MS-Selbsthilfegruppe aktiv
Wichtige Infos zum Schluckvorgang
In der Regel sind die Treffen der Seibsthilfegruppe MS »aktiv« in der Deutschen Multiplen Sklerose Gesellschaft (DMSG) immer am letzten Donnerstag im Monat. Da es sich beim 30. Mai um den Feiertag Fronleichnam handelte, wurde der Termin auf den Mittwoch vorab verlegt. »Was kann ich gegen Sprach- und Schluckstörungen tun bei MS?« war das Thema über das Steffen W. Zahn, Facharzt für Phoniatrie und Pädaudiologie mit Praxis in Klingenberg aufklärte. Er ist Ansprechpartner für Stimm-, Sprach-, Schluck- sowie kindlichen Hör- und auditiven Wahrnehmungsstörungen.
Der Nebenraum im barrierefrei ausgestatteten Restaurant »Wallstadt’s« in Großwallstadt war voll besetzt, was zeigte, das Thema beschäftigt die mit der Krankheit Multiple Sklerose Betroffenen sehr.
Phoniatrie und Pädaudiologie sind Begriffe, die in der Medizin zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die Ursachen sind sehr komplex, wie Facharzt Steffen W. Zahn in seinem Vortrag erläuterte. Die Autoimmunerkrankung Multiple Sklerose gehört bei der Phoniatrie (Stimmheilkunde) zum vielfältigen Spektrum der zu behandelnden Symptomatik. Gerade auch Schluckbeschwerden, die nicht auf eine Entzündung des Rachenraums wie bei einer schmerzhaften Angina, einer Mandelentzündung, zurückzuführen sind, können durch eine Störung im neurologischen Bereich verursacht werden. Das wird unter dem Fachbegriff Dysphagie (Störung des Schluckvorgangs zwischen Mund und Magen) zusammengefasst.
Zusammenhänge des Schluckvorgangs ausführlich erläutert
Sehr ausführlich schilderte Steffen W. Zahn die Zusammenhänge des Schluckvorgangs, der im Mund beginnt, über Rachen und Kehlkopf über eine Wegkreuzung von Speiseweg und Atemweg über die Speiseröhre in den Magen haben. Eine Aspiration, ein Verschlucken, kann in der Regel durch Heraushusten der aspirierten Substanz oder des Fremdkörpers selbst behoben werden. Allerdings kann dies wie durch Verschlucken eines Fremdkörpers oder von Erbrochenem, wenn der Betroffene auf dem Rücken liegt und nicht rechtzeitig gehandelt wird, tödlich sein.
Komplexes Thema
Schließlich zeigte der Facharzt verschiedene Formen der Diagnostik auf und sicherte zu, dass Schluckbeschwerden therapiert werden können. »Es gibt Hoffnung«, sagte er, sprach aber von einem sehr komplexen Thema, das sicher noch in einem weiteren Vortrag fortgeführt werden könne.
Das meinte auch Maria Holzheid, Leiterin der Selbsthilfegruppe MS »aktiv« im Landkreis Miltenberg, die auch viele Mitglieder im Großraum Aschaffenburg hat. Sie bedankte sich bei Steffen W. Zahn für den kompetenten Vortrag und war sich sicher, ihn auch in Zukunft wieder zu einem Gruppentreffen einzuladen
Die nächste Veranstaltung steht bereits an:
Donnerstag, 27. Juni, 19 Uhr: Info über Hospizangebote vom ökumenischen Hospizverein im Kreis Miltenberg mit Koordinator Michael Völker, wiederum im barrierefreien Wallstadt's Restaurant, am Neubergsweg in Großwallstadt.
Der Link zur Homepage
Autor:Ruth Weitz aus Obernburg am Main |
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