In finaler Bauphase angekommen
Mega-Baustelle Kreisel Kleinheubach bald beendet

Beeindruckend sieht der neue Kreisel in Kleinheubach aus der Vogelperspektive aus. Er wird Ende Juni nach gut vierjähriger Bauzeit komplett für den Verkehr freigegeben. | Foto: News Creativ/Dominik Stapf
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  • Beeindruckend sieht der neue Kreisel in Kleinheubach aus der Vogelperspektive aus. Er wird Ende Juni nach gut vierjähriger Bauzeit komplett für den Verkehr freigegeben.
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Verkehrsfreigabe für fünfarmigen, zweispurigen Kreisverkehrsplatz Kleinheubach Ende Juni 2021 – insgesamt vier Jahre Bauzeit zu Ende

Wer in den letzten Wochen und Monaten das Straßenverkehrsdrehkreuz im südlichen Landkreis passiert hat, dem konnte es nicht entgangen sein: Die Bauarbeiten am Kreisel in Kleinheubach gehen mit rasanten Schritten ihrem Ende entgegen.

Startschuss im April 2017

Für das im April 2017 gestartete Projekt – eines der größten in der Straßenbaugeschichte des Landkreises – ist es damit Ende Juni so weit: Der Verkehr wird vollumfänglich frei gegeben und die Bauarbeiten sind dann beendet.

Riesiges Verkehrsaufkommen

Gute vier Jahre hat es gedauert, den Verkehrsknotenpunkt vor den Toren der Kreisstadt zu entschärfen. Immer wieder war es dort zu Unfällen gekommen. Denn sämtlicher Verkehr musste die komplizierten Auf- und Abfahrten zur Bundesstraße 469 passieren – laut einer Verkehrszählung im Jahr 2015 täglich rund 17.400 Fahrzeuge in Richtung Aschaffenburg, 14.000 in Richtung Amorbach, 22.800 in Richtung Großheubach und 7.000 in Richtung Miltenberg. Beschleunigungsstreifen fehlten ebenso wie Einfädelspuren, doch das ist jetzt mit dem neuen Kreisverkehrsplatz bereinigt.

Sehr gut im Zeitplan

„Wir liegen trotz der insgesamt langen Bauzeit sehr gut im Zeitplan“, freut sich Dipl.-Ing. Klaus Gernhart, Sachgebietsleiter und einer der verantwortlichen Planer des Staatlichen Bauamts Aschaffenburg (STBAAB) unter Amtsleiter Klaus Schwab. „Die Bauarbeiten sind sehr gut fortgeschritten und wir haben nur wenige Wochen Verzögerung gegenüber der ursprünglichen Planung im April 2017.“ Nicht ganz im Rahmen liegen dagegen die veranschlagten Kosten. „Alles in allem kostet die Baumaßnahme jetzt rund 22 Millionen Euro. Das ist deutlich mehr, als die Anfangskalkulation ergeben hatte.“

Teilfreigabe im November 2020

Bereits seit November 2020 ist ein Teil des Kreisels, der einen riesigen Durchmesser von 105 Metern hat, in Betrieb. Es sind dies die Auf- und Abfahrtsrampen von und nach Großheubach und die Ein- und Ausfahrten in Richtung Aschaffenburg sowie in Richtung Miltenberg. Auch die Ein- und Ausfahrt von und nach Rüdenau und in das Gewerbegebiet Seehecke ist seit November 2020 uneingeschränkt möglich. Damit sind insgesamt vier der fünf Arme des Kreisels bereits befahrbar. Und ebenfalls seit November 2020 kann der Kreisel einspurig von Amorbach in Richtung Großheubach unterfahren werden.

Fertigstellung der letzten beiden Rampen

Was jetzt noch fehlt, ist die Fertigstellung der beiden Auf- und Abfahrtsrampen von und nach Amorbach, an denen derzeit noch fleißig gebaut wird. Die Auffahrtsrampe aus Richtung Amorbach ist schon Großteils fertig. Die Asphaltierungsarbeiten wurden Anfang Mai in Angriff genommen. Dann folgten die Straßenmarkierungsarbeiten und die Montage der Leitplanken, so dass die Arbeiten an dieser Auffahrt jetzt beendet sind. Die Abfahrtsrampe in Richtung Amorbach wird in der Woche vom 7. bis 12. Juni asphaltiert. „Ab dem 14. Juni folgen dann die Restarbeiten“, so Klaus Gernhart. „Die Schutzplankenmarkierung muss dann noch vorgenommen werden, ebenso wie die Fahrbahnmarkierung, damit die Ausstattung abgeschlossen werden kann.“ Parallel dazu wird die Lücke der beiden Fahrspuren unter dem Kreisel hindurch jeweils einseitig asphaltiert und geschlossen. Währenddessen führt der Verkehr nach wie vor einspurig unter dem Kreisel hindurch.

Radwegenetz wird komplettiert

Mit der Übergabe des Kreisverkehrs endet auch die derzeitige Umleitung, die von Aschaffenburg in Richtung Amorbach ab der Baumschule Koschwanez über die Kreisstraße Mil 5 führt. „Diese Straße ist in den letzten Monaten sehr in Mitleidenschaft gezogen worden, da ja der gesamte Schwerlastverkehr in den Wintermonaten darüber führte“, ist sich Klaus Gernhart bewusst. „Mit der Deaktivierung dieser Umleitung werden wir dort die Fahrbahndecke erneuern. Anschließend wird die Straße heruntergestuft und an die Stadt Miltenberg übergeben.“ Im Zuge des Radwegbaus um den Kreisverkehrsplatz wird dieser Wirtschaftsweg dann als Radweg befahrbar sein. Und auch der schmale Weg entlang der Staatsstraße 2310, der von der Baumschule zum neuen Kreisel führt, wird noch ausgebaut und verbreitert. Damit wird das Radwegenetz um den Kreisverkehrsplatz herum komplettiert.

Große Herausforderung für Planer und Baufirmen

Was im Zuge der vierjährigen Bauzeit geleistet wurde, ist nicht ohne und war für die Planer, als auch die ausführenden Baufirmen eine große Herausforderung. „Wir haben fast alle Arbeiten bei laufendem Verkehr durchgeführt“, blickt Klaus Gernhart zurück. „Nicht weniger als fünf Brückenbauwerke, eine Bahnunterführung und verschiedene Rad- und Fußwegunterführungen wurden in dieser Zeit errichtet. Die Baumaßnahmen waren dadurch immer mit verschiedenen Umleitungen verbunden.“ Gernhart erinnert in diesem Zusammenhang auch an den provisorischen Kreisel, der wie ein Bypass für die Baustelle funktionierte. „Wir haben diesen im Juli 2019 für die Dauer von 16 Monaten zur Umfahrung der Baustelle eingerichtet und sind froh, dass diese Lösung so problemlos funktioniert hat.“

Kleiner Übergabeakt geplant

Das alles ist jetzt bald beendet, was Klaus Gernhart und sein Team sehr freut. „Eine große Einweihungsfeier wird es Corona bedingt nicht geben, aber ein kleiner offizieller Übergabeakt ist dennoch in Planung.“

Autor:

Andrea Kaller-Fichtmüller aus Miltenberg

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