Polizeibericht vom 14.04.2021
Raum Lohr a. Main | Sicherheitsbilanz der Polizeiinspektion Lohr a. Main für das Jahr 2020 - Hier leben heißt sicher leben!
Pressebericht der PI Lohr a. Main vom 14.04.2021
Sehr zufrieden blickt die Polizeiinspektion (PI) Lohr a. Main auf das Ergebnis des Jahres 2020 zurück. Während die Anzahl der begangenen Straftaten deutlich zurückging, verbesserte sich im Gegenzug die Aufklärungsquote ähnlich markant.
Straftaten insgesamt
In der polizeilichen Kriminalitätsstatistik (PKS) werden Straftaten aus dem Strafgesetzbuch und dem Nebenstrafrecht (z. B. dem Betäubungsmittelgesetz) erfasst, die der Polizei bekannt werden. Nicht ausgewiesen werden Verkehrsstraftaten wie z. B. unerlaubtes Entfernen vom Unfallort oder Trunkenheit im Verkehr. Demnach wurden im Zuständigkeitsbereich der Lohrer Polizei im Jahr 2020 insgesamt 896 Straftaten statistisch erfasst. Gegenüber dem Vorjahr hat die polizeilich registrierte Kriminalität demnach um 46 Fälle (- 4,9 Prozent) abgenommen. Diese Zahl stellt den niedrigsten Wert im Vergleich der letzten fünf Jahre dar.
Allein dieser Trend ist schon erfreulich. Bedeutet er doch für die Bürgerinnen und Bürger, die sich im Zuständigkeitsbereich der Lohrer Polizei bewegen und dort aufhalten, dass die Gefahr, Opfer einer Straftat zu werden, erneut gesunken ist.
Häufigkeitszahl
Deutlich wird dies aber auch an der sogenannten Häufigkeitszahl. Dies ist die Zahl der bekannt gewordenen Fälle pro 100.000 Einwohner. Die Bevölkerungszahl aller im Dienstbereich gemeldeten Einwohner lag mit Stand 30.09.2020 bei 30.006 Einwohner. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Bevölkerung um 104 Einwohner ab.
Im Jahr 2020 betrug die Häufigkeitszahl für den Dienstbereich der PI Lohr a. Main 2986. Dies stellt den niedrigsten Wert innerhalb der letzten fünf Jahre dar!
Die Aussagekraft der Häufigkeitszahl wird dadurch beeinträchtigt, dass nur ein Teil der begangenen Straftaten der Polizei bekannt wird (sog. Hellfeld) und, dass u. a. Pendler, in- und ausländische Durchreisende und Touristen in der Einwohnerzahl nicht enthalten sind. Straftaten, die von diesem Personenkreis im Dienstbereich begangen wurden, werden aber in der polizeilichen Kriminalitätsstatistik gezählt.
Aufklärungsquote
Die Fallzahlen und die Häufigkeitszahl sind zwei Möglichkeiten, um die Sicherheits-lage in einem Bereich zu definieren. Vervollständigt wird dies jedoch erst durch die Aufklärungsquote (AQ) für diesen Bereich. Sie stellt fest, wie viele Tatverdächtige zu den erfassten Straftaten ermittelt wurden. Hier zeigt das Arbeitsergebnis der PI Lohr für das Jahr 2020 ein 5-Jahres-Hoch. Gegenüber dem Vorjahr und damaligen 70,6 Prozent stieg die AQ auf 74,9 Prozent an (+ 4,9 Prozent). Dies bedeutet, dass zu annähernd drei von vier bekannt gewordenen Straftaten ein Tatverdächtiger ermittelt werden konnte!
Diese sehr guten Zahlen sind das Ergebnis motivierter und engagierter Polizeiarbeit. Sie ist aber auch das Ergebnis, zu dem so manche Bürgerin und mancher Bürger seinen Beitrag geleistet hat. Zahlreiche Mitteilungen und Hinweise von Zeugen aus der Bevölkerung erbrachten oftmals gerade das entscheidende Detail, das dem polizeilichen Ermittler bei der Fallaufklärung weiterhalf. Deshalb geht unser Dank an Alle, die uns bei unserer polizeilichen Arbeit unterstützten.
Veränderungen zum Vorjahr
Bei einem genaueren Blick in die Kriminalstatistik 2020 der Lohrer Polizei erkennt man, dass es bei einzelnen Delikten Veränderungen zum Vorjahr gab. So wurden beispielsweise mit 54 Ladendiebstahlsdelikten 15 mehr als im Vorjahr mitgeteilt (+ 38,5 Prozent). Fälle von Nachstellung (Stalking) stiegen von 29 auf 47 Fälle (+ 62,1 Prozent) und Nötigung von fünf auf 22 Fälle.
Betrugsdelikte nahmen von 113 Fällen auf 71 Fälle ab (- 37,2 Prozent), Sachbeschädigungen von 152 Fällen auf 130 (- 14,5 Prozent).
Es ist aus polizeilicher Sicht auch sehr erfreulich, dass sich unter den Delikten, die abgenommen haben, auch das Phänomen des Tageswohnungseinbruchs befindet! Im Jahr 2019 wurde 15 Mal im Zeitraum zwischen 06.00 Uhr und 21.00 Uhr in Wohnungen eingebrochen. Im Jahr 2020 war in diesem Deliktsbereich kein einziger Fall zu verzeichnen! Im 5-Jahresvergleich zeigt sich jedoch auch, dass das Jahr 2019 ein Ausnahmejahr war (2016: 2 Fälle, 2017: 0, 2018: 1) und die Anzahl der Tageswohnungseinbrüche im Zuständigkeitsbereich der PI Lohr insgesamt sehr gering ist. Delikte, die in 2020 keine Änderung gegenüber dem Vorjahr erfahren haben, gab es auch: schwerer Fall des Diebstahls aus Gaststätte/Hotel (2 Fälle), schwerer Fall des Diebstahls aus Büro/Werkstatt (3 Fälle) und Beleidigung (68 Fälle). Illegale Betäubungsmittel Keine nennenswerte Zu- oder Abnahme von Fallzahlen war auch im Bereich der Rauschgiftdelikte zu verzeichnen. 96 Fällen aus dem Jahr 2019 stehen 99 Fälle im Jahr 2020 gegenüber.
Häusliche Gewalt
Mit dem Beginn der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen wurden Befürchtungen laut, dass dies möglicherweise zu mehr Gewalt gegen Frauen und/oder Kinder führen könnte. Dies spiegelt sich in der Kriminalstatistik derzeit nicht wider.
Fazit Auch wenn der subjektive Eindruck in der Öffentlichkeit vereinzelt ein anderer sein mag, die Zahlen aus dem Jahr 2020 belegen objektiv, dass es um die Sicherheit im Zuständigkeitsbereich der PI Lohr a. Main sehr gut bestellt ist. Bei gestiegener Aufklärungsquote ist die Gefahr, Opfer einer Straftat zu werden, erneut geringer geworden.
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