Rückblick

So ging es mir beim 54. BERGRENNEN EICHENBÜHL

Liebe Bergrennfans,
sicherlich kennt ihr mich noch vom letzten Jahr. Ich bin es, der kleine gelbe Fiat X1/9 16 V. Letztes Jahr habe ich euch von den Vorbereitungen für das Bergrennen in Eichenbühl erzählt. Dieses Jahr möchte ich euch berichten, wie es mir so in Eichenbühl ergangen ist. Ich kann euch vorweg schon sagen, dass Wochenende war sehr anstrengend für Thomas und mich. Am Sonntagabend war ich fix und fertig. Oje…….Aber nun der Reihe nach.
Donnerstagnachmittag, nach ca. 5 Stunden Fahrt, kamen wir gut in Eichenbühl an. Viele meiner bunten Rennkumpel`s standen bereits im Fahrerlager und begrüßten mich freudig, man kennt sich ja schließlich schon einige Jahre. Thomas hat mir noch mein Zelt aufgebaut und eine Plane untergelegt, so konnte ich schön im Trockenen stehen und mich von den bereits anwesenden Zuschauern und Gästen bewundern lassen. Es war ein richtig schöner Abend für mich und mein Team.
Freitagmorgen, endlich steht mal jemand auf und kümmert sich um mich. Ich werde wieder schön sauber geputzt, meine Batterie wird geladen und meine „Schuhe“ ausgezogen. Es soll wohl am Samstag regnen, somit ist sich Thomas noch nicht sicher ob er mir Slicks oder Regenreifen anziehen soll. Wir werden sehen.
Thomas macht sich am Nachmittag auf zur Papierabnahme. Dort muss mein Wagenpass, quasi mein Ausweis, und sonst noch einiges an Papierkram vorgezeigt werden. Alles ist in Ordnung. Aber nun kommt noch die technische Abnahme, davor graust es mich etwas. Streng blickende Männer, manchmal ist auch eine Frau dabei, nehmen mich genau unter die Lupe und gucken bis in mein Innerstes. Auch hier ist bei mir alles ok und ich bekomme den Stempel, dass ich bei meinem Club, dem MSC Erftal, am Wochenende starten darf. Man bin ich nun aufgeregt, heute Nacht kann ich sicherlich nicht gut schlafen. Ob es am Krach im Fahrerlager oder an meiner Nervosität liegen wird, schauen wir mal.
Samstagmorgen, es regnet wie vorhergesagt, aber da müssen Thomas und ich jetzt durch. Also bekomme ich die Regenreifen angezogen und es geht Richtung Vorstart zum ersten Trainingslauf. Beim Start bin ich sehr aufgeregt, aber auch voller Vorfreude auf die superschnelle 3 km lange Rennstrecke. Geschafft, unter dem Jubel der Zuschauer gut im Ziel angekommen. Allerdings lässt meine Zielzeit noch zu wünschen übrig, da geht noch mehr. Naja heute ist ja auch Training und es sind noch zwei Läufe geplant. Die Rennstrecke trocknet ab und ich darf mit Slicks fahren, das gefällt mir schon wesentlich besser und ich werde auch schneller. Am Abend reicht es mir aber auch und ich freue mich auf mein Faltpavillon, morgen steht ein anstrengender Tag bevor. Rennsonntag in Eichenbühl.
Sonntagmorgen: Renntag und die Aufregung steigt. Alle sind schon früh wach und an mir wird gewerkelt, die Batterie wird nochmal geladen, Öl und Benzin aufgefüllt. Thomas wirft einen besorgten Blick in den Himmel, noch ist es neblig und nass. Welche Reifen soll ich nun bekommen? Der Wetterbericht sagt es bleibt trocken. Also werden die Slicks bei mir montiert und final der Reifendruck geprüft. Nun bin ich startklar für der ersten Wertungslauf. Kurz darauf stehe ich an der Startampel, die gleich auf grün springt. Mein Herz klopft mir bis zum Hals und wir fahren los. Das macht Spaß! An der „Klinge“ jubeln die Fans und feuern mich an. In rasantem Tempo geht es weiter durch die Hondakurve und dann durch das Ziel. Geschafft! Mit einer guten Zeit.
Nun habe ich eine kleine Pause bis zum zweiten Wertungslauf verdient. Wieder werden meine Flüssigkeiten geprüft und nachgefüllt, die Räder neu angezogen und schon geht es wieder an den Vorstart. Am Start komme ich gut weg, aber dann stimmt irgendetwas nicht mit mir. Oje oje, mir wird Himmelangst. Bei der Anfahrt zur Klinge geht meine Kupplung mehrmals weg: So ein Mist, aber ich komme gerade noch im Ziel an.
Wieder zurück im Fahrerlager werde ich von Thomas gründlich untersucht. Was fehlt mir wohl? Kupplungsschaden; damit es nicht noch schlimmer wird, können wir zum dritten Rennlauf leider nicht mehr antreten. Das ist wirklich schade. Ich hatte mich so darauf gefreut, bei meinem „Heimrennen“ in Eichenbühl, eine gute Leistung zu zeigen und in Wertung zu fahren. Es hat leider nicht sein sollen, aber nach dem Rennen ist vor dem Rennen.

Leider kann ich in diesem Jahr am 07./08.09.2024 nicht teilnehmen. Meine Getriebeteile liegen immer noch in Italien und ich steh in der Garage rum. Dennoch wird Thomas in Eichenbühl sein, allerdings ohne mich.

Allen Fahrern, Zuschauern, Gästen und Einwohnern von Eichenbühl wünsche ich ein tolles, unfallfreies Rennwochenende mit viel Spaß an der Rennstrecke und beim Feiern.

Euer kleiner gelber Fiat X1/9 16 V

Liane Kohler
MSC Erftal e.V.