Hilfe für die Ärmsten der Armen
Überraschung für Schwester Elisabeth Heßdörfer
Großheubach. Groß war die Überraschung für Schwester Elisabeth CPS und Pater Richard Heßdörfer ofm, als sie bei ihrem Lichtbildervortrag am vergangenen Wochenende im Jugendheim Großheubach gleich zwei namhafte Spenden erhielten. Monika Lutz überreichte im Auftrag des KAB Ortsverbandes Großheubach aus dem Erlös der diesjährigen Kräuterbundaktion 800 Euro. In Bürgstadt erbrachte die Kräuterbüschelaktion 1.200 Euro, die Juliane Reichert überreichte. Die Vertreter beider Organisationen machten bei der Übergabe sehr deutlich, wie sehr man sich mit Elisabeth und Richard Heßdörfer verbunden fühle, die sich schon seit vielen Jahre unermüdlich für die Unterstützung der Ärmsten der Armen in Mosambik engagieren.
Mosambik gehört zu den ärmsten Ländern der Welt:
Sehr ausführlich informierten Schwester Elisabeth zusammen mit ihrem Bruder Richard, die Gäste und zeigten dabei auf, wie groß die Sorgen auf der Missionsstation in Malehice Provinz Gaza/Mosambik sind. Die geringe Produktivität der einheimischen Landwirtschaft, die schlechten Ernten nach Naturkatastrophen, führen zu immer mehr steigenden Lebensmittelpreisen. Die Ernährungslage ist für große Teile der Bevölkerung katastrophal. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt unter der nationalen Armutsgrenze, 38 % der Bevölkerung gelten als unterernährt. Mosambik gehört zu den 10 ärmsten Ländern der Welt und steht auf Platz 180 von 188 des HDI-Indexes.In Mosambik gibt es 1,5 Millionen Waisen, davon 470 000 Aidswaisen. Etwa 32% der Kinder arbeiten auf Feldern, Märkten, als Schuhputzer oder als Bettler. Die Situation der älteren Menschen ist prekär. Die staatliche Rente beträgt umgerechnet nur fünf US-Dollar. Die Arbeitslosenquote lag im Jahre 2020 bei 25%. Fast 40% der Erwachsenen können nicht lesen oder schreiben. Kinder können die Schule nur besuchen, wenn die Eltern das Schulgeld bezahlen können.
Lange Arbeitstage für die Schwestern:
Schwester Elisabeth schilderte, wie sich die Alltage auf der Mariannhiller-Missionsstation gestalten. Milch und Kinderbrei für die Kleinsten ausgeben, gehört zur täglichen Routine. Kinder und Jugendliche sammeln Holz und Gras, bringen diese zur Missionsstation, um dafür etwas Geld zu bekommen, das die Eltern dringend brauchen, um die Ausbildung bezahlen zu können. Ein eigener Kindergarten und die Haushaltungsschule erfordern täglich das volle Engagement der Missionsschwestern. Die älteren Menschen müssen gepflegt und versorgt werden. Zur Unterbringung lassen die Schwestern einfache Hütten bauen, die aber nach einigen Jahren wieder erneuert werden müssen. Eine Hütte kostet umgerechnet 200 bis 300 Euro.
Hilfe zur Selbsthilfe:
Schwester Elisabeth und ihr Bruder Pater Richard ließen keinen Zweifel daran, dass es mit den vielfältigen Hilfen zum Überleben allein nicht getan ist. Vielmehr gelte es, den Menschen das Wissen und das Potential zur Verfügung zu stellen, damit auch die Nachhaltigkeit der geleisteten Hilfe gewährleistet ist. „Hilfe zur Selbsthilfe“ heißt das Schlagwort, das immer mehr Bedeutung bekommt.
Die Mariannhiller Missionsschwestern haben für Schwester Elisabeth Heßdörfer ein eigenes Konto eröffnet. Die Kontonummer lautet: DE37 4726 0307 0017 9207 00. Jede Spende wird an Schwester Elisabeth nach Mosambik weitergeleitet. Pater Richard bittet die Spender um Angaben der vollen Adresse, damit die Ausstellung der Spendenquittung gesichert ist.
Bernhard Setzer
Autor:Bernhard Setzer aus Breitendiel |
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