Abschlussevaluierung der ILE Südspessart am 10. und 11. Januar 2025 in Klosterlangheim
Wo steht die ILE Südspessart aktuell, welche Projekte wurden schon umgesetzt und wie sieht die Zukunft der ILE aus? Mit diesen Fragen beschäftigten sich 13 Teilnehmende aus den Südspessart-Gemeinden. Unterstützt wurden sie dabei von den Moderatoren Julia Gerstberger vom Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken und Sebastian Schneider vom Planungsbüro Toponeo. Auch die ILE-Betreuerin Gertraud Kokula vom ALE Unterfranken begleitete das Seminar.
Nachdem die ILE Südspessart schon mehr als 10 Jahre zusammenarbeitet, war es an der Zeit, eine Abschlussevaluierung durchzuführen. Ziel der Abschlussevaluierung ist zu prüfen, inwiefern die Ziele der einzelnen Handlungsfelder erreicht, die Defizite der ILE-Region behoben und die Weiterentwicklung der ILE-Region gefördert werden konnten.
Dies zeigt sich natürlich an den bereits umgesetzten Projekten, die Umsetzungsbegleitung Lena Batrla vorstellte. Diese reichen von Maßnahmen, die das Miteinander der Kommunen stärken (z.B. ein jährliches Mitarbeiterfest, ein gemeinsamer Erste-Hilfe-Kurs, das Allianz-Südspessart-Fest), über interkommunale Informationsveranstaltungen (z.B. zum Thema digitale Wasseruhren, Biosphärenregion) bis hin zur vorbildhaften Zusammenarbeit beim Aufbau und Betrieb einer Notfallunterkunft für Flüchtlinge. Auch die Gästeführerausbildung, die Durchführung von Obstbaumschnittkursen, die Einführung des Südspessart-Gutscheins, die Weiterführung des Förderprogramms zur Innenentwicklung sowie der Glasfaserausbau wurden unter anderem angegangen.
Um die Struktur, die Prozesse, die Organisation und die Außenwirkung der ILE Südspessart zu bewerten, beantworteten die Teilnehmenden mit dem „Mentimeter“ einige Fragen und bekamen die Ergebnisse direkt präsentiert. Verbessern kann sich die ILE noch im Bereich der Außenwirkung, bei der Einbindung der Bürgerschaft, bei der Anzahl der interkommunalen Gremiensitzungen und bei der Öffentlichkeitsarbeit. Hier wird viel auf die Heimat Info App gesetzt, die nun in allen Südspessart-Kommunen eingeführt ist bzw. wird.
Alle Teilnehmenden sind der Meinung, dass die jeweilige Gemeinde Mitglied in der ILE bleiben soll, weil dies große Vorteile bringt. Offiziell beschlossen werden muss das natürlich von allen Gremiumsmitgliedern, nachdem der Evaluierungsbericht vorliegt.
Auch das Regionalbudget wurde genauer unter die Lupe genommen. In letzter Zeit häufen sich reine Beschaffungsmaßnahmen, die zwar für Vereine wichtig sind, aber nur einen kleinen Beitrag zur engagierten und aktiven eigenverantwortlichen ländlichen Entwicklung leisten und die regionale Identität nur wenig stärken. Es wird zukünftig vermehrt darauf geachtet, dass die Projekte den Zweck verfolgen, die ländlichen Räume als Lebens-, Arbeits-, Erholungs- und Naturräume zu sichern und weiterzuentwickeln.
Neben neuen Projekten im Regionalbudget werden natürlich auch neue Projekte im ILEK stehen, das voraussichtlich ab Frühsommer durch ein Planungsbüro erstellt wird. Eine wichtige Rolle sollen hier unter anderem die Themen Wärmeplanung, Energieversorgung und die interkommunale Zusammenarbeit (z.B. in den Bereichen Bauhöfe, IT) spielen. In die Konzepterstellung werden die Bürgerinnen und Bürger aktiv eingebunden, so dass neue Ideen Eingang finden und eine Beteiligung ermöglicht wird.
Eine Aufgabe, die es im Seminar zu bewältigen galt, zeigt die Zusammenarbeit von fünf Kommunen im übertragenen Sinne: Es galt einen Stab gemeinsam auf den Boden zu legen, ohne das jemand den Kontakt zum Stab verlor. Leichter gesagt als getan: Es zeigt sich, dass es gemeinsam nicht immer schneller geht, Geduld, Kommunikation und Vertrauen gefragt sind. Wenn alle mitgenommen werden, können am Ende alle Ziele erreicht werden!
Autor:ILE Südspessart aus Collenberg | |
Webseite von ILE Südspessart |
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