Lupine im Sinngrund
Problempflanze breitet sich aus

Torsten Ruf zeigt eine ausgestochene Lupine: Lange Pfahlwurzel und 2000 Samen pro Pflanze lassen sie sich rasant vermehren. | Foto: Torsten Ruf
  • Torsten Ruf zeigt eine ausgestochene Lupine: Lange Pfahlwurzel und 2000 Samen pro Pflanze lassen sie sich rasant vermehren.
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  • hochgeladen von Naturpark Spessart e.V.

Meist blau leuchtend mit langstieliger Blüte und dichtem Blattwerk fällt sie sofort ins Auge: die Lupine. Die invasive nordamerikanische Pflanze breitet sich aktuell im Naturschutzgebiet Sinngrund aus.

Die Lupine ist gemäß Torsten Ruf, Gebietsbetreuer für Grünland im Naturpark Spessart für Artenvielfalt, Nutztiere und Landschaftspflege aus mehreren Gründen höchst problematisch. „Sie verbreitet sich zum Einen schnell und großflächig“, erklärt er, „und nimmt damit anderen Pflanzen den Raum.“
Dass sie sich rasant ausdehnt, liegt an ihrer Fähigkeit sich zu vermehren: Eine Pflan­ze bildet etwa 2000 Samen, die im Boden bis zu 50 Jah­re keimfähig bleiben. Zusätzlich kann die Staude unterirdische Ausläufer bilden, aus der dann neue Pflanzen wachsen.
Wo sie wächst, verdrängt sie andere Pflanzen. Denn sie reichert die Böden mit Stickstoff an. So verdrängt sie viele der seltenen, an magere und nährstoffarme Standorte gebundene Pflanzen, wie zum Beispiel die Schachblume. Auch der Landwirtschaft schadet sie, denn sie ist giftig – enthält Alkaloide – und ist somit im Heu für Weidetiere gefährlich.
Aktuell ist das Vorkommen im Naturschutzgebiet Sinngrund auf einen kleinen Bereich bei Rieneck beschränkt. Hier stehen jedoch bereits Tausende Exemplare. In anderen Gebieten im Spessart, zum Beispiel bei Ruppertshütten, Jakobsthal, Lohr oder Altenbuch, ist die Lupine auf dem Vormarsch.
Die Gebietsbetreuung beim Naturpark Spessart e.V. hat gemeinsam mit der unteren Naturschutzbehörde Main-Spessart mit der Zurückdrängung im Sinngrund begonnen. Der Bestand wurde in diesem Jahr zweimal gemäht und aufkommende Blüten regelmäßigentfernt, um ein weiteres Aussamen zu verhindern. Abschnittsweise wurden außerdem mit freiwilligen Helfern Pflanzen ausgestochen und entsorgt. Bis die Fläche frei von Lupinen ist, wird es aber gemäß Ruf noch Jahre dauern.
Lupinen sollten vorrangig mit kompletter Wurzel entfernt werden. Wenn das nicht geht, gelte es befallene Bereiche ab Mai regelmäßig zu mähen.

„Eine weitere Ausbreitung der Lupine in der freien Landschaft“, so Ruf, „muss verhindert werden.“ Er rät, Lupinen-Vorkommen in Naturschutzgebieten bei der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde zu melden. Er appelliert außerdem an Verantwortliche von kommunalen und privaten Flächen dringend auf eine Ausbringung der Art zu verzichten, da eine Ausbreitung in die freie Landschaft nicht ausgeschlossen werden könne.

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