Freudenberger Kinderuni
Reise durch das Land Burundi und Bau von Solaröfen
Freudenberg. Erstmals veranstaltete der Verein Junge Forscher Main-Tauber Freudenberg eine Kinderuni. Diese fand am vergangenen Samstag statt und war auch für Nichtmitglieder offen Einleitend erfuhren die Kinder vom Vereinsvorsitzenden Birger-Daniel Grein vieles über den Verein und die Angebote für seine Jugendmitglieder. Ziel der Kinderuni ist es Kinder für vielfältige Wissensbereiche zu begeistern und neue Mitglieder für den Verein zu gewinnen.
In der ersten Kinderuni ging es auf eine Reise durch Burundi, dem afrikanischen Partnerland von Baden-Württemberg, das auch von Freudenberg unterstützt wird.
Die ehrenamtliche Kinderunireferentin Elisabeth Huba-Mang lebte und arbeitete zusammen mit ihrem Ehemann als Entwicklungshelfer in den 1980er Jahren sechs Jahren in Burundi. Noch heute pflegt sie Freundschaften zu Menschen dort. Die Juniorstudentinnen und Juiorstudenten zwischen acht und alf Jahren erfuhren zum Beispiel, dass jedes Dorf und auch Schulen Trommelgruppen habe. Die schweren Holztrommeln würden auf dem Kopf transportiert und zu den Auftritten gehörten auch akrobatische Elemente. Seit ihrem Aufenthalt habe sich an der Situation in Burundi nur wenig verändert, erklärte sie. Burundi sei einer der kleinsten Staaten Afrikas und kleiner als Baden-Württemberg. Mit einer Einwohnerdichte von 435 Einwohner je Quadratkilometer ist es aber deutlich dichter bevölkert als Baden-Württemberg (311 Einwohner pro Quadratkilometer). Burundi sei ein sehr armes Land. „Nur in vier Ländern der Welt sind die Menschen ärmer.“ Liege die Lebenserwartung in Deutschland bei durchschnittlich 75 bis 80 Jahren, würden die Menschen in Burundi im Schnitt nur 62 Jahre alt. Burundi habe eine junge Bevölkerung „45 Prozent der Einwohner sind jünger 15 Jahre.“ Landessprachen seien Französisch und „Kirundi“. Gemeinsam mit den Kindern wurde die Begrüßung in der Sprache „Kirundi“ geübt. „Die Begrüßung Amahoro heißt Friede sei mit dir“, so Huba Mang. Ausführlich ging die Referentin auf das Leben und den Alltag von Kindern und Erwachsenen ein. Mit Blick auf die Partnerschaft von Baden-Württemberg und Burundi verwies sie auf die Entwicklung gemeinsamer Projekte von Menschen bei uns und in Burundi. „In Freudenberg verkaufen wir zum Beispiel fair gehandelten Kaffee aus Burundi.“
Auf weiteren Fotos zeigte sie unter anderem die Landschaft und die traditionelle Kleidung. Diese werden zum Teil aus geklopfter Baumrinde gefertigt. Entsprechende Stoffe hatte sie auch mitgebracht. Das Hauptverkehrs- und Haupttransportmittel in Burundi sei das Fahrrad, auf dem auch große Dinge transportiert werden. „Über 50 Prozent der Straße sind noch nicht asphaltiert.“ Die Kinder probierten in der Kinderuni auch aus, wie man ein Gefäß auf dem Kopf tragen und balancieren kann.
Auch auf die Ernährung ging Huba-Mang ein. Zu den wichtigsten Lebensmitteln Burundis zählten Bananen und Kochbananen.
Zur Umweltsituation in Burundi berichtete sie unter anderem vom starken Rückgang von Wäldern und Vegetation in den letzten 30 Jahren für landwirtschaftliche Flächen und den Holzabbau vor allem für das Feuer zum Kochen.
Ein Problem sei, die Felder begünstigten mit ihrer Hanglage Erdrutsche, die oft Häuser mitrissen. Weiter ging sie auf die Verschmutzung des Tanganjikasee durch Plastik ein. Der See grenze an fünf Länder. Durch die Erdrutsche gelange auch viel Erde in ihn, so die Referentin. Damit gebe es mehr Hochwasser.
Auch auf Folgen von Hochwasser, sowie dem Abbau seltenere Erden ging sie ein. Als Beispiel für Nachhaltigkeit in Burundi berichtete sie über ein Baumpflanzprojektprojekt entlang von Wegen, Feldern und Schulhöfen ein. Weiter berichtete sie von Projekten zum Bau von Biogasanlagen, an dem sie mitwirkte. Die Anlage stelle unter anderem aus Dung und Toilettenabwasser Biogas her, das beim Kochen das Holz ersetzen soll.
Huba-Mang hatte viele Gegenstände aus Burundi mitgebracht, die die Kinder anschauen und ausprobieren konnten.
Im Anschluss an den Vortrag baute jedes Kind unterstützt von Grein und Huba-Mang einen kleinen Solarofen. Auch diese Öfen sind eine Alternative für das Kochen mit Holz.
Weitere Details zur Kindeuruni Burundi und den Verein Junge Forscher Main-Tauber e.V. Freudenberg gibt es unter www.junge-forscher-mt.de
Autor:Junge Forscher Main-Tauber e.V. aus Freudenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.