Vorstellung des Wendelinuswegs

Alternative finden in schwierigen Zeiten

Der heilige Wendelin ist der Ortspatron von Mönchberg. Die Wendelinuskapelle liegt an den Grenzen der Ortschaften Mönchberg, Röllbach und Schmachtenberg am sogenannten Reitweg. In früheren Zeiten war sie ein wichtiger Ort des kirchlichen Lebens in Mönchberg und auch das Ziel von Wallfahrern, z.B. aus Hobbach. Seit mindestens 400 Jahren wird der Heilige Wendelin hier verehrt, mit der Bitte um das Gedeihen der Feldfrüchte und die Gesundheit der Tiere. Leider ist die Kapelle derzeit nicht zugänglich, weil die Deckengemälde noch nicht renoviert werden konnten. Doch die Tradition der Verehrung des heiligen Wendelin liegt vielen Menschen noch am Herzen. Neuestes Zeugnis hierfür ist die kleine Feldkapelle auf der Höhe der Aussiedlerhöfe. Eine Informationstafel erklärt Anlass und Intention der Stifter. In diesem Zusammenhang reifte der Wunsch nach einer Möglichkeit, die wichtigsten Mönchberger Andachtsstätten des Heiligen in einem „Weg“ zu verbinden. Eine Handreichung sollte zugleich informativ und besinnlich diesen Weg begleiten. Als sich Sieglinde und Burkard Bauer diesem Anliegen widmeten, wurde ein „ganzes Buch“ daraus. Sie recherchierten und fotografierten, sie suchten nach Hintergrundinformationen und stellten Gebete zusammen. Eine große Hilfe dabei waren die bisherigen Forschungen von Klaus Miltenberger, Eduard Schmitt und Wolfgang Bösel. Die Pfarrkirche mit den Deckengemälden und dem Wendelinus-Altar ist die erste Station des Weges. Er führt über die Golfstraße mit dem Bildstock am Kinderspielplatz bis zur Wendelinuskapelle und weiter über den Reitweg, die Dreisquelle und durchs „Lange Tal“ bis zur Feldkapelle „Zu den sieben Höfen“. Zu jeder Station gibt es in dem Andachtsheft eine Auswahl an Gebeten. Auch an die Kinder, unsere Zukunft, ist gedacht. Kindgerechte Gebete und Fürbitten nehmen Bezug auf einzelne Stationen, die man dem Leben und Wirken des Heiligen Wendelin zuschreibt. Pünktlich zum Wendelinustag liegt nun ein kleines handliches Heft (64 Seiten) vor, das man bequem in der Jackentasche mit auf den Weg nehmen kann. Es kann für 2,-- Euro erworben werden. Am nächsten Samstag, zur Vorabendmesse des Wendelinusfestes, finden Sie die erste Gelegenheit dazu. Wenn wieder einmal wegen des Sicherheitsabstands nicht alle Gottesdienstbesucher in der Kirche Platz finden, ist der beschriebene „Wendelinusweg“ vielleicht eine gute Alternative der Besinnung und Gottesbetrachtung. Und in guter alter Pilgertradition kann nach der geistigen Erbauung die Einkehr in eine der Mönchberger Gaststätten als körperliche Erquickung ein netter Abschluss sein.
Astrid Lurz, PGR Mönchberg, 19.10.2020