Geige und Harfe aus Halle
Zauberklänge in der Wendelinuskapelle
Die Besucher in der voll besetzten renovierten Wendelinuskapelle in Mönchberg erlebten trotz kühler Temperaturen ein Konzert, das Herzen und Seelen erwärmte. Dorothée Strom-berg, Violine und Ursula Heins, Pedalharfe brachten zauberhafte Klänge in die Kapelle. Obwohl sie in der Staatskapelle Halle an der Saale als 1. Konzertmeisterin und als Solohar-fenistin als musikalische Größe etabliert sind, waren die beiden exzellenten Musikerinnen nicht zum ersten Mal in Mönchberg zusammen zu hören. Dorothée Stromberg ist in Mönchberg aufgewachsen und fühlt sich dem Ort und seinen Menschen sehr verbun-den. So war keine lange Überlegung nötig, für eine Zusage an Martin Bauer, der die Kon-zertreihe und weitere Veranstaltungen zugunsten der Kapellenrenovierung organisiert hat. Beide, wie alle Akteure des dreiwöchigen Kulturprogramms, verzichteten auf Hono-rar. Das Programm des Nachmittags begeisterte Klassikkenner genauso wie Gelegen-heitshörer, 80 Minuten vergingen wie im Flug.
Die Musik aus der Zeit der Romantik ist etwas jünger ist als die 280jährige Kapelle, doch die Orignialkompositionen sowie wunderbare Bearbeitungen für Geige und Harfe füllten den Raum mit vollem, konzertantem Klang. Nach einem tänzerischen Einstieg im „wun-derbaren Kleinod“, wie Stromberg in Erinnerung an ihre Kindheit in Mönchberg die Kapel-le mit spürbarer Empathie nannte, füllte das intensive Adagio aus Bachs a-moll-Violinkonzert den Raum. Mit dem Duo des Nicolai von Wilm präsentierten die Musikerin-nen einen Höhepunkt der guten Stunde, eine Originalkomposition für die beiden Instru-mente. Nach expressivem Harfeneinstieg folgte ein harmonischer, anregender Dialog und mündete in einen temperamentvollen Schluss, der durch euphorischen Beifall be-lohnt wurde. Ähnlich bejubelt wurde die Meditation des Jules Massenet, aus der Oper „Thäis“. Ein zeitgenössisches Werk folgte mit sechs der zwölf „Klangblumen“ von Barbara Heller, 1936 in Darmstadt geboren. Diese Musik wurde in der Region bereits durch Monika Thiery in der alten Dorfkirche in Hausen bekannt. Pflanzenzeichnungen eines 14-jährigen Mädchen aus Halle von Ackerwinde, Springkraut, Iris und Wasserlilie veranschaulichten die Klänge eindrucksvoll.
Camille Saint-Saëns „Fantaisie“ stellte hohe Anforderungen an die Musikerinnen, die sie mit spielerischer Eleganz locker meisterten und das Publikum zu konzentriertem Genuss anregten. Minutenlanger Beifall war der Lohn für die Musikerinnen, die auch als witzige, empathische Moderatorinnen voll und ganz überzeugten. Weitere Veranstaltungen in dieser rundum erfreulichen Reihe: Mittwoch, 9. Oktober, 18 Uhr: „Die Zauberflöten“, das Querflötenensemble unter der Leitung von Anne Rüttiger; Sonntag, 13. Oktober, 16 Uhr: Kapellenkabarett mit Lore Hock, der "Grand Dame" des fränkischen Mundartkabaretts; Mittwoch, 16. Oktober: Meditation mit der Gruppe Wegzeichen – wie immer ohne Eintritt. Großzügige Spenden helfen jedoch die Kosten für die aufwändige Renovierung zu tra-gen, um die sich schon zahlreiche Menschen bemühten.
Pfarrgemeinde Mönchberg
Autor:Astrid Lurz aus Mönchberg |
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