Buchempfehlung: Pandatage von James Gould-Bourn
Und der Panda kann doch tanzen... Literarisches Highlight im Mai!
Spannende Bücher gibt es viele, sentimentale Bücher auch. Für mich ist es aber etwas ganz Besonderes, wenn ich ein Buch lese, das mich kontinuierlich zum Lachen bringt und dabei ganz ohne Albernheiten auskommt. Stattdessen ist es ein ernsthaftes Buch mit einer berührenden Vater-Sohn-Geschichte, die mich nicht nur vor Lachen hat weinen lassen.
Kaum zu glauben, dass der britische Autor diesen Roman im Rahmen eines Schreibkurses entstehen ließ und mit diesem Debüt direkt so ein Highlight vom Stapel lässt! Pandatage ist im Kiepenheuser & Witsch Verlag erschienen und besticht schon durch sein Cover.
Die Geschichte wird hauptsächlich aus Dannys Sicht erzählt, ein alleinerziehender Vater, der vor einem Jahr seine Frau tragisch verloren hat und sein Leben zu einem immer größeren Scherbenhaufen anwachsen sieht. Nach leichten Konflikten mit seinem sadistischen Vermieter und einem neuen, herzlosen Chef auf der Arbeit steht er kurz vor der absoluten Existenzkrise. Dazu kommt, dass sein Sohn Will, aus dessen Sicht wir auch gelegentlich einen anderen Blick auf die Dinge erfahren, seit dem Unfall von seiner Mutter nicht mehr spricht. In seiner Auswegslosigkeit wagt er sich auf neues Terrain und versucht sein Glück als tanzender Panda! Dabei sieht er nicht wirklich aus wie ein Panda und das Tanzen kann er schon gar nicht! Doch was hoffnungslos anfängt, wird immer mehr zu einer ganz besonderen Berufung für Danny und seinen Sohn.
Was albern klingt, ist eine formidable Mischung aus dem Film Das Streben nach Glück, dem Buch Wunder und feinstem britischem Humor. Die Dialoge der schlagfertigen Protagonisten sind reinstes Stakkato und die Charaktere so liebevoll und realistisch, dass jede Szene ein reiner Genuss ist. Ich fand auf jeder Seite ein Highlight und musste regelmäßig Passagen meiner Frau vorlesen, weil ich so lachen musste! Egal, ob Ivan, der gutmütige Ukrainer oder vor allem Krystal, die bissige Tänzerin, jeder Charakter ist für sich ein Unikum.
Klitzekleine Kritik: Im Klappentext und auch online wird von Danny Maloony gesprochen. Im Buch lautet der Nachname immer Malooley. Das ist irgendwie übersehen worden und verwirrt ein bisschen.
Sei's drum! Dieser James Gould-Bourn muss bitte ganz schnell mehr Schreibkurse belegen und mehr Bücher schreiben. Mit Pandatage ist im ein erster, großer Erfolg gelungen, der mehr Tiefgang hat, als so manch renommierter Autor und unfassbar viel Freude am Schreiben vermittelt. Traurig, urkomisch und trotzdem ernsthaft, ich wollte nicht, dass das Buch endet und nun ist es leider doch schon vorbei!
Das Buch gibt es sowohl online als auch lokal zu kaufen und kostet als Hardcover 20 Euro!
Autor:Gustav Teschner aus Mönchberg |
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