Der Verein Clingenburgfestspiele e.V. startet in die Saison 2019 auf der Burg
Vier Eigenproduktionen und zwei Gastspiele: Vorschau und Rückschau - Schatzmeister Gino Carrieri verabschiedet
Gut 50 Mitglieder waren bei der Mitgliederversammlung des Vereins Clingenburg-Festspiele am Montag, 29. April, in den Gutsausschank in Klingenberg gekommen und haben den Vorstand einstimmig entlastet. Für Gino Carrieri, der sein Amt als Schatzmeister aus persönlichen Gründen niedergelegt hatte, wurde bisher kein Nachfolger gefunden. In einem umfangreichen Bericht legte er die Finanzen des Vereins dar.
Vorsitzender Rainer Markens bedauerte, dass sich bisher niemand aus dem rund 260 Mitglieder starken Verein bereit gefunden hatte, das Schatzmeister*innen-Amt auszufüllen. Gemeinsam mit Elen Renz hatte Gino Carrieri die Daten in der Buchhaltung erfasst, Kosten- Und Liquiditätspläne erstellt und war im Vorstand aktiv. Die langjährige und erfahrene Elen Renz werde auch weiterhin zur Verfügung stehen, so Markens. Auf Dauer könne der Verein mit einem Etat von 1,5 Millionen jährlich aber nicht ohne Schatzmeister auskommen.
Zuvor hatte Markens seinen Bericht abgegeben und sagte, anlässlich des 25-jährigen Jubiläums im vergangenen Jahr seien die Einnahmen aus dem Kartenverkauf unter den Erwartungen geblieben, wenngleich das Hauptstück »Westside Story« sich als Publikumsmagnet erwiesen habe. Nicht zufriedenstellend sei der Besuch des Schauspiels »Nathan der Weise« und des Kinderstücks »Der gestiefelte Kater« gewesen.
Ohne Förderung sei die finanzielle Sicherheit des Vereins nicht zu stemmen. »Dank des Zuschusses über das Kultusministerium der bayerischen Staatsregierung sind wir 2018 gerade so über die Runden gekommen«, sagte Markens. Weiterhin werde der Verein von der Regierung von Unterfranken und der Stadt Klingenberg finanziell unterstützt. Auch die Sponsoren seien ein bedeutender Faktor.
Viele ehrenamtlich Engagierte hatten die logistische Leistung auf der Burg gestemmt, wofür Markens allen noch einmal ausdrücklich danke. Auch hier würden in diesem Jahr noch Helfer und Helferinnen gesucht.
Zweite Vorsitzende Renate Binsack, die auch für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist, erläuterte in einem Rückblick die Besucherzahlen der einzelnen Vorstellungen, die im Vergleich zu 2017 insgesamt um neun Prozent gestiegen seien. Sie lobte die gute Zusammenarbeit mit den Medienpartnern, die durch Vor- und Nachberichte die Festspielsaison begleitet hätten. Nachdem Schriftführer Jens Haßelbeck das Protokoll der letzen Mitgliederversammlung verlesen und Revisor Ralf Nitsche der Kassenführung eine einwandfreie Arbeit von Gino Carrieri und Elen Renz bescheinigt hatte, erfolgte die Entlastung. Mit einem herzlichen Dank und einem Präsent wurde Gino Carrieri mit Applaus verabschiedet. Er sicherte zu, dass ihm das Amt immer viel Spaß gemacht habe, er es aber leider nicht mehr weiter führen könne.
Kurzweilig und mit humorvollen Formulierungen gab Intendant Wolfgang einen Überblick über das diesjährige Programm, stellte die Darsteller und das Regieteam vor. »Die Konkurrenz ist groß«, sagte er und erklärte damit die schwindenden Besucherzahlen. Alle kleineren Bühnen in der so genannten Provinz hätten mit dem Problem zu kämpfen. Sein Credo: Die Menschen schon im Vorfeld zu begeistern und ihnen ein Fest zu bereiten, um den Begriff Festspiele in der besten Form mit Leben zu erfüllen.
Bürgermeister Ralf Reichwein hatte eine Sitzung im Rathaus unterbrochen, um den Mitgliedern des Vereins zu versichern, dass Stadt und Stadtrat unumstößlich hinter den Festspielen stehen und weiterhin die größt mögliche Unterstützung zukommen lassen.
Autor:Ruth Weitz aus Obernburg am Main |
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