„Oblaten vom Heiligen Josef“ übernehmen
„Mein Herz ist heute voller Freude“

Bischof Dr. Franz Jung überreicht Pater Nelson Antoney OSJ die Ernennungsurkunde zum Wallfahrtsseelsorger und Rektor Ecclesiae der Wallfahrtskirche "St.Michael" auf dem Engelberg
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Großheubach/Engelberg. Einen lächelnden Bischof Dr. Franz Jung, zahlreiche Priester und Ordensgeistliche, viele Gläubige und eine vollständige Großheubacher Fahnenabordnung erlebten am ersten Novembersonntag in der Klosterkirche auf dem Engelberg die kanonische Errichtung einer Klostergemeinschaft der „Oblaten des Heiligen Josef“, der ersten überhaupt in dieser Kongregation. Zu Beginn des Pontifikalamtes verlass Bischof Jung den Text der Ernennungsurkunde von Pater Nelson Antoney: „Mit Wirkung vom 1. November 2024 ernenne ich Hochwürdigen Herrn Pater Nelson Antoney OSJ, geboren am 23. Februar 1979 in Padiyoor, Kerala, Indien, zum Wallfahrtsseelsorger und Rector Ecclesiae der Wallfahrtskirche St. Michael auf dem Engelberg, Pfarrei Großheubach“.

In Zeiten, in denen die Gottes- und damit die Glaubensferne immer größer wird, ist die Gründung eines Klosters durchaus bemerkenswert, wenn nicht sensationell. Dass die Oblaten vom Heiligen Josef genau das jetzt auf dem Engelberg realisieren, war sogar für Bischof Franz Jung eine große Überraschung. In seiner Predigt sagte er dazu: „Meine Freude war groß, als mir die Oblaten mitteilten, dass sie die Wallfahrtsseelsorge auf dem Engelberg fortführen wollten. Aber noch viel größer war meine Freude, als mir die Patres aus Rom mitteilten, dass sie auf dem Engelberg bleiben wollen und sogar ein Kloster gründen möchten. Das kommt den Menschen in ihrer Sehnsucht nach Sicherheit in der Glaubenspraxis sehr entgegen. Für diese Zusage danke ich den „Oblaten vom Heiligen Josef“ von Herzen“. Bischof Jung appellierte an die Gläubigen, die Oblaten vom Heiligen Josef ebenso zu unterstützen, wie sie es den Franziskanern gegenüber jahrhundertelang getan haben.

Generalsuperior Jan Pelczarski, der eigens zu dieser Feier aus Rom gekommen war, sprach Worte des Dankes. Das Wort „Danke“, so der Generalsuperior, drücke die tiefsten Gefühle des Herzens aus. Der Gründer der Ordensgemeinschaft „vom Heiligen Josef“, Bischof Josef Marello, habe immer daran erinnert, mit einem dankbaren Herzen zu leben. Sein tiefer Dank galt Gott, der den Menschen kostbare Momente schenke, die Zeichen lebendiger und starker kirchlicher Gemeinschaft seien. Einen weiteren Dank richtete er an Bischof Franz Jung für seine Anwesenheit und dafür, dass er die Türen der Diözese geöffnet habe und den Oblaten des Heiligen Josef das Vertrauen geschenkt habe, die pastorale Betreuung des Engelberg zu übernehmen. Seit langem sei der Engelberg ein Ziel für Pilger, die Gott suchen und Christus nachfolgen möchten. Auch den Franziskanern dankte der Generalsuperior für deren geistliche Leitung der Engelberger Wallfahrtskirche jahrhundertelang. „Es waren die Franziskaner, die auf dem Engelberg eine Atmosphäre der gelebten christlichen Liebe und Spiritualität geschaffen haben“, so der Generalsuperior. „Ich möchte alle, die mit diesem Wallfahrtsort verbunden sind, herzlich bitten: Nehmen Sie Pater Nelson als Wegbegleiter auf und unterstützen Sie ihn mit Ihrem Gebet. Er ist bereit, die Mission an diesem besonderen Ort fortzusetzen und Ihnen als Seelsorger zur Seite zu stehen“, so Generalsuperior Pelczarski.

„Sein Herz sei heute voller Freude“, ein Satz des neu ernannten Wallfahrtsseelsorgers Nelson Antoney, der authentisch und überzeugend klang. „An diesem wunderschönen Gnadenort haben Generationen über Generationen, zurückgehend bis ins 13. Jahrhundert Gnade, Trost und Glaubensstärke erfahren“, so Pater Nelson. Er dankte Bischof Jung, auch im Namen der gesamten Kongregation, für dessen Genehmigung zur Errichtung der Klostergemeinschaft. Ohne ihn hätte dieser schöne Tag nicht stattgefunden. Sein Dank galt auch Dekan Michael Prokschi, der mit Freude erklärte, dass die Seelsorge auf dem Engelberg nach dem Weggang der Franziskaner nahtlos weiterginge. Pater Nelson dankte auch dem Großheubacher Pfarrer Christian Stadtmüller, sowie Gernot Winter, dem Bürgermeister von Großheubach. Beide hätten sich sehr engagiert, als es galt, den Engelberg als Wallfahrtsort zu erhalten.

Mit kurzer Unterbrechung wirkten franziskanische Orden auf dem Engelberg seit 1630, haben dort das Kloster gegründet und waren immer Teil des Glaubenslebens am Untermain. Pater Dr. Maximilian Winter, Guardian des Klosters Vierzehnheiligen und Mitglied der Provinzleitung, dankte den Oblaten vom Heiligen Josef, dass sie die Tradition der Franziskaner weiterführen. Zusammen mit Pater Werner Reischmann, der lange Jahre auf dem Engelberg wirkte, überreichte er Pater Nelson Antoney einige Flaschen Nothelfertrunk aus Vierzehnheiligen.

Bernhard Setzer

Autor:

Bernhard Setzer aus Breitendiel

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