Eigenstrom als aktive Unterstützung für das Mönchberger Freibad

Gesamtansicht der Umkleide und des Kiosks im Mönchberger Freibad kurz nach Fertigstellung Mitte 2016. Deutlich zu erkennen: die mögliche Erweiterung der Photovoltaik-Anlage auf dem linken noch unsanierten Gebäudeteils. (Bild: privat)
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  • Gesamtansicht der Umkleide und des Kiosks im Mönchberger Freibad kurz nach Fertigstellung Mitte 2016. Deutlich zu erkennen: die mögliche Erweiterung der Photovoltaik-Anlage auf dem linken noch unsanierten Gebäudeteils. (Bild: privat)
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Energieverein Mönchberg plant Erweiterung der Photovoltaik-Anlage 

Mönchberg. Jeder Sonnenstrahl zählt. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Das Dach der Umkleidekabinen des Mönchberger Schwimmbads ist perfekt in Richtung Süden ausgerichtet, hat eine geeignete Neigung, und ist nicht von den ansonsten dort reichlich vorhandenen großen Bäumen verschattet. Außerdem wird im Sommer im Freibad natürlich am meisten Strom für die Umwälzpumpen benötigt – also dann, wenn die Sonne meistens reichlich strahlt. Neudeutsch würde man diesen Umstand als „Win-win-Situation“ benennen.

Als 2015 die Renovierung der Umkleide anstand, ließ sich der 2013 gegründete Mönchberger Energieverein die Chance nicht entgehen, die Unterhaltskosten des Schwimmbads auf Jahre hinaus zu senken. Das Gerüst blieb etwas länger stehen und so konnte Mitte 2016 eine Photovoltaik-Anlage mit einer Gesamtleistung von 10 kW/p in viel Eigenleistung und mit finanzieller Unterstützung von engagierten Sponsoren errichtet werden. Im Anschluss wurde die komplette Anlage als Sachspende an die der Gemeinde übergeben. Das Motto der Aktion lautete damals: „Wir schwimmen mit dem Strom!“

Die Zahlen der Anlage können sich in der Tat sehen lassen! Bis Ende 2017 wurden knapp 17.000 kWh an Strom erzeugt. Was aber noch wichtiger ist: der Anteil des hierbei selbst verbrauchten Stroms liegt bei beachtlichen 76%, was fast 12.400 kWh entspricht. Für diese Menge muss also im Schwimmbad kein Strom eingekauft werden, was natürlich viel wirtschaftlicher ist, als den Strom für inzwischen doch recht magere Vergütung einzuspeisen.

Sehr ermutigt durch den wirtschaftlich belegbaren Erfolg traf sich daher der 1. Vorsitzende des Energievereins Joachim Zöller jetzt mit den Mönchberger Bürgermeister. Da die Schwimmbad-Umkleiden erst zum Teil renoviert sind, besteht die Möglichkeit, die Anlage um weitere 20kW/p auszubauen, also die Anlage und damit den Ertrag zu verdreifachen. Der dann erzeugt Strom könnte auch weiterhin fast vollständig selbst genutzt werden, denn Pumpen, Duschen usw. brauchen im Sommer sehr viel Strom. Zöller rechnete dem Gemeindeoberhaupt vor, dass mit der großen Anlage Jahr für Jahr ca. 4500 € an Stromkosten eingespart werden könnte. Nimmt man eine Lebensdauer der Module von nur 20 Jahren an (und die Module halten heute länger), und bemüht den guten Adam Riese, so kommt ein stattlicher Betrag von insgesamt 90.000 € zusammen. Und das ohne mögliche Strompreiserhöhungen, von denen über diesen Zeitraum auf jeden Fall auszugehen ist.

Die Kosten für die Renovierung der Umkleiden und des Dachs des Schwimmbadkiosks könnten so quasi gegenfinanziert werden. Natürlich muss der Energieverein für die Anschaffung der Module und der Technik weitere Sponsoren finden, doch der Verein gibt sich bei so viel Rückhalt in der Gemeinde und den Nachbargemeinden optimistisch. Die erste Anlage wurde komplett von Spenden durch Privatpersonen als auch Gewerben finanziert.

Um das Projekt angehen zu können, muss allerdings Planungssicherheit vorliegen. Das heißt konkret, dass die Gemeinde die Renovierung beschließen wird. Es macht schließlich keinen Sinn, eine Anlage provisorisch auf ein marodes Dach zu installieren. Mönchbergs Bürgermeister Thomas Zöller (nicht verwandt mit Joachim Zöller) sicherte zu, entweder bereits in 2018 oder aber spätestens in 2019 die Renovierung der Umkleide in den Haushalt der Gemeinde mit aufzunehmen. Gleichzeitig zeigte er sich vorbildlich spendabel und versprach, das erste Modul der neuen Anlage privat zu sponsern.

Unter den momentan 37 Mitgliedern des Energievereins läuft inzwischen auch schon ein Ideenwettbewerb, wie man mit Spaß und frischer Energie an die nötigen Sponsorengelder kommt. Hierfür wird auch die Machbarkeit eines bislang im Landkreis noch nie dagewesenen speziellen Schwimmbad-Events geprüft. Vielleicht diesmal mit dem Motto „Wir schwimmen für den Strom“?!

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Weitere Infos zum Verein: www.energie-moenchberg.de

Der Zweck des Ende 2013 gegründeten und inzwischen 37 Mitglieder zählenden Vereins ist die Information zu erneuerbaren und alternativen Energien und effizienter Energienutzung mit dem Ziel einer autarken Energieversorgung der Marktgemeinde Mönchberg.

Autor:

Andrea Stahl aus Mönchberg

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