Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit
1. Netzwerktreffen der Naturpark-Partner
Am 7. Oktober trafen sich rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im „Bergdorf Spessart“. Sie waren der Einladung in den Partner-Betrieb in Lohrhaupten gefolgt, der naturnahen Urlaub in acht Chalets anbietet. Mit dabei: Vertreterinnen und Vertreter von Gastronomie und Beherbergungsbetrieben, Tagungs- und Bildungshäusern, regionalen Vermarktungsinitiativen und touristischen Dienstleistern aus dem Spessart.
Einige wurden schon für nachhaltigen und klimafreundlichen Tourismus als Naturpark-Partner ausgezeichnet. Andere wollen dem Netzwerk beitreten und sich austauschen.
Der Workshop begann der Einrichtung einer WhatsApp-Gruppe und dem Wählen eines Auszeichnungsgremiums. Dieses wird zukünftig entscheiden, ob Betriebe die vom Verband deutscher Naturparke vorgegebenen Kriterien für eine Auszeichnung als Naturpark-Partner erfüllen. Neben den beiden Spessart Naturparken und Tourismusorganisationen gehören auch Franziska Gerhard vom Bergdorf Spessart und Ursula Alsheimer vom Seehotel Gut Dürnhof zum Gremium.
Neu ausgezeichnet wurden auf bayerischer Seite das Jugendhaus St. Kilian in Miltenberg, das Schullandheim Hobbach in Eschau, das Bildungs- und Erholungswerk Burg Rieneck e.V., die Vereinigung der Freunde von Burg Rothenfels e.V. sowie das Hotel Mainpromenade in Karlstadt.
Im Anschluss konnten die Teilnehmenden in kleinen Gruppen zu verschiedenen Themen diskutierten. Die „World Café“ genannte Methode half dabei, unterschiedliche Perspektiven zu vereinen und Ideen zu entwickeln. Danach führte Franziska Gerhard durch das Bergdorf Spessart mit seinem naturnahen Konzept.
Für Dennis Imhof vom Hotel Mainpromenade ist die Auszeichnung als Naturpark-Partner die Bestätigung des bestehenden Konzeptes: „Wir setzen seit über 20 Jahren auf regionale Produkte. Kürzlich wurde zudem in die Bereiche E-Mobilität und Photovoltaik investiert.“ Viele Gäste, im Sommer etwa zwei Drittel, reisten außerdem mit dem Fahrrad an. Imhof freut sich auf den Austausch mit neuen Partnern und betont die Bedeutung regionaler Netzwerke für den nachhaltigen Tourismus.
Markus Seibel vom Schullandheim Hobbach sagte, es sei nicht einfach die Kosten mit dem Anspruch an Nachhaltigkeit unter einen Hut zu bekommen. Vor allem bei preissensiblen Zielgruppen, wie Schulklassen. Seibel erklärte, dass sie den „Whole Institution Approach“ nutzen. Dieser steht für das ganzheitliche Prinzip der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Dabei werden regionale und faire Produkte verwendet und das Angebot an vegetarischen Speisen erweitert.
Außerdem sei ein großes Projekt in Planung, so Seibel: die Umstellung der Wärmeerzeugung auf erneuerbare Energien. Das alles trage dazu bei, als Bildungsort für Umweltfragen glaubwürdig zu bleiben. „Wer erklärt, was man rund um das Thema Umweltschutz tun kann und sollte, muss auch selbst danach handeln“, sagte er.
Phillip Fuhrmann, Bildungsreferent auf Burg Rothenfels, hob die Heterogenität der Gäste auf der Burg hervor: Neben Schulklassen und Orchestergruppen nutzen auch zahlungskräftige Tagungsgäste das Angebot. „Durch diese Vielfalt“, so Fuhrmann, „können wir die Preise für Jugendliche und sozial schwächere Gruppen moderat halten.“ So gelinge es den sozialen Aspekt mit Nachhaltigkeit zu verbinden.
Für das Jugendhaus St. Kilian ist die Auszeichnung als Naturpark-Partner ein weiterer Meilenstein im Umweltengagement: "Als kirchliches Tagungs- und Bildungshaus sehen wir die Bewahrung der Schöpfung als klaren Auftrag“, so Lukas Hartmann, Leiter des Jugendhauses. Dazu gehört für ihn Verantwortung wahrzunehmen und sich aktiv an der wertschätzenden Gestaltung und Bewahrung der Erde zu beteiligen. Seit 2019 ist das Jugendhaus daher EMAS-zertifiziert. Als Naturpark-Partner wolle man sich in der Umweltbildung engagieren und außerdem als Gastgeber für Gruppenreisen und Radfahrende einen Beitrag für den sanften Tourismus leisten.
Der Outdoor-Workshop stärkte das Partnernetzwerk für nachhaltigen Tourismus im Spessart; es wird weiterwachsen. Oliver Kaiser, Geschäftsführer des Naturpark Spessart e.V., betonte: „Hier schaffen wir eine Plattform, die Nachhaltigkeit, Tourismus und Regionalität verbindet. Gemeinsam mit unseren Partnern setzen wir uns für eine Zukunft ein, in der der Tourismus im Einklang mit der Natur steht.“
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