Eine Kirchenführung der besonderen Art
Mit der Taschenlampe durch St. Peter
Großheubach – Die Großheubacher Kirche wird 125 Jahre alt. Das ist eine lange Zeit mit einer langen Geschichte. Und genau über diese besondere Geschichte des Großheubacher Gotteshauses lassen sich auch viele spannende Geschichten erzählen. Mariska Pietsch und Pfarrer Christian Stadtmüller luden deshalb zu einer Kirchenführung der besonderen Art ein. Und so begaben sich über 50 Kinder und einige Erwachsene mit Taschenlampe bewaffnet auf eine spannende Erkundungstour.
Ein Hauch von Hogwarts machte sich breit, als die jungen Entdecker in die dunkle Kirche traten. Die am Tag für viele doch eher langweilige Kirche verwandelte sich im Schein der Taschenlampe in einen geheimnisvollen Ort, an dem es sogar einen Schatz zu entdecken galt. Es brauchte deshalb keinen Harry Potter, um die Kinder in den Bann des heiligen Ortes zu ziehen. Allein der Schlussstein, der aus dem ersten Kirchenbau und dem Jahr 1609 stammt, war ehrfurchtgebietend.
Zum wohl ältesten Relikt im Großheubacher Gotteshaus haben sicher fast alle Kinder einen besonderen Bezug: der Taufstein aus dem Jahr 1403. Hier wurde ihnen schließlich das Sakrament der heiligen Taufe gespendet. Ganz in der Nähe blickte der Namensgeber der Kirche, St. Petrus, im Schein der Taschenlampe auf die neugierige Schar herab. Auch eine heilige Oma, gab es zu sehen: St. Anna, die Mutter Mariens und natürlich die Muttergottes selbst, dargestellt als Pieta. Wie es sich anfühlt, aus der alt ehrwürdigen Kanzel erhaben in das weite Kirchenrund zu schauen, auch davon können die Kinder nun erzählen. Und, es gab echte Ritter zu bestaunen: Am Hochaltar abgebildet segnet Melchisedech, der Hohepriester und König von Salem, den in einer Ritterrüstung dargestellten Abraham nach dessen siegreichen Kampf gegen einen feindlichen König und bringt ihm Wasser und Wein. Ein symbolischer Hinweis auf das Abendmahl im neuen Testament. Spannend wurde es auch in der Sakristei, in der es mit Monstranz, Kelch und dem goldgefassten Evangeliar einen echten Schatz zu entdecken gab.
Zum Schluß stiegen die kleinen Entdecker die Treppe zur Empore mit der imposanten Orgel hinauf. Zur aller Überraschung fing diese wie von Geisterhand an zu spielen – Pfarrer Stadtmüller hatte einen Organisten eingeladen. Unter den mächtigen Klängen aller Register erstrahlten zum Schluß mit einem Schlag alle Lichter im weiten Großheubacher Gotteshaus. Und alle waren sich einig: „Kirche kann spannend sein!“ Unter dem Motto „Mir losse die Kirch im Dorf“ gibt es weitere spannende Veranstaltungen zu entdecken. Als nächstes dürfen sich die Kinder am 23. März um 19 Uhr auf eine Lesenacht mit Gustav, der Kirchenmaus, freuen. Den großen Höhepunkt bildet das große Festwochenende vom 28.-30. Juni auf dem Festplatz in Großheubach. Dazu laden Pfarr- und Marktgemeinde sowie die ausrichtenden Vereine Klein und Groß bereits heute herzlich ein! Weitere Infos unter www.kirch-im-dorf.de.
Autor:Peter Hefner aus Großheubach |
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