Marine Zeit 1966
VEREIDIGUNG Sommer 1966 Glücksburg

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Im Sommer 1966 ging das Abenteuer los!
Mit der Bundesbahn fuhr ich nach Flensburg, danach ging es zur Kaserne Kommando der Flotte in Glücksburg, dort erwartete mich der militärische Drill.
Viele Vorgesetzte hatten noch die Eingebungen der Wehrmacht im Hinterkopf, die Gründung der Bundeswehr war im Jahre 1955, wir vom Jahrgang 1946 wurden 1966 gemustert und eingezogen. Der 18 monatlicher Grundwehrdienst für das Vaterland war für uns selbstverständlich und wir taten diesen wehrpflichtigen Dienst zwar mit Vorbehalt, doch in der damaligen Zeit des „Kalten Krieges“ sahen wir einen Verteidigungssinn darin.
Als Marinesoldat eingezogen zu werden, das blau Kleid der Marine tragen zu dürfen, es war für uns 20-jährige ein Privileg und wir waren stolz darauf. Das kann man sich heute gar nicht vorstellen, ich komme gebürtig aus Großostheim, in den sechziger Jahren besuchte man die Tanzveranstaltung in der Bachgauhalle in Marineuniform, man wollte doch den Mädels gefallen.
Der Sprachgebrauch im maritimen Bereich war anders, als musste man sich daran gewöhnen. Zum Beispiel Landgang. Die ersten 6 Wochen durften wir nicht von Bord gehen, danach, ich erinnere mich noch genau daran, erster Landgang und Musterung, sitzt der Knoten richtig, ist der Steg an den Schuhen sauber, Taschentuch und auch die Tasche für Kondome, es musste alles vorhanden sein. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die gleiche Länge der Mützenbänder wert gelegt.
Hatte man die Musterung geschafft, konnten wir das erste Mal an Land gehen, bis nach Glücksburg war der Weg Gott sei Dank nicht zu weit, wir kürzten ab am Ufer der Flensburger Förde.
Das Hauptausbildungsprogramm bestand darin, Befehle zu erkennen und sie ausführen zu können. Auch wurde der seemännische Dienst, das Kutterpullen auf der Förde geübt, Kutter einräumen, besetzten und dann mit Obermaat Söder die Förde erkunden.
Auch der Landkampf mit allen Fassetten musste geübt werden, denke gerne noch an den ersten Marsch zurück, mit vollem Kampfgepäcke angetreten, mit meiner Braut das G3, marschierten wir zum Tor hinaus zum Übungsfeld. Nach einem 5 km Marsch, ich sehe noch immer die dampfenden Schwaden der Kameraden im Morgengrauen aufsteigen, erreichten wir das Übungsfeld.
Spähtrupp laufen, Gefechtsformation in allen verschiedenen Arten üben, Unterstand schanzen, wir erwarteten einen Angriff aus dem Osten. Ich sehe mich noch heute im Graben stehen, es hat die ganze Nacht geregnet, der Unterstand voll Wasser gelaufen, meine Knobelbecher weichten schon durch, dann kam der Befehl zu Angriff, es war stockfinster, nur die Leuchtgeschosse erhellten das Schlachtfeld kurzzeitig. Gott sei Dank nur eine Übung, sonst wäre ich vielleicht schon nicht mehr da.
Das war meine Grundausbildung bei der Marine, denke heute noch an meinen Spieß, hatte auch noch bei Adolf gedient, trotzdem ein liebenswerter Vorgesetzter, ich durfte als Künstler eine Kogge im Eingangsbereich der Kaserne malen. Da hatte ich einen kleinen Vorteil, die Kameraden durften Reinschiff machen, Rainer stand auf der Leiter und malte.

Autor:

Rainer Reising aus Mönchberg

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