Franziskanische Tradition wertschätzen

Die „Oblaten des Heiligen Josef“ auf dem Engelberg

Großheubach/Engelberg. Zum 1. November dieses Jahres gründen die „Oblaten des Heiligen Josef“ auf dem Engelberg eine Niederlassung. Damit wurde auch das besondere Engagement der Gemeinde Großheubach, vertreten durch Bürgermeister Gernot Winter, des Deutschen Franziskanerordens, vertreten durch Provinzialminister Markus Fuhrmann und dem Bischof von Würzburg Franz Jung, mit seinen Mitarbeitern im Ordinariat, belohnt. Pater Nelson Antoney wurde von Bischof Jung zum neuen Wallfahrtsrektor ernannt. Zum 1. Januar 2025 soll ein weiterer Pater angewiesen werden. Pater Richard Hessdörfer ofm wird in den ersten Novembertagen das Engelberger Kloster endgültig verlassen. Seine neue Wirkungsstätte ist dann das Franziskanerkloster „Am Frauenberg“ in Fulda. Am kommenden Sonntag, 3.November 2024 wird um 15:00 Uhr die Errichtung der Ordensgemeinschaft der Oblaten mit einem Pontifikalamt feierlich begangen. Zelebrant ist Bischof Franz Jung.

Gründung und Wirken der Oblaten
1878 gründete der italienische Bischof Joseph Marello die Kongregation der „Oblaten des Heiligen Josef“. Die Mitglieder des Ordens sollen im Geist des heiligen Josef den Menschen dienen. Der heilige Josef ist eine weltweit inspirierende Figur und bietet ein kraftvolles Beispiel für Treue und Vertrauen in Gott. Gerade als Arbeitersohn war der heilige Josef ein Vorbild für den sogenannten „kleinen Mann“. All diese Attribute legte der Gründerbischof Marello in den Ordensregeln fest. Demut, Tatkraft und die Nähe zum Menschen setzen die Oblaten in der Praxis um, indem sie sich vor allem der Bildung und Erziehung der Jugend, der Unterstützung von Familien, sowie der Begleitung der Gläubigen in ihren Alltagsfragen widmen. Die Kongregation zählt heute etwa 600 Mitglieder in 16 Ländern.

Pater Nelson Antoney
In Padiyoor, Kerala, Indien am 23. Februar 1979 geboren, trat er 1995 in die Kongregation der Oblaten des Heiligen Josef (OSJ) ein. Das Ewige Gelübde der Evangelischen Räte (Ehelosigkeit, Armut, Gehorsam) legte er im Mai 2006 ab, am 07. Januar 2008 wurde er in Kerala/Indien zum Priester geweiht. In den Jahren 2008 bis 2012 studierte er Gregorianischen Gesang in Rom. Nach vier Jahren als Vikar in zwei Gemeinden im norditalienischen Piemont kam er im September 2016 nach Deutschland und wirkte vier Jahre lang in Sundern im Sauerland. Seit Mai 2021 ist Pater Nelson in Gütersloh als Vikar tätig.

Franziskanische Tradition bleibt wertvoller Teil auf dem Engelberg
Ausdrücklich betont Pater Nelson, dass die franziskanische Spiritualität auch weiterhin ein wertvoller Teil der Tradition auf dem Engelberg bleibt. Die Oblaten des heiligen Josef werden die franziskanischen Einflüsse respektieren und wertschätzen. Das Wirken der Oblaten baut darauf auf, die Gläubigen in ihrer vertrauten Glaubenspraxis zu bereichern, mit dem Fokus auf Demut und alltäglicher Nächstenliebe.

Bernhard Setzer