Herbert Stenger - eine Rennsportlegende
Beeindruckende Karriere im Bergrennsport
Herbert Stenger, geboren am 11. Januar 1948 und verstorben am 21. April 2014, war nicht nur ein herausragender Bergrennfahrer, sondern auch ein talentierter Gas- und Wasser-Installationsmeister. Sein bemerkenswertes Leben war geprägt von Mut, Entschlossenheit und Leidenschaft für den Motorsport.
Schon im Alter von 17 Jahren begann Stenger als Mechaniker bei Bergrennen, unterstützt vom Vater eines Freundes. Zu dieser Zeit entdeckte er auch seine Liebe zum Motorsport und nahm an Geschicklichkeitsturnieren, Slaloms und Rallye-Veranstaltungen teil. Trotz der Herausforderungen und der fehlenden finanziellen Unterstützung seiner Eltern baute er seine eigenen Rennfahrzeuge um und nahm an verschiedenen Rennen teil.
Stenger war nicht nur im Bergrennsport erfolgreich, sondern auch in anderen Sportarten wie Fußball, Boxen, Gewichtheben und Leichtathletik. Parallel zu seinen motorsportlichen Aktivitäten absolvierte er eine Lehre als Gas- und Wasserinstallateur im elterlichen Betrieb.
Im Jahr 1969 erwarb Stenger sein erstes eigenes Auto, einen Ford Escort, den er für Bergrennen umbaute und an renommierten Veranstaltungen wie dem Bergpreis Oberpfalz teilnahm. In den folgenden Jahren gewann er zahlreiche Klassensiege und zeigte sein fahrerisches Können bei großen Rallye-Veranstaltungen.
Da Stenger zu dieser Zeit noch nicht über ausreichende finanzielle Mittel verfügte, musste er selbst lernen, wie man Rennfahrzeuge umbaut und vorbereitet. Mit viel Engagement und Unterstützung von freiwilligen Mechanikern und Helfern arbeitete er hart daran, sein Fahrzeug für die Rennen vorzubereiten.
1974 und 1975 erzielte Stenger zahlreiche Klassensiege und stieg 1976 in die Europabergmeisterschaft ein. Er belegte den beeindruckenden dritten Platz in der Meisterschaft und fuhr dabei gegen renommierte Fahrer wie Jochen Maas, Rolf Stommelen und Hans Joachim Stuck.
In den darauf folgenden Jahren erzielte Stenger weitere Erfolge und gewann mehrere Meisterschaftstitel. Besonders bemerkenswert war sein Sieg in der Europabergmeisterschaft DIV I im Jahr 1978, bei dem er die FIA-Trophäe-Championnat d'Europe de la Montagne gewann. Dieser Erfolg brachte ihm die Werksunterstützung der Ford-Motorsportabteilung ein.
Stenger setzte seine Siegesserie fort und gewann 1979 den Titel des Vize-Europabergmeisters mit einem Zakspeed Ford Escort der Gruppe II. In den folgenden Jahren erzielte er weitere Erfolge und gewann zahlreiche Meisterschaftstitel in verschiedenen Kategorien und Divisionen.
Als der „Berglöwe“ des Motorsports bekannt, war Stenger für seine außergewöhnliche Fahrtechnik und seine Präzision auf der Rennstrecke berühmt. Er sammelte über 100 Streckenrekorde mit Tourenwagen und Gruppe C Fahrzeugen und etablierte sich mit 7 europäischen FIA-Titeln und 10 Deutsche Bergmeisterschaften als einer der erfolgreichsten Bergrennfahrer Europas.
Trotz Rückschlägen und technischen Problemen ließ sich Stenger nicht entmutigen und setzte seine Karriere fort. Er war bekannt für seinen unbeugsamen Willen und seine fahrerische Brillanz. Sogar in den späteren Jahren seiner Karriere war er noch aktiv und nahm an verschiedenen Rennveranstaltungen teil, darunter die VLN Langstreckenmeisterschaft am Nürburgring.
Auch hatte er es sich nie nehmen lassen, bei seinem Heimrennen in Eichenbühl zu starten und konnte hier immer wieder Streckenrekorde und Gesamtsiege einfahren.
Infolgedessen hat nun ein Freund und jahrelanger Helfer von Herbert Stenger an seiner Heimrennstrecke in Eichenbühl eine Gedenktafel zu Ehren des „Berglöwen“ gestiftet.
Herbert Stenger wird als eine Legende des Motorsports und gerade in Eichenbühl in Erinnerung bleiben. Seine Leidenschaft, sein Talent und sein außergewöhnlicher Fahrstil haben ihn zu einer Rennsportikone gemacht. Seine Erfolge werden noch lange in den Annalen des Motorsports verewigt sein, und sein Einfluss auf die kommenden Generationen von Rennfahrern wird fortbestehen. Herbert Stenger hat gezeigt, dass mit Leidenschaft und Beharrlichkeit jeder Traum erreichbar ist, selbst wenn man von Anfang an mit bescheidenen Mitteln startet.
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