WINDKRAFT IN GROßHEUBACH: STELLUNGNAHME ZU VOLKER DAUBERS VERÖFFENTLICHUNG
Es trifft n i c h t zu, dass sich Herr Volker Dauber von Röllbacher Mandatsträgern im Jahre 2016 unter Druck setzen ließ, denn zu dieser Zeit war er noch nicht in den Gemeinderat Großheubach nachgerückt. Doch für andere gilt der Vorwurf der überörtlichen Parteisolidarität.
NACHHALTIGE ZUKUNFT
In seiner Stellungnahme gefällt mir sehr gut der Hinweis auf "nachhaltige Zukunft". Die gibt es auf dem Energiesektor allerdings n i c h t mit Atomkraft und Kohle!
Einunddreißig Jahre nach Tschernobyl und sechs Jahre nach Fukushima sind die nicht lösbaren Folgen der atomaren Kernschmelzen noch gegenwärtig. Und stündlich kann es zu neuen Kernkraftunfällen kommen. Die abgebrannten Kernstäbe strahlen eine Million Jahre und weltweit gibt es noch kein Endlager. Welche Probleme mit dem Abbau von alten Atomkraftwerken und dem Transport von strahlendem Material ins "Zwischenlager" entstehen, zeigt sich aktuell in Grafenrheinfeld und Biblis. Da braucht man noch jahrzehntelang qualifiziertes Personal - nach der Ablösezahlung der Konzerne an den Staat haftet später finanziell der Steuerzahler!
Dass der ökologische Fußabdruck bezüglich der Verbrennung von Kohle/Braunkohle, Öl und Erdgas für giftige Emissionen sowie den hohen Kohlendioxid-Ausstoß verantwortlich ist, mit der Folge des Klimawandels bis hin zur Klimakatastrophe, das wissen wir mit Ausnahme von Trump, Erdogan und anderen Zurückgebliebenen doch alle.
Die "nachhaltige Zukunft" liegt eindeutig bei den Erneuerbaren, hauptsächlich bei Sonnen- und Windenergie!
PLANUNGSHOHEIT, EIN WERTVOLLES GUT
Die Planungshoheit im eigenen Wirkungskreis sollten wir ganz hoch halten. In den letzten sechs Jahrzehnten wurde sie leider einige Male zu Lasten der Großheubacher unterwandert. Doch der Bayerische Staat unterstützt im eigenen Wirkungskreis die Form der direkten Demokratie zugunsten der Windkraft durch Bürgerbegehren.
Zum Sankt-Florians-Prinzip darf ich anmerken, dass von Mönchberg ausgehend, dieses über Röllbach auch nach Großheubach ausgedehnt werden soll. Dagegen wehrt sich unsere BÜRGERINITIATIVE.
EFFIZIENZ UND NOTWENDIGKEIT VON WINDRÄDERN
Ob die geplanten vier Windräder effizient sind, das stellen die Investoren nach dem erfolgreichen BÜRGERENTSCHEID F Ü R WINDKRAFT durch intensive, zeitaufwändige Untersuchungen fest. Im ungünstigen Fall würden die Anlagen nicht gebaut.
Herr Dauber stellt Windräder infrage, "für welche eine Abnahme der Energie zum Zeitpunkt der Produktion nicht notwendig ist und es keine Speichermöglichkeit gibt ...".
Atom- und Kohleindustrie speisen ihren Strom aufgrund von Verträgen ihrer Lobbyisten mit dem Staat ins Stromnetz ein. Erneuerbarer, nachhaltiger Strom, der mittlerweile schon über 30 Prozent des Strombedarfs in Deutschland ausmacht, erzielt einen Überschuss, der in andere Länder exportiert wird. Wir könnten jetzt schon - fünf Jahre vor 2022, dem endgültigen Atom-Aus - alle noch aktiven deutschen Atomkraftwerke vom Netz nehmen. An sonnigen, windigen Tagen, an denen in Deutschland mehr als ausreichend erneuerbare Energie vorhanden ist, laufen die alten, ineffizienten und umweltschädlichen Kohlekraftwerke und Atommeiler weiter und blockieren (verstopfen) die Netze für die Erneuerbaren Energien ebenso wie für die flexibel einsetzbaren Gasanlagen (während einer Übergangszeit).
Stromerzeugung vor Ort und ein dezentrales Stromlastenmanagement machen sogar überregionale Netze (neue Stromtrassen) überflüssig. Moderne Speichermöglichkeiten, wie zum Beispiel die Power-to-Gas-Technologie, machen den Netzausbau noch überflüssiger.
ANBLICK VON WINRÄDERN
Ist der Anblick von Windrädern im gemäß Regionalplan festgeschriebenen Abstand von der Wohnbebauung und weit darüber hinaus wirklich belästigend? Für viele Menschen ist er eher ästhetisch und angenehm, verspricht er doch die Hoffnung, dass eine umweltfreundliche Technik die fundamentalen Gefahren von Atom und Kohle überwindet.
Wie schön erscheinen uns Menschen doch die historischen Windmühlen aus früheren Zeiten, die Vorläufer unserer Stromerzeuger - in Norddeutschland, in Holland und auf Mallorca, ... . Aber es gab sie auch schon im Spessart.
Autor:Werner J. Zöller aus Großheubach |
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