Zukunft des Jugendgästehauses Klotzenhof
Den Fortbestand des Jugendgästehauses Klotzenhof sicherstellen
„Ohne unseren engagierten Ehrenamtler würde hier schon lange nichts mehr gehen – aber jetzt geht auch uns die Puste aus “, so erläutert die Vorsitzende des AWO-Kreisverbands Miltenberg, Ingrid Kaiser, die aktuelle Situation des Jugendgästehauses auf dem Klotzenhof. Seit 2005 ist der AWO-Kreisverband Träger der Einrichtung. Derzeit kümmern sich 2 Teilzeitkräfte und diverse ehrenamtliche Helfer um die Gästebetreuung, Verwaltung, Buchhaltung, Marketing und anderen Tätigkeiten, die dort regelmäßig anfallen. „Die letzte Sanierung ist 25 Jahre her und unser Gebäude muss aktuelle Brandschutzauflagen erfüllen und darüber hinaus erhebliche Sanierungsmaßnahmen - dafür muss einiges investiert werden. Das können wir personell und finanziell nicht mehr stemmen“, so Kaiser.
Dies hat die Junge Union im Landkreis Miltenberg gemeinsam mit weiteren CSU-Vertretern aus Ort und Kreis, darunter Bürgermeister Gernot Winter sowie Michael Schwing, Martin Stock und Jennifer Rudowicz dazu veranlasst, einen Vor-Ort-Termin zur Besprechung der Situation zu arrangieren.
Der AWO-Kreisverband hat eine Bauvoranfrage inkl. Brandschutzkonzept beim Landratsamt eingereicht um Klarheit zu den durchzuführenden Baumaßnahmen zu bekommen. Er hat jedoch beschlossen, diese Baumaßnahmen nicht mehr selbst durchzuführen und das Haus Ende August zu schließen. Bis August sind wir mit Buchungen ausgelastet, auch danach gibt es viele Anfragen doch da ist für uns Schluss, denn die hohen Investitionen und den laufenden Betrieb kann die AWO nicht mehr leisten“, so begründen die AWO-Vertreter den Schritt der Schließung des Gästehauses.
Schwierig ist auch die personelle Situation bei der Verwaltung des Gästehauses. Künftig wird sich das Gästehaus-Konzept nicht mehr überwiegend auf ehrenamtliche Helfer stützen können, dafür fehlt jeglichem Träger das Personal. Bislang geht die Rechnung am Jahresende mit einer „schwarzen Null“ auf. Fallen Lohnkosten an, braucht es mehr Einnahmen – die darf ein gemeinnütziger Träger aber nur begrenzt erwirtschaften. Unabhängig davon, ob gemeinnützige oder kommerzielle Interessenten gefunden werden können hoffen AWO und KJR, einen Träger zu finden, der das Jugendgästehaus als Selbstversorgerhaus für die Jugendarbeit weiterführt. „Das Jugendgästehaus ist eine Institution der Jugendarbeit im Landkreis, das muss weitergeführt werden. Und die Auslastung zeigt, dass die Nachfrage da ist,“ so die Vorsitzende des Kreisjugendrings Miltenberg, Alison Wölfelschneider. Kreisrat Martin Stock ergänzt: „Es wird Zeit, dass sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen, sich auf einen gemeinsamen Informationsstand bringen und über Möglichkeiten und Perspektiven des Jugendgästehauses sprechen.“
Einem direkten Unterstützungsgesuch der AWO wurde seitens Landrat Scherf „mangels Pflichtaufgabe“ eine Absage erteilt. Die CSU-Vertreter sehen das Landratsamt hier in der Unterstützungspflicht und fordern die zeitnahe Einberufung eines Runden Tischs aller für Baumaßnahmen, Finanzen und Jugendarbeit zuständigen Bereiche des Landratsamts. „Es wäre schon ein guter Fortschritt für die AWO, wenn eine Beurteilung der Bauvoranfrage und zum Brandschutzkonzept vorläge. Mögliche Interessenten wollen auch Planungssicherheit“, so CSU-Kreisvorsitzender Michael Schwing.
Autor:Jennifer Rudowicz aus Niedernberg |
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