Rege Teilnahme in Lohr
Jahreshauptversammlung des Naturparks Spessart

Oliver Kaiser lies die Vorstudie zum schwimmenden Infozentrum auf dem Main vorstellen und über die Beauftragung der Hauptstudie abstimmen. Der Vorschlag wurde mit acht Gegenstimmen angenommen. | Foto: Jennifer Weidle
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  • Oliver Kaiser lies die Vorstudie zum schwimmenden Infozentrum auf dem Main vorstellen und über die Beauftragung der Hauptstudie abstimmen. Der Vorschlag wurde mit acht Gegenstimmen angenommen.
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Über eine gut besuchte Jahreshauptversammlung konnte sich die 1. Vorsitzende Sabine Sitter freuen. Sie führte gemeinsam mit Thomas Zöller, der sich an diesem Tag aus dem Amt des 2. Vorsitzenden des Vereins verabschiedete und Geschäftsführer Oliver Kaiser durch die Mitgliederversammlung.

Mario Paul für Biosphärenregion

Beim Grußwort bekräftigte Lohrs erster Bürgermeister Mario Paul seine Haltung gegenüber einer potentiellen Biosphärenregion Spessart. „Wir sollten die Unterschiede zwischen Stadt und Land, Natur und Kultur nicht gegeneinander, sondern gewinnbringend für alle einsetzen“, sagte er. Das Prädikat Biosphärenregion werde deutlich mehr Kapazitäten für Natur- und Umweltschutz sowie eine nachhaltige Entwicklung in der Region bringen und kommunale Haushalte entlasten.

Hauptstudie für schwimmendes Infozentrum auf dem Main wird beauftragt

Über die Haushalte wurde vor der Abstimmung über die Beauftragung der Hauptstudie für ein schwimmendes Naturpark-Infozentrum heiß diskutiert. Die Mitgliederversammlung stimmte am Ende mit acht Gegenstimmen für die Erstellung der Hauptstudie Ende 2024; sie wird voraussichtlich mit 50.000€ vom Umweltministerium gefördert. Oliver Kaiser sagte, dass er für den verbleibenden Betrag von etwa 25.000€ Stiftungen um finanzielle Unterstützung bitten möchte. Die regionalen Sparkassen und die Stiftung natur mensch kultur hatten bereits die nun abgeschlossene Vorstudie zum Schiff mit knapp 20.000€ gefördert.

Rückblick auf 2023 – Artensterben und Aprikosen-Pflanzungen

Weiterhin stellte das Naturpark-Team Projektaktivitäten und Aktionen vor. „Beim Streuobst“, so Projektmanagerin Sabrina Jochum, „kann man schon über die Pflanzung von wärmeliebenden Arten wie Aprikosen nachdenken.“ Denn viele Apfel- und Birnensorten bekämen aufgrund des Klimawandels Sonnenbrand.

Erste Vorsitzende des Naturparkvereins Sabine Sitter, scheidender 2. Vorsitzender Thomas Zöller, Schriftführer Markus Latt und Schatzmeister Arno Bernard bei der Jahreshauptversammlung der Mitglieder des Naturparks Spessart | Foto: Jennifer Weidle
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Auch Wasser sei ein großes Thema, vor allem bei neu gepflanzten Bäumen. Gemeinsam mit den Kommunen und Streuobstfachleuten suche man hier Lösungen: In Kreuzwertheim beispielsweise möchte man zukünftig Regenwasser von den Dachflächen des Bauhofs zum Gießen der Jungbäume sammeln.

Die Auswirkungen des Klimawandels und Änderungen in der Landnutzung beschäftigen auch die Gebietsbetreuer für Grünland. Als Beispiel nannte Torsten Ruf die erschreckenden Ergebnisse der Kartierung des Thymian-Ameisenbläulings. Die Bestände sind stark zurückgegangen. „Wir haben hier weltweit eine große Verantwortung“, so Ruf. Er ergänzte, dass die Aufgaben im Kampf gegen das Artensterben nicht alleine zu bewerkstelligen seien.
Gemeinsam mit seinem Kollegen Christian Salomon lobte er daher die gute Zusammenarbeit mit den Naturschutzbehörden, Landschaftspflegeverbänden und Landwirtinnen und -wirten.
Ein weiteres Artenschutzprojekt in 2024 wird der Bau eines Mauerseglerturms in Mönchberg mit 48 Brutplätzen sein.

Nachfolger des Schutzhütten-Projekts in 2024

Naturpark-Ranger Andreas Gries stellte neue und ergänzende Wanderwege vor, die der Naturpark gemeinsam mit dem Spessartbund und den Kommunen umsetzt, u.a. einen knapp 80 Kilometer langen Rundweg bei Aschaffenburg. Auch gäbe es rege Nachfrage nach weiteren Schutzhütten. „Wir werden in der zweiten Hälfte des Jahres ein Nachfolgeprojekt starten“, so Gries. Interessierte Gemeinden können sich ab sofort in der Geschäftsstelle melden.

An der Jahreshauptversammlung hatten 77 Personen teilgenommen.  | Foto: Jennifer Weidle
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Naturpark-Ranger Felix Kühne hob die Leistungen der ehrenamtlichen Naturparkführerinnen und -führer hervor, die 2023 ihr 25-jähriges Jubiläum feierten. Sie gestalten maßgeblich das Veranstaltungsprogramm des Naturparks und sind wichtige Akteure bei der Zusammenarbeit mit den Naturpark-Schulen. Deren Netzwerk wächst kontinuierlich und Kühne betonte den Erfolg des Konzeptes: „Wenn die Kinder mit externen Fachleuten rausgehen, nehmen sie sehr viel mit.“

SALAMUH und Auszeichnung von Katzensprung 2.0 Partnern

Dass es keine SALAMÄH-Salamis zum Probieren gab, bedauerte Oliver Kaiser. „Leider sind sie schon wieder ausverkauft. Die Lamm-Salamis werden uns quasi aus den Händen gerissen.“ Als Nachfolgeprojekt ist heuer die Konzeption von SALMUHs – aus Rindfleisch – geplant.
Des Weiteren der durch Erweiterte Realität unterstützte Ameisenlehrpfad in Heimbuchenthal – auch dieser, wie das geplante schwimmende Infozentrum bundesweit einzigartig. Mit dem Projekt Katzensprung 2.0 habe man außerdem ein wichtiges Projekt gestartet, um nachhaltigen Tourismus zu fördern, erklärte der Geschäftsführer. Beim vierten Workshop im April sollen erste Partnerbetriebe ausgezeichnet werden.

Kaiser dankte abschließend dem Bauhof Gemünden für die Unterstützung bei der Asbestsanierung der Büroräume im vergangenen Sommer. Anschließend wurde Heimbuchenthals Bürgermeister Rüdiger Stenger einstimmig zum neuen 2. Vorsitzenden gewählt. Der bisherige 2. Vorsitzende Thomas Zöller aus Mönchberg gab wegen seiner Wahl in den Landtag sein Bürgermeisteramt Anfang November ab. Neuer Kassenprüfer wurde der Bürgermeister von Roden Johannes Albert.

KomBi - Unterstützung für mehr Artenvielfalt

Im Anschluss stellte Florian Lang das Projekt KomBi vor. Er begleitet und unterstützt Kommunen dabei, die Biodiversität auf ihren Flächen zu fördern. „Ich koste nichts, schreibe mit Ihnen Anträge und tue etwas für das kommunale Sparschwein.“ Er freue sich, mit seinem Netzwerk und dem Überblick über mögliche Förderungen die Artenvielfalt unterstützen zu können.

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