Einer für alle! Das News Verlag Runningteam beim WIKA-Staffelmarathon 2017
Da reiße ich ein riesiges Loch in die Haushaltskasse und besorge mir das erste Paar Laufschuhe meines Lebens - und dann schau ich beim WIKA-Staffelmarathon 2017 in Klingenberg doch nur zu! Es ist zum Haareraufen! Aber mein Kreislauf macht seinem Namen keine Ehre, da läuft nix, steht eher kurz vorm Abnippeln. Und dann noch die traditionelle WIKA-Lauf-Hitze, yeah! Das haut mich aus den Rennschuhen, hinein in die Badelatschen. Zum Glück springt meine liebe Kollegin Manuela für mich ein. Tausend Dank! Durch sie kann das News Verlag Runningteam doch noch planmäßig an den Start gehen. Und ich schleppe mich auch dorthin. Wenn schon nicht als Läuferin, dann will ich zumindest Fotos von unserem tollen Team machen.
Erstmal gibts einen schönen Schnappschuss, bevor alle schwitzig-klebrig-bappisch sind. An den Start gehen heute: Peter Fox, pardon, Fuchs, der dieses Jahr wieder das Wacken Open Air besucht und über die von mir als zu laut aufgedreht empfundene Musik nur müde lächeln kann. Manuela Bischof, mein Ersatz-Engel, die noch beim Frühstück nicht damit gerechnet hat, dass sie hier antritt (nochmal vielen Dank!). Anika Fürst, die sich ihre Laufklamotten in letzter Sekunde aus dem Zimmer ihres schlummernden Sohnes geschnappt hat. Lisa Losert, die nicht allzu begeistert über die Hitze ist, in weiser Voraussicht aber ihre Mutter mitgebracht hat, die die besten Energielieferanten der Welt macht (Endgeile Müsliriegel! Wenn ich das Rezept abstauben kann, schreib ichs hier rein!). Florian Deß, der zwar nicht mit einer Müsliriegel-Mama aufwarten kann, dafür mit einer jubelnden Familie, deren weiblicher Teil es sich auch hochschwanger nicht nehmen lässt, Florian lautstark Beine zu machen. Meine bessere Hälfte Dominik Stapf, der mit Ohrenschmerzen antritt, aber für die Teamehre die Zähne zusammenbeißt. Und natürlich Iris Breitenbach, die frisch zurück aus dem Urlaub alles supertoll organisiert hat und gleich mal für zwei Teams antritt. News Verlag, let´s go!
Zu voll, zu doppelt, passt
Bisher war ich ja zum Anfeuern beim Citylauf in Aschaffenburg und als Läuferin beim Römerlauf in Obernburg. Mal davon abgesehen, dass ich das Angebot solcher Laufevents allgemein klasse finde: Der Citylauf war mir persönlich zu überfüllt. Und beim Römerlauf dachte ich nach einer Runde: "Oh nee, jetzt nochmal das Ganze!" Das ist beim WIKA-Lauf in Klingenberg anders. Auf der gesamten 6 Kilometer-Strecke ist genügend Platz zum Anfeuern, ohne dem Nachbarn den Ellbogen ins Gesicht zu rammen (außer vielleicht im Start-/Zielbereich). Zudem ist es eine Rundstrecke. EINE Rundstrecke, also einmal das Ganze laufen und ab ins Ziel. Genau mein Geschmack. Nächstes Jahr dann halt *seufz*. Seufz? Nein, aus, reiß dich zusammen, denn jetzt gehts loooooooooooos!
Die ersten Drei geben alles
Unser erster Läufer Peter Jahrgang 1950 Fuchs startet und erreicht nach 40:26 mit einem lockeren Grinsen im Gesicht das Ziel. Er gibt ab an Manuela, deren dunkelbraune Mähne ihr löwengleich um den Kopf weht. Und wie eine Löwin kämpft sie auch über die Strecke und kommt mit einer Zeit von 38:59 ins Ziel. Klatsch! Manuelas Hand landet in Dominiks. Die Ohren fiepen, Dominik lächelt den Schmerz aber weg und haut die Füße in den Asphalt. Selbst die von Schwiegerpapa Claus angebotene Mütze lässt er links liegen und zischt davon. Die Sonne kuriert ihn wohl zeitweise, denn dafür, dass er es langsam angehen wollte, kommt Dominik schon echt schnell wieder zurück. Das Lächeln hat dem Hecheln Platz gemacht, 31:58 steht auf der Stoppuhr. Krass! Und weiter gehts mit Anika, auf geht´s!
Ah, die kennste doch!
Während sie Meter um Meter runterrockt, will ich mal schnell die örtlichen Örtlichkeiten aufsuchen. Kaum erhebe ich mich von meinem Fotoplatz und drehe mich um, reiße ich die Kamera auch gleich schon wieder hoch. Da kommt doch meine Tante angelaufen! Zack, auf SD-Card gebannt! Hau rein, Marikka! Am Donnerstag zuvor sind wir die Strecke noch gemeinsam gejoggt. Marikka ist jetzt also auf der Strecke, da können die beiden doch nicht weit weg sein...aha! Da sind sie ja: Onkel Peter und ein Krug Bier warten im Zielbereich darauf, Marikka zu bejubeln und abzukühlen (nach 34:45). Sehr schön. Überhaupt ist der Weg zur Toilette gepflastert mit Begegnungen. Susanne vom Erlenbacher Kino ist da, die ihren Mann anfeuert und mir gleich mal steckt, dass Mitte September wieder eine vegane Woche in der Kinopassage ansteht. Cool! Und da sind Christian vom Roten Kreuz und Kai von der Feuerwehr Leidersbach. Kai sieht so aus, als hätte er sich in der Disziplin vertan und wäre durch den Main geschwommen. Es ist aber auch sackheiß, liebe Güte! Die Rot Kreuzler haben gut zu tun, immer wieder holen sie Läufer ab, die von Schwüle und Hitze niedergestreckt wurden. Ich wär bestimmt auch eine davon gewesen, daran hätten auch Hightech-Schuhe nix geändert. Also gute Entscheidung, zu Knipsen statt zu Laufen.
Zwischenstopp
Bei den Toiletten angekommen stelle ich fest: Keine feucht-miefige A3-Silberschüssel-Atmosphäre, sondern saubere und vor allem ausreichende Kabinen. Tiptop! Das ist ja immer so ne Sache bei solchen Großveranstaltungen, aber hier freut sich die Blase. So, jetzt schnell zurück an die Strecke.
Die nächsten Drei geben alles
Gerade rechtzeitig, da biegt Anika auf die Zielgerade ein. Dass sie jetzt über ein Jahr nicht mehr gelaufen ist merkt man dem Leichtgewicht kein Stück an. Federleicht fliegt sie ins Ziel, mit einer Zeit von 32:41, und klatscht mit Lisa ab. Pferdeschwanz zurecht gezurrt, Playlist an gemacht und schon kannste gar nicht schauen und Lisa ist wieder da. Nach 31:15. Es waren die Müsliriegel, gibs zu, genialer Brennstoff! Lisa schickt Florian auf die Reise. Der trabt beschwingt los, Sohn und Frau feuern kräftig an und so schafft es Florian in 31:16 über die Zielgerade. Flotter Flo!
Abklatschen kann er dann allerdings erst mal nur mit Frau Marlene, denn Iris ist schon unterwegs. Die siebten Staffelläufer werden um 18:15 Uhr per Blockstart auf die Strecke geschickt. Damit die guten auch noch bei Tageslicht wieder ankommen.
Die Herde stampft los
Iris hat sich einen guten Platz weit vorne gesichert uns muss sich also nicht im Zickzack durchschlängeln. Swusch, schon ist sie an mir vorbeigepest. Hinter ihr folgt eine gigantische Herde Läufer. Stampede, waaaah! Zurück bleibt nichts als eine riesige Staubwolke. Hust! Kaum hat sich der Staub gelegt, ist Iris auch schon wieder da. Mit überragend schnellen 29:03 flitzt sie durch den Zielbogen. Wohlgemerkt ein zweites Mal schon, sie ist vorher schon für das Team "Ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst" gelaufen. Großes Kino!
Bis zum nächsten Mal
Einer für alle, alle für einen! Das Miteinander an diesem Tag ist einfach gigantisch toll! In 3 Stunden, 55 Minuten und 42 Sekunden hat das News Verlag Runningteam die 42 Kilometerstrecke des WIKA-Staffelmarathons bewältigt. Ich bin stolz! Und platt! Allein das Fotografieren in der Hitze hat mir den Rest gegeben. Kippe mir eine Flasche Wasser rein und schwanke zum Auto. Zuhause warten meine Laufschuhe. Denen erzähl ich gleich mal, an was für einem coolen Event sie nächstes Jahr glänzen dürfen.
Weitere Fotos vom WIKA-LAuf findet ihr übrigens hier, Fotos vom anschließenden Open Air gibt´s hier.
Autor:Carolin Wurtinger aus Mömlingen | |
Webseite von Carolin Wurtinger |
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