Global Marshall Plan Lokalgruppe Freudenberg
Globale Klimagerechtigkeit: Arm gegen Reich
Knapp 30 Besucher kamen zum Vortragsabend der Global Marshall Plan Lokalgruppe Freudenberg Ende November in den Bernhardsaal von Sankt Laurentius. Stellvertretend für den erkrankten Leiter des Kath. Erwachsenenbildungswerkes, Wolfgang Sasse, begrüßte Ralf Kern die Gäste. Herr Sasse hatte als Referenten des Abends Frank Hermann gewonnen.
Da Herr Herrmann lange Zeit als Entwicklungsexperte in Guatemala gelebt hat, konnte er authentisch und mit eigenen Bildern dokumentiert von der Lage der Kleinbauern im Globalen Süden berichten. Die Menschen dort sind immer stärker von den Auswirkungen der globalen Klimakatastrophe betroffen. Oft kommt der Regen zu früh oder fällt wegen Dürre ganz aus, Wirbelstürme zerstören in Verbindung mit Überflutungen die Wohnhäuser. Da es keine Entschädigung vom Staat gibt, bauen sie aus eigener Kraft wieder auf – bis der nächste Hurrikan kommt. Die bescheidene Lebensgrundlage der Menschen ist gegenwärtig noch die Erzeugung von Rohkaffee, wobei der Hauptverdienst in der Wertschöpfungskette in den Verbrauchländern des reichen Nordens landet, da dort die Veredelung stattfindet. Da aufgrund des fortscheitenden Klimawandels auch der Kaffeeanbau bald nicht mehr möglich sein wird, versuchen die Kleinbauern sich durch Anbau von resistenten Sorten oder Bio-Anbau ohne Düngemittel anzupassen. Eine Fairhandelsprämie ist hier die einzige Unterstützung.
Die Hauptverursacher dieser Situation sind die wohlhabenden Länder des Nordens – an der Spitze die USA, Europa und China. Daher gibt es bereits Klagen gegen Unternehmen, die mit ihrem CO2 Ausstoß die Lage im Globalen Süden verursachen. So klagt gegenwärtig ein ansässiger Kleinbauer gegen RWE.
Die angeregte Aussprache war geprägt von Resignation und geringer Hoffnung. Die religiös engagierten Aussagen hofften auf Gehör der Mahnungen zur Bewahrung der Schöpfung durch eine Wirtschaft, die nach dem Wort von Papst Franziskus tötet, die technisch versierten Beiträge hofften auf den Einsatz von Lösungen der Wissenschaft zur Reduktion von Klimagasen, noch bevor das knappe Zeitfenster geschlossen sei. Klaus Hildenbrand, Sprecher der Global Marshall Plan Lokalgruppe überreichte abschließend an Herrn Herrmann einen fair gehandelten Cafe du Burundi und stellte damit eine Verbindung her zum Kernthema des Vortrages. Die Lokalgruppe unterstützt die Partnerschaft Baden-Württembergs mit Burundi, indem sie den Vertrieb des „Café du Burundi“ in der Fairtrade Stadt Freudenberg aktiv fördert.
Autor:Ralf Kern aus Freudenberg |
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