Naturpark Spessart gegen Wasserkreuzkraut im Sinngrund

Erschwert wurden den Schülerinnen und Schülern der FOS-BOS Aschaffenburg ihre ehrenamtliche Arbeit durch das hohe Gras. Wegen des häufigen Regens in den letzten Wochen und um den Boden zu schonen konnten einige Wiesen nicht gemäht werden.  | Foto: Andreas Reble
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  • Erschwert wurden den Schülerinnen und Schülern der FOS-BOS Aschaffenburg ihre ehrenamtliche Arbeit durch das hohe Gras. Wegen des häufigen Regens in den letzten Wochen und um den Boden zu schonen konnten einige Wiesen nicht gemäht werden.
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Im Sinngrund hat der Naturpark Spessart e.V. die jährlichen Maßnahmen gegen das giftige Wasserkreuzkraut (WKK) eingeleitet. Abermals erhielt er tatkräftige Unterstützung von Freiwilligen.

Das WKK breitet sich seit Jahren im Sinngrund aus. Es ist gefährlich für Weidetiere - besonders im Heu, wo sie es nicht von ungiftigem Futter unterscheiden können. Dass sich das WKK immer weiter ausgebreitet, haben die Naturpark-Mitarbeitenden 2020 festgestellt. „Es dürfte am Klimawandel liegen, aber genau wissen wir es nicht“, so Torsten Ruf. Der Gebietsbetreuer für Grünland organisiert und betreut die diesjährigen Maßnahmen gemeinsam mit seiner Kollegin Sabrina Jochum.

Ehrenamtliche vom Bergwaldprojekt e.V. beim Ausstechen des für Weidetiere giftigen Wasserkreuzkrautes im Sinngrund. Die Pflanzen wurden in Kunststoffsäcken gesammelt und entsorgt. | Foto: Oliver Kaiser
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Hilfe kam unter anderem erneut vom Bergwaldprojekt e.V.. Das Team reiste aus verschiedenen Teilen Deutschlands an, um eine Woche lang bei der Aktion mitzuwirken. Dabei waren sowohl alte Hasen als auch Neulinge: Katharina Kaiser ist erstes Mal dabei. „Für mich genau das richtige Einsteigerprojekt und ein toller Ausgleich zur Arbeit“, sagt die Atmosphärenforscherin, die sonst viel Zeit im Labor verbringt. Ute Nowack (76) hält sich mit Arbeit an der frischen Luft jung; über 50 Projekte hat sie in acht Jahren beim Bergwaldprojekt e.V. begleitet. Neulich habe sie im Harz gearbeitet. „Im Harz haben wir mit Totholz gekämpft. Die Auswirkungen des Klimawandels sind dort sehr präsent.“ Hingegen sei der Spessart beeindruckend schön mit seinen noch intakten Waldflächen, so die Hamburgerin.

Zusätzlich unterstützten Schülerinnen und Schüler die Aktion des Naturparks Spessart am 10.7. für einen Tag. Die 15 Personen gehen zur FOS-BOS, der gemischten beruflichen Ober-, staatlichen Fachober- und Berufsoberschule in Aschaffenburg.
Den Tag pädagogisch vorbereitet hatte Lehrer Andreas Reble: Die Problematik des WKK wurde im Unterricht vorab behandelt, ebenso wie der Spessart als wichtiger Lebensraum der seltenen Wiesenknopfameisenbläulinge und der Schachblume. Aber es ging an dem Tag auch um die Freude am gemeinsamen Arbeiten in der Natur. Schüler Siamad Daoud: „Ich erwarte heute viel Wiese, viel Sonne, Hitze und Spaß.“

Erschwert wurden den Schülerinnen und Schülern der FOS-BOS Aschaffenburg ihre ehrenamtliche Arbeit durch das hohe Gras. Wegen des häufigen Regens in den letzten Wochen und um den Boden zu schonen konnten einige Wiesen nicht gemäht werden.  | Foto: Andreas Reble
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Oliver Kaiser, Geschäftsführer des Naturparkvereins, dankte allen Anwesenden. Man mache seit Jahren positive Erfahrungen mit Ehrenamtlichen aus allen Teilen Deutschlands und aus aller Welt. Denn auch geflüchtete Menschen unterstützen den hiesigen Naturschutz, wie neulich bei einer Aktion in Kreuzwertheim. „Wir tun damit etwas für die Natur und die Menschen“, so Kaiser. Am 20.7. ist ein weiterer Einsatz im Sinngrund mit der Hilfe von Geflüchteten geplant.

Durch die Bekämpfung des WKK wird die hier heimische und in Deutschland seltene Schachblume geschützt. Zur Blütezeit reisen Menschen aus ganz Deutschland an, um ihre Schönheit zu bewundern. Ein gutes Beispiel dafür, dass Biodiversität auch für die Wirtschaft wichtig ist. Neben dem Tourismus, von dem in unserer Region vor allem kleine Betriebe abhängig sind, spielt Biodiversität und die damit verbundenen Ökosystemdienstleistungen noch für viele andere wirtschaftliche Sektoren eine Rolle. Zum Beispiel für Land- und Forstwirtschaft, sowie Fischerei.

Die gesamte Maßnahme zur Eindämmung der giftigen Pflanze im Sinngrund wird in diesem Jahr gemäß Kaiser auf 148.000 Euro beziffert; 90% davon werden vom Freistaat Bayern gefördert.

Erschwert wurden den Schülerinnen und Schülern der FOS-BOS Aschaffenburg ihre ehrenamtliche Arbeit durch das hohe Gras. Wegen des häufigen Regens in den letzten Wochen und um den Boden zu schonen konnten einige Wiesen nicht gemäht werden.  | Foto: Andreas Reble
Ehrenamtliche vom Bergwaldprojekt e.V. beim Ausstechen des für Weidetiere giftigen Wasserkreuzkrautes im Sinngrund. Die Pflanzen wurden in Kunststoffsäcken gesammelt und entsorgt. | Foto: Oliver Kaiser

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