Geschwister feiern Goldenes Jubiläum
50 Jahre gemeinsam Gott erfahren

Schwester Elisabeth Hessdörfer CPS und Pater Richard Hessdörfer OFM feierten ihr gemeinsames Jubiläum auf dem Engelberg
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Großheubach/Engelberg. Dass leibliche Geschwister zusammen das Goldenes Profess-, oder das Goldene Priesterjubiläum feiern, kommt wohl selten vor. Doch genau das geschah am vergangenen Sonntag in der Klosterkirche auf dem Engelberg. Vor genau 50 Jahren empfing Pater Richard Hessdörfer seine Priesterweihe. Seine leibliche Schwester Elisabeth Hessdörfer feierte zwar schon im letzten Jahr ihre Goldene Profess, bedingt durch ihr Wirken in Afrika als Missionsschwester, aber in Mosambik. Jetzt erst konnte sie ihr Ordensjubiläum in ihrer Heimat feiern.

In seiner Predigt beim Festgottesdienst zählte Pater Hessdörfer seine Lebensstationen auf. So habe ihn seine 1. Kommunion 1956 sehr beeindruckt, wo er merkte, dass der allmächtige Gott zu ihm komme, einem unbedeutenden Bauernbub. Vielleicht habe ihn auch seine Großmutter Sabine beeinflusst, die immer erzählt habe, dass sein Onkel Andreas, der Priester und Jesuit war, 1942 im Kaukasus mit dem Allerheiligsten auf der Brust, gefallen war. Auch sein Pfarrer Hermann Klug habe wohl mitgeholfen, dass er seine Priesterlaufbahn 1968 begonnen habe. Schließlich fand Richard seine Berufung bei den Franziskanern und empfing am 11. August 1974, also genau vor 50 Jahren, die Priesterweihe. Als Priester wollte er Gott den Menschen näherbringen. 42 Jahre arbeitete er in Pfarreien, hat mehr als 1000 Kindern und Erwachsenen die Taufe gespendet, hat etwa 400 Hochzeit gehalten, mehr als 1.500 Beerdigungen gehalten, hat viele Kranken besucht, hat Strebenden beigestanden und zigtausende Beichten gehört. Immer habe er dabei gespürt und erlebt, wie sehr der Glaube eine „Frohmachende Botschaft“ ist.

Als seine Schwester 1988 nach Mosambik ging, wurde sein Blick noch mehr geweitet. Er merkte, dass er den Menschen nicht nur von Gott erzählen solle, sondern dass er den Menschen mit tätiger Hilfe beistehen müsse. So habe er mit Freunden und Bekannten seine Schwester finanziell und materiell unterstützt. Seit 36 Jahren wirkt Elisabeth Hessdörfer nun schon in Mosambik. Sei es Kleinkinder vor dem sicheren Hungerstot zu retten, Kindergartenkinder und Schulkinder mit Ausbildungsmaterial zu unterstützen und zu fördern, den Eltern zu helfen, die Sorgen für Kleider und Nahrung für deren Kinder zu mindern, bis hin zu den alten Menschen, die auf der Missionsstation immer eine sichere Bleibe finden. Pater Richard wörtlich: „Ich spüre immer wieder, dass unser Helfen auch Gottes Werk ist. Er hat es gefügt, dass viele Menschen uns helfen, damit wir helfen können“.

Schwester Elisabeth bedankte sich beim Festgottesdienst bei den vielen Gläubigen mit einem „Herzlichen Vergelt`s Gott“. Mit bewegten Worten schilderte sie, wie sehr sich ihr Leben als Missionsschwester geändert habe. „Ich dachte, ich gehe ins Kloster und helfe ein wenig mit. Dass ich einmal so vielen Menschen helfen konnte, das habe ich im Leben nicht gedacht“, so die Worte von Schwester Elisabeth Hessdörfer.

Altbürgermeister Joachim Bieber dankte Pater Richard für sein Wirken als Präses den „Fünf-Wunden-Bruderschaft“ Miltenberg. Als geistlicher Leiter der Bruderschaft habe er in seiner sympathischen Art die lange, erfolgreiche Tradition der Franziskaner im südlichen Landkreis lebendig gehalten. Der vielfältige Einsatz für die Meschen sei es gewesen, der die Franziskaner so beliebt gemacht haben. Mit der Übergabe eines Geschenkkuverts formulierte Bieber gekonnt ein kleines Gedicht, dessen Schlusszeilen lauten: …ist er Franziskaner geworden, Mitglied in dem Bettelorden. Man merkt es bei ihm insofern, denn Richard sammelt gern, Geld für den Orden, doch noch fester, sammelt er für seine Schwester, die mit Einsatz und Geschick, hilfreich wirkt in Mosambik. Ich habe deshalb mit Bedacht, eine Spende mitgebracht, in einem Bruderschafts-Kuvert. Es ist 500 Euro schwer. Das ist unser Dank an Dich, Du wirst das Geld geschwisterlich, bevor wir aus der Kirche eilen, gerne mit Deiner Lisbeth teilen…“.

Bernhard Setzer

Autor:

Bernhard Setzer aus Breitendiel

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