Workshop Konzertmoderation
Konzertmoderation: Sahnehäubchen oder notwendiges Übel?
Jürgen K. Groh hält beim Musikverband Untermain einen ideenreichen und kurzweiligen Workshop
Artikulationsübungen mit einer Karotte im Mund, ein Plastiklaserschwert, Piratenflagge, zischende Schlangen und die Vorstellung eines Moderators in Hühnerkleidung: die Teilnehmer des Weiterbildungslehrganges „Konzertmoderation: Kunst oder Handwerk?“ erwartete ein sehr ungewöhnlicher, aber äußerst kurzweiliger Kurs. Jürgen Groh aus Nieder-Roden, erfahrener Konzertmoderator und Dozent für Rhetorik- und Musikkurse, weihte in die Geheimnisse einer mitreißenden Konzertmoderation ein. Wobei es eigentlich keine Geheimnisse sind. Laut Groh sind nur drei Dinge wichtig: „Vorbereitung, Vorbereitung und vor allem Vorbereitung“. Um das zu veranschaulichen, griff der Hesse auf außergewöhnliche Hilfsmittel zurück. Mit Karottenstücken oder den eigenen Handknöcheln zwischen den Zähnen wurden Zungenbrecher geübt oder aus Büchern rezitiert. Jeder Teilnehmer musste zudem spontan eingeübte Konzertmoderationen halten, wurde dabei gefilmt und erhielt somit unmittelbar Kritik und Anregungen zu seiner Performance. Besonderes Augenmerk legte Jürgen Groh dabei auf eine dramaturgisch spannende und somit für das Publikum interessante Redeweise.
Muss Musik überhaupt moderiert werden? Auch auf diese rhetorische Frage wusste Groh eine Antwort: „Man kann dadurch Publikum und Musiker/innen emotional einstimmen, auf das Musikstück neugierig machen und z.B. auch Interesse für zeitgenössische Musik wecken. Denn als Moderator rollst Du den roten Teppich aus für das, was auf der Bühne passiert und was die Musiker/innen in monatelangen Einzel-, Satz- und Gesamtproben erarbeitet haben. Man ist wichtiges Bindeglied zwischen Orchester und Zuhörer und trägt dadurch wesentlich zu einer positiven und wertschätzenden Atmosphäre im Konzertsaal bei.“
Das Pfarrheim im Leidersbacher Ortsteil Roßbach erwies sich mit seiner kleinen Bühne und seiner Ausstattung als nahezu perfekter Ort für diesen Kurs. Nach der fast siebenstündigen, kurzweiligen Weiterbildung in Sachen Musikreferat kehrten die Teilnehmer mit viel neuem Wissen im Gepäck zu ihren Heimatvereinen zurück.
Das Publikum, das demnächst Konzerte im Musikverband Untermain besucht, kann sich auf interessante Konzertmoderationen einstellen – und viel Wissen, das die Moderatoren über die dargebrachte Musik näherbringen, erhöht den Reiz und die Freude daran beträchtlich!
Autor:Fritz Hofmann aus Bürgstadt |
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