Städtische Bau- und Wohnungsgesellschaft
Michael Zengel tritt als Aufsichtsratsmitglied der Städtischen Bau- und Wohnungsgesellschaft zurück
Wegen Zweifel an der Geschäftspolitik der Städtischen Bau- und Wohnungsgesellschaft
Klingenberg (BWG) , legte Michael Zengel, der Vertreter der Neuen Mitte Klingenberg
(NMK), sein Amt als Mitglied des Aufsichtsrates der BWG während der Sitzung am
Mittwoch, den 19. Januar, nieder. Er beurteilt die aktuellen Vorhaben des städtischen
Unternehmens als äußerst unwirtschaftlich. Aus diesem Grund beschlossen die
Fraktionsmitglieder der NMK, den Posten zukünftig auch nicht mehr zu besetzen.
Viele Projekte, die offensichtlich unrentabel sind, werden durch die
„Bürgermeistermehrheit“ aus CSU, SPD und FW Trennfurt verfolgt und realisiert. So wird
der Umbau des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der Dekoramik zu einer Zahnarztpraxis
mit einer hohen sechsstelligen Summe subventioniert oder es entsteht durch den
zweijährigen Leerstand der Gewerbeeinheit an der Südspitze wegen einer geplanten
Umnutzung zu einer Vinothek mit Bewirtung, ein Mietausfall im fünfstelligen Bereich.
Das Ausschlaggebende für Zengels Austritt war der neue Beschluss in der
Aufsichtsratssitzung, einen Bauantrag für das Gelände am ehemaligen Burkarder Hof zu
stellen. Dort sollen eine Zahnarztpraxis und zwölf Eigentumswohnungen entstehen. Die
Bebauung selbst stellt Zengel nicht in Frage. Jedoch sollen diese nach der aktuellen
Kalkulation unter den Herstellkosten verkauft werden. Zusätzlich anfallende Kosten, wie
Gewährleistung, Vertriebskosten oder Finanzierungskosten, bleiben bei der Berechnung
des Verkaufspreises unbeachtet. Im Endeffekt kann man durch diese Problematik im
Kontext der augenblicklichen Baupreisentwicklung mit einem weiteren Defizit in
sechsstelliger Höhe rechnen.
Laut eigener Aussage hätte Zengel bei weiterer Unterstützung dieses Projekts gegen den
Gesellschaftsvertrag der BWG verstoßen. In diesem Gremium handle man nicht mehr mit
der “Sorgfalt eines ordentlichen und gewissenhaften Geschäftsmanns” (§11, Abs.6), zu
der alle Mitglieder des Aufsichtsrates verpflichtet sind.
Nur, wenn sich die Geschäftspolitik der BWG grundlegend und ernsthaft im Sinne der
Klingenberger Bürgerinnen und Bürger ändert, ist die NMK wieder bereit dort
mitzuarbeiten und den Posten im Aufsichtsrat erneut zu besetzen.
Autor:Neue Mitte Klingenberg e.V. aus Klingenberg a.Main |
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