Vereinsnachrichten TV Hardheim
FSJ ist bereichernd für eigene Entwicklung

- Nils Hüllen(l.) und Kira Kremer(r.) leisten ihr FSJ bei der Handballabteilung des TV Hardheim ab. Beide empfinden diese Tätigkeit als "wertvoll und bereichernd".
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Hardheim/Gerichtstetten. (adb) Der 15. August letzten Jahres bedeutete für Kira Kremer und Nils Hüllen den Aufbruch ins Berufsleben: Für beide begann an jenem Tag ihr Freiwilliges Soziales Jahr bei der Handballabteilung des TV Hardheim, über das sie nun – pünktlich zur „Halbzeit“ - im RNZ-Gespräch berichteten. Im Rahmen der Kooperation „Schule-Verein“ sammeln die beiden wertvolle Erfahrungen in zweierlei Bereichen: 30 Prozent des FSJs entfallen auf das Vereinsgeschehen, 70 Prozent spielen sich im Walter-Hohmann-Schulverbund ab, wobei Nils Hüllen auch in der Grundschule Gerichtstetten tätig ist.
Beiden ist der Handballsport gut vertraut: Die 19-jährige Kira Kremer hat als Hardheimerin schon bei den Minis gespielt und die Begeisterung für Handball nie verloren. „Die Spiele habe ich immer gern besucht, zumal mein Bruder Silas in der B-Jugend spielt“, lässt sie wissen. Nils Hüllen spielt seit seinem neunten Lebensjahr Handball und seit acht Jahren beim TV Hardheim, wo er von der D-Jugend an sämtliche Teams durchlief. „Aktuell bin ich in der A-Jugend aktiv“, erklärt der 18-jährige Külsheimer. Jeder fand seinen eigenen Weg zum FSJ: Nils strebt die Ausbildung zum Mediengestalter an, muss aber ein Jahr überbrücken. „Der Beruf wird nur alle drei Jahre ausgebildet. Ich wollte nicht auf eine weiterführende Schule gehen – und wenn mein Verein das FSJ anbietet, warum nicht!“, sagt er. Kiras Ziel ist relativ klar: „Ich möchte in den sozialen Bereich gehen, schwanke noch zwischen Sozialer Arbeit und Lehramt. Das FSJ bei den Handballern bietet mir den perfekten Mittelweg als ideale Orientierung, ich kann tolle Erfahrungen sammeln. So habe ich gemerkt, dass mich bei einem Lehramtsstudium auch Sport reizen würde!“, lässt sie wissen.
Besonders entgegen kommt den beiden hier, dass kein Tag dem anderen gleicht: Die Aufgaben sind abwechslungsreich, die Stimmung ist positiv. „Hier geht es sehr familiär zu!“, erklärt Nils und freut sich über die freundliche Atmosphäre in Schule und Verein. Was Kira direkt bestätigt: „Das Kollegium ist toll – es macht echt Spaß, hier zu arbeiten. Auch die Kinder sind so süß – sie umarmen einen und fragen in der Lernzeit, wenn man sich wieder sieht“, schildert sie. Mittlerweile kennen die beiden jedes Grundschulkind, was auch die persönliche Bindung verstärkt: „Man sieht die Lernfortschritte und stellt fest, dass die Kinder aufblühen!“, räumen die beiden ein. Nils Hüllen merkt das vor allem im Schwimmunterricht, den er mit Kindern der Gerichtstettener Grundschule im Höpfinger Familienbad verbringt. Das ist freilich nur eine Facette der 38,5 Wochenstunden: Zum Programm gehören die Mithilfe im Unterricht an der Grundschule und im Bereich der Vorbereitungsklasse, wo beide den Lehrern assistieren, ebenso wie das Handballtraining der E-Jugend dienstags und freitags in der Sporthalle. „Außerdem sind wir in den Lernzeiten und betreuen jeweils eigene PWA (Pädagogisches Wahlangebot; Anm. d. Red.)“, erklärt Kira. Während sie Angebote in Bewegung und Spiele sowie Selbstverteidigung durchführt, kümmert sich Nils gemeinsam mit Trainer Michael Schlegel um die Handball-AG und taucht mit den Kindern in die „Fantasiegeschichten-AG“ ein – dazu kommt der Schwimmunterricht mit den Gerichtstettener Kindern, die er aber auch immer wieder in den Handballsport einführt. Das ergab sich zufällig, wie er sagt: „Als Schwimmen kurzfristig ausgefallen war, habe ich die Zeit mit einer Handballstunde ausgefüllt. Das kam so gut an, dass ich Handball jetzt auch in Gerichtstetten öfters einbringe“, bemerkt der 18-Jährige, der auch die Jugendhomepage der Handballer verwaltet. Dazu kommen 30 Seminartage und das Erlangen der C-Trainerlizenz, die an der Sportschule Schöneck abgelegt wird.
Bisher hat keiner seinen Entschluss bereut – im Gegenteil. Beide empfinden das FSJ als hilfreich, wertvoll und bereichernd auch im Sinne der eigenen Entwicklung. Nils Hüllen stellt zum Beispiel fest, viel entscheidungsfreudiger geworden zu sein: „Früher habe ich Entscheidungen oft herausgezögert, inzwischen gehe ich sie aktiv an“, betont er und sieht im FSJ eine gute Möglichkeit, selbstbewusster und offener zu werden. Das kann Kira Kremer direkt unterstreichen: „Gerade bei manchen Schülern, muss man sich auch mal durchsetzen können – das klappt in Sporthalle und Klassenzimmer immer besser“, erklärt sie und verweist auf „viele positive Erfahrungen, die einen weiterbringen und reifer machen“. So können beide das FSJ bei den TVH-Handballern, aber auch im Allgemeinen nur weiterempfehlen: „Die Arbeit mit den Kindern trägt dazu bei, dass man innerlich wächst. Sie verbessert die eigenen sozialen Fähigkeiten und hilft dabei, sich selbst kennen zu lernen – gerade in der Findungsphase ist das mehr als hilfreich“, resümiert Nils Hüllen erfreut. Zufrieden zeigt sich auch Norbert Fürst, der das FSJ-Angebot des TV Hardheim als „Win-Win-Situation für alle Beteiligten“ bezeichnet. Zum Einen könne man jungen Menschen wertvolle und wichtige Erfahrungen schenken, zum Anderen profitiere man vom „frischen Wind“ der FSJ'ler. Über die Jahre habe Fürst ebenso einen weiteren Aspekt beobachtet: „Es ist stets eine große persönliche Reifung festzustellen. Die Jugendlichen werden selbstbewusster, sicherer und entwickeln ein gewisses Verantwortungsbewusstsein – die Arbeit mit Kindern prägt“, erklärt er und dankt vor allem der Gemeinde Hardheim als Schulträger, die voll hinter dem FSJ stehe.
Autor:TV Hardheim Handball aus Hardheim |
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