Taubenplage in Oberschwaben
Biberach: Werden auf dem Wochenmarkt heimlich Tauben gefüttert?
(Biberach) Am vergangenen Samstag berichteten Marktbesucher von einem ungewöhnlichen Vorfall auf dem Wochenmarkt: Einige Kunden eines Imbisswagens sollen Brot und Essensreste rund um die Kirche St. Martin verteilt haben. „Teilweise unabsichtlich, aber oft aus Unachtsamkeit“, erklärte Silvia Förger vom Verein „Tiere verdienen Respekt“ auf der Plattform X. In der Biberacher Altstadt gilt jedoch ein strenges Fütterungsverbot für Tauben, zumindest in der Umgebung der Kirche. Dieses Verbot wurde notwendig, da die Taubenpopulation in den letzten fünf Jahren drastisch angestiegen ist.
Trotz des Einsatzes von Falken im Jahr 2023, um die Vögel zu vertreiben, blieb der Erfolg begrenzt: Die Tauben verlagerten ihre Aktivitäten in die Innenhöfe der historischen Gebäude rund um den Marktplatz. Der Biberacher Gemeinderat hatte das Taubenproblem Anfang Januar auf seiner Agenda, doch konkrete Maßnahmen zur Eindämmung der Population wurden bislang nicht beschlossen.
Oberbürgermeister Norbert Zeidler äußert sich aktuell nur zurückhaltend zur Situation. Während viele Bürgerinnen und Bürger den Taubenschwarm auf dem Wochenmarkt als störend empfinden, berichtet die „Schwäbische Zeitung“ heute von einem kuriosen Vorfall in Balingen. Dort hatten Unbekannte 500 Kilogramm Taubenfutter auf einem Parkplatz vor einem Fressnapf-Markt ausgekippt. Ein direkter Zusammenhang zu den Fütterungen auf dem Biberacher Wochenmarkt konnte jedoch bisher nicht nachgewiesen werden.
Sollte es jedoch zu einer Verbindung kommen, warnen Tierschützer wie Silvia Förger davor, dass solche Aktionen „mit den Grundsätzen des Tierschutzes unvereinbar“ seien. Der Verzehr von Weizen und Fleischabfällen verschärft das Problem der Taubenkot-Verunreinigungen erheblich, was zu einer noch stärkeren Verschmutzung öffentlicher Plätze und Dächer führen könnte.
Autor:Sebastian Steffen Hauser aus Freudenberg |
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