubach mitten auf dem Kreisel aufgefunden – es hatte ein Gewicht von 92g!!! Dieser kleine Frechdachs, noch zahnlos, konnte als Handaufzucht überleben, er ist auch der letzte Igel unserer Station, der sich im Februar endlich in ein paar Tage Winterruhe begeben hat!
Wir konnten im vergangenen Jahr insgesamt 19 Igel bei uns in Mönchberg aufnehmen, gesund pflegen und auswildern. In unseren Außengehegen befinden sich noch 4 Tiere im Winterschlaf, weitere 2, darunter die kleine Großheubacher Bohne, sind noch im Haus untergebracht, um sie zu überwachen. Die Jungs und Mädels werden ab April in eine schöne Umgebung oder einen netten igelgerechten Garten abgegeben.
Sie haben einen schönen Garten, der für Igel geignet ist? Wir haben Ihren neuen Mitbewohner! Leisten Sie aktive Hilfe bei der Auswilderung, Rückführung der geschützten Wildtiere in die Natur - melden Sie sich bei uns! (Tel. 0170/680652, T. Breunig)
Was kostet eine Igelrettung?
Wir sind eine private Pflegestelle, seit vielen Jahren sind wir im aktiv im Hilfsnetzwerk Igelschutz. Igelkinder und verletzte oder schwache erwachsene Tiere werden uns gebracht, wir nehmen sie auf, pflegen sie gesund, versorgen die Tiere und wildern sie möglichst schnell wieder in die Natur aus.
Das bedeutet aber, wir finanzieren unsere Hilfe selbst – bekommen keine Spenden oder Unterstützung!
Neben Spezialfutter, Medikamenten und Tierarztbesuch, benötigen Igelbabys, schwache oder kranke Igel eine sichere und artgerechter Unterbringung, bis zur Genesung und Auswilderung.
Die Igel verbringen 2-6 Monate bei uns in der Pflege – bis sie gesund und kräftig sind, um in der Natur selbständig zu überleben:
KOSTEN pro Tier: zwischen 80 und 400€
Gerne können Sie uns mit Sach- und Futterspenden unterstützen!
– Igel vertragen gutes Katzenfutter – mit möglichst hohem Fleischanteil, ohne Gelee oder Soße, oder BARF Frostfleisch oder Dosen (Huhn oder Pute)
Über Spenden freut sich auch der Verein Igelburg Mossautal, im nahen Odenwald, viele Fachinformationen finden Sie auch bei PRO-IGEL.de
Autor:Tanja Breunig aus Mönchberg |
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