MARODE ORTSSTRAßEN UND TRAUM VOM RATHAUSNEUBAU - WIE PASST DAS ZUSAMMEN?
Großheubach:
In der Gemeinderatssitzung vom 17.1.2023 hatte Gemeinderätin Uli Oettinger einen Antrag zur Umwandlung des Fonds (Sondervermögen) für einen Rathausneubau in einen Fonds für die Erneuerung der vielen schadhaften Ortsstraßen gestellt. Die Absicht bestand darin, den Wunsch nach einem neuen Rathaus in Großheubach zum Erliegen zu bringen. Ihr wurde entgegnet, es gäbe keinen diesbezüglichen Fonds für Neubaurücklagen mehr, das Landratsamt habe einen solchen Fonds abgelehnt, wenn die Gemeinde auf der anderen Seite hohe Kreditaufnahmen im Haushalt vorsieht - eine durchaus sinnvolle Maßnahme der Genehmigungsbehörde.
Um den Wunsch eines Rathausneubaus aufrechtzuerhalten, hat man ihn in die Mittelfristige Finanzplanung "hineinjongliert": für das Jahr 2023 50.000 €, für 2025 2.000.000 € (manche Gemeinderäte sprechen von 4.000.000 €). Mit diesem "Trick" verschwindet der bis dato gebrauchte, doch nicht erlaubte Begriff Fonds/Sondervermögen, doch die ursprüngliche Absicht bleibt erhalten und wird sogar noch stärker konkretisiert.
Wir brauchen keinen Rathausneubau!
Wir haben drei, eigentlich vier Rathausgebäude:
1) Das jetzige Rathaus (ursprüngliche Volksschule), das wohl einer Renovierung bedarf, doch keineswegs zu künstlich hochkalkulierten Kosten.
2) Das vormalige Postgebäude, mit renovierten, ebenerdigen Diensträumen.
3) Das Abendanz´sche Haus, mit mehreren 100.000 €-teuren Sanierungen; ein stattliches Gebäude für bislang nur drei Personen, den Bürgermeister mit den beiden Vorzimmermitarbeiterinnen.
4) Auch das Historische Rathaus, das aufwendige Renovierungsausgaben verursacht(e), mit dem Trauzimmer.
Auf der anderen Seite hat unsere Gemeinde Sanierungsbedarf für die vielen maroden Ortsstraßen im
10-Mio-Bereich und höher.
Viele erneuerungsbedürftige Straßen, eine hohe Pro-Kopf-Verschuldung, die den Bürgermeister "Wir haben kein Geld!" klagen lässt, vier kommunal genutzte, teils kostenintensiv renovierte Gebäude, das alles passt ganz und gar nicht zum Wunsch eines Rathausneubaus, es ist widersinnig.
Sinnvoll ist es hingegen, die in der Mittelfristigen Finanzplanung enthaltenen Summen für die Sanierung der maroden Straßen umzuwidmen!
Es wäre sehr interessant, die diesbezügliche Meinung der Bürgerinnen und Bürger Großheubachs kennenzulernen.
Werner J. Zöller
Autor:Werner J. Zöller aus Großheubach |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.