Freudenberger nehmen Abschied von langjährigem Stadtpfarrer Hans Bender
Mit einem bewegenden Gedenkgottesdienst haben viele Freudenberg und Bürger aus der Umgebung am Dienstag vor Weihnachten vom langjährigen Stadtpfarrer Geistlicher Rat Hans Bender Abschied genommen, der am Donnerstag zuvor überraschend im Alter von 79 Jahren verstorben ist. Persönlich verabschieden konnten sich die Trauergäste vor der Eucharistiefeier am aufgebarten Sarg von Pfarrer Bender, der von einem Ehrengeleit der Freiwilligen Feuerwehr umrahmt wurde.
Unter Begleitung der Vereinsfahnen und Ministranten zogen die Zelebranten Benders Nachfolger Stadtpfarrer Reinhold Baumann, Generalvikar a.D. Dr. Fridolin Keck aus Freiburg, Dekan Gerhard Hauk aus Tauberbischofsheim und Pfarrer Heribert Kaufmann aus Kleinostheim und Diakon Michael Schlör in die vollbesetzte Freudenberger Pfarrkirche ein. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst vom Kirchenchor Freudenberg.
Pfarrer Reinhold Baumann ging in seiner Predigt auf den Werdegang Hans Benders ein. Baumann griff drei Aspekte der Weihnachtserzählung auf und setzte diese in Verbindung zum Leben des verstorbenen Seelsorgers. Wie Maria hat Bender sich in den Dienst nehmen lassen. Bender sei sicherlich kein Engel wie Maria erschienen, aber er hat die Zeichen des Herrn verstanden und sich nach dem Abitur für das Studium der Theologie und den Eintritt ins Priesterseminar entschieden. Die Weihnachtsbotschaft erzählt von Menschen, die nach einem Retter und Erlöser suchen. Auch Hans Bender war ein Suchender mit einem festen Ziel vor Augen, so Baumann. Bender habe versucht Menschen mitzunehmen und die Richtung zu weisen. Der dritte Aspekt der Weihnachtsbotschaft stammt aus dem Johannesevangelium, in dem Licht in die Finsternis kommt. So ein Licht war Hans Bender in den Orten seines Wirkens. Er hat auf seine Art Zeugnis abgegeben für das Licht in der Welt, so Pfarrer Baumann in seiner Predigt.
Mit dem Choral „Näher mein Gott zu Dir“ nahm die Stadtkapelle Freudenberg stellvertretend für alle Freudenberger Vereine Abschied vom Verstorbenen, dem die Vereine ein wichtiges Anliegen in der Zeit eines Wirkens waren. Altbürgermeister und Ehrenbürger Heinz Hofmann sprach im Namen der Stadt Freudenberg den Nachruf für seinen langjährigen Freund Hans Bender und Dank ihm für seinen vielseitigen Einsatz für die Kommune. Unter die Zeit von Bender fielen viele Bauprojekte, unter anderem der Neubau des Otto-Rauch-Stifts, an dem Bender maßgeblich beteiligt war. Ferner entstanden unter Bender zwei Zeichen des Glaubens in Freudenberg: ein Sandsteinkreuz am Otto-Rauch-Stift und im Odenwaldring. Noch am Tag vor seinem Tod konnte er mit ihm sprechen und Bender freute sich auf die gemeinsame Geburtstagsfeier zwei Tage später. Hans Bender war für die Kommune und Vereine von Freudenberg ein wichtiges Mitglied, von dem in Zukunft leider nicht mehr in der ist-Form gesprochen werden kann, so der Altbürgermeister.
Im Nachruf im Namen der Seelsorgeeinheit Freudenberg verlas Michael Baumann die Traueranzeige, die der Dekan von Bruchsal an alle Priester des Erzbistums versendet hatte. „Hans Bender war zu Besuch in seinem geliebten Freudenberg, dem Ort, wo er frohe Feste mit den Menschen gefeiert hat und den Menschen in schweren Stunden und Tagen Beistand geleistet hat“, so Dekan Stockinger in seiner Traueranzeige. Durch seinen unerwarteten Tod in Freudenberg ist es jetzt möglich hier in seiner Kirche von ihm Abschied zu nehmen. Pfarrer Bender war in den Augen von Michael Baumann kein Bauherr, sondern Seelsorger. Seine Baustellen seien die Menschen gewesen, die er in Freud und Leid begleitet hat. Bender stand stets in einem guten Miteinander mit allen Aktiven in den Gemeinden. Hans Bender war in Baumanns Augen ein Original, mit seinen Eigenheiten und Eigenarten, ganz nach Benders Aussagen: Seid Originale, keine Kopien.
Unter den Klängen der Stadtkapelle und der großen Glocke von St. Laurentius wurde der Sarg von der Freiwilligen Feuerwehr, begleitet mit den Vereinsfahnen, aus der Pfarrkirche getragen und auf seinen letzten Weg in seine Heimat Östringen verabschiedet. In seiner Heimatstadt Östringen fand zwei Tage später die Beisetzung von Pfarrer Geistlicher Rat Hans Bender unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in Begleitung von über 25 Priestern statt.
Autor:Rene Rosche aus Freudenberg |
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