EIN KLEINER SCHRITT, ABER EIN STARKES SIGNAL
GROßHEUBACH. Die Verlängerung des umstrittenen Ackergifts GLYPHOSAT durch die EU hat in der Bevölkerung kritische Reaktionen hervorgerufen. Denn dieses Totalherbizid tötet jede Pflanze, die nicht gentechnisch so verändert wurde, dass sie den Herbizideinsatz überlebt.
- Dadurch trägt Glyphosat maßgeblich zum Artensterben in der Landwirtschaft bei.
- Laut WHO ist Glyphosat wahrscheinlich krebserregend.
Schon lange dürfen bayerische Kommunen kein Glyphosat auf Pflasterflächen aufbringen, da es über die Kanalisation in die Kläranlagen gelangt, aber nicht geklärt werden kann und somit wieder den Fließgewässern zugeführt wird.
Mit großer Genugtuung haben nach über zweimonatigem Ringen die Befürworter des kommunalen Glyphosatverbots innerhalb und außerhalb des Gemeinderats Großheubach das Ergebnis 12:7 pro Verbot in der Sitzung vom 20.3.18 freudig begrüßt.
Es ist gut zu wissen, dass auch in Großheubach die Gefahren für die Gesundheit der Menschen, der Böden, des Grundwassers und für die Erhaltung der Insekten sowie der Vogelwelt erkannt wurden. Schließlich sind etwa 80 Prozent der deutschen Bevölkerung für ein Verbot des Ackergifts. Über 80 Prozent aller europäischen Nutzpflanzen sind für die Bestäubung ihrer Blüten auf Bienen und andere Insekten angewiesen. Aber in den vergangenen 27 Jahren sind mehr als 75 Prozent aller Insekten aus der Luft verschwunden! Das ergibt schwere Folgen für unsere Nahrungsmittelerzeugung. Von Albert Einstein kennen wir die Aussage: „Wenn die Bienen verschwinden, hat jeder Mensch nur noch vier Jahre zu leben.“ (Neben der Honigbiene sind noch 560 Wildbienenarten in Deutschland beheimatet.)
Dass Landwirtschaft auch ohne Herbizideinsatz funktioniert, beweisen die Biobauern beispielsweise in Mainbullau und Monbrunn.
Mit seinem positiven Beschluss unterlag der Gemeinderat nicht dem Einfluss der Agrarchemie und auch nicht der Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), deren Inhalt größtenteils vom Glyphosathersteller Monsanto stammt. Die aktuelle Übernahme von Monsanto durch Bayer birgt neues Gefahrenpotenzial.
Zwar ist der Gemeinderatsbeschluss nur ein kleiner Schritt zur Lösung des
Glyphosatproblems, doch hat er eine starke Signalwirkung auf private Grundstückseigentümer in Großheubach und anderswo:
a) selbst keine Herbizide mit Glyphosat im eigenen Garten einzusetzen,
b) bei Neuverpachtungen und Pachtverlängerungen die Glyphosat-Ausbringung vertraglich zu verbieten!
Auch das ist ein Beitrag nach dem Motto „GLOBAL DENKEN, ABER LOKAL
HANDELN“!
Autor:Werner J. Zöller aus Großheubach |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.