Erinnerung an große Verdienste
Requiem für Joachim Becker, Schmachtenberg
Eigentlich sollte es ein großes Fest im Kreis der Familie werden, die Feier der goldenen Hochzeit von Joachim und Veronika Becker. Doch aufgrund seiner schweren Erkrankung wurde es ein Treffen am Grab. Vor 4 Monaten schon, kurz nach seinem 74. Geburtstag, war das große AMEN gesprochen worden. So war es der Familie wichtig, das Requiem in der Aussegnungshalle des Schmachtenberger Friedhofs persönlich zu gestalten. Die Lesung über die Liebe übernahm Frau Becker selbst, auch die Fürbitten gestaltete sie. Es zelebrierten Pfarrer i.R. Waldemar Kilb und Pfarrer Franz Leipold im Kreis der Familie und weiteren Gästen. Auch Diakon Peter Ricker, die Kirchenpfleger (sein Nachfolger ist Winfried Eck) und die Pfarrgemeinderatsvorsitzenden aus der Pfarreiengemeinschaft waren gekommen. In seiner Predigt erinnerte Pfarrer Leipold an die Verdienste von Joachim Becker in 42 Jahren (1976-2018). Mehrere Pfarrer erlebte und begleitete er in dieser Zeit: Pater Straub 1970-83, der ihn in die Kirchenverwaltung holte. Pfarrer i.R.: Ferdinand Bonk (†1991), Franz Reichelt (†2009), aushilfsweise Pater Theo Weis, Wendelin Lieb (†2013) und seit 2015 Waldemar Kilb. Schmachtenberg ist eine Kuratie-Kirche und ist deshalb seit 1740 der Pfarrei Röllbach zugeordnet. Sein „Dienstherr“ war nach Pfarrer Albrecht Aulbach zuletzt Pfarrer Franz Leipold. Joachim Becker hatte es geschafft, mit dem bescheidenen Grundstock von ca. 8000 € pro Jahr große Bautätigkeiten zu stemmen. Aufgrund seiner Verhandlungen und sein Bemühen um Zuschüsse und Spenden konnte er damit die Innenrenovierungen der Pfarrkirche (1987 und 1997) und des Pfarrhauses (1983, 2009 und 2013), die neue Orgel (1997), das Kirchenumfeld mit barrierefreiem Zugang durch den Bau des Valentinushauses (2012) und der WC-Anlagen, sowie die Fernwärme-Versorgung (2015) organisieren. Glücklicherweise wurde Joachim Becker von seiner Frau Veronika persönlich und fachlich unterstützt, so war der Vorsitzende der Kirchenverwaltung immer ansprechbar, immer zur Stelle, immer bereit zu helfen und immer kompetent in seinen Entscheidungen. Doch er tat das nicht, um für sich selbst Ruhm zu erwerben, sondern, um für die Kirche und das Dorf Gutes und Nachhaltiges zu bewirken, damit sich die Gläubigen und alle Bewohner des Ortes wohl fühlen, wie es in der Laudatio zu seiner Verabschiedung 2019 hieß. Damals wurde ihm die höchste Auszeichnung der Diözese, die Ehrennadel des Bistums Würzburg überreicht. Politisch gehört der kleine Ort zu Mönchberg. So hatte er mit 4 Bürgermeistern zu verhandeln, vor allem, wenn es um den TTC Schmachtenberg ging. Ob es ohne sein Engagement als aktiver Tischtennisspieler in der damaligen Gaststätte Rüth den TTC (Gründung 1963) die vielfältig nutzbare TTC-Halle (1978) geben würde? Als stellvertr. Vorsitzender (1976-2005) war er die treibende Kraft des Hallenbaus. Herr Becker jedenfalls pflegte das Ritual solange es ging, nach dem Sonntagsgottesdienst seine Schafkopf-Freunde in dieser TTC-Halle zu treffen.
Auch künstlerisch war er tätig. Genauso wichtig wie das Schnitzen war ihm die Musik. Deshalb war es den Schmachtenberger Dorfmusikanten eine Ehre, das Requiem zu begleiten.
Autor:Astrid Lurz aus Mönchberg |
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