Mit Krummstab und Schwert – Die Fürstbischöfe des Heiligen Römischen Reichs
Vortrag von Pfarrer Jan Kölbel am 17.11.2019 in der Mittelmühle.

Rund 75 Zuhörer waren Gast des Heimat- und Geschichtsvereins Bürgstadt im Foyer der Mittelmühle, um interessante Aufschlüsse zu dem Thema „Mit Krummstab und Schwert – Die Fürstbischöfe des Heiligen Römischen Reichs“ zu erhalten. Mit Pfarrer Jan Kölbel stand dem Verein wiederholt ein exzellenter Redner und Kenner dieser Thematik zur Verfügung, der in kurzweiliger Weise die Geschichte des Templerordens im Mittelalter umriss.
Aus der Dynastie der Ottonen heraus entstand seit dem 10 Jahrhundert infolge der Teilung des fränkischen Reichs das Heilige Römische Reich, welches seit der Karolingerzeit von der Idee her die Fortsetzung des erneuerten Römerreiches war bzw. sein sollte. Ab ca. dem 15. Jahrhundert bekam es dann die zusätzliche Bezeichnung „deutscher Nation“. Das Reich war ein übernationales Gebilde, eine Wahlmonarchie, wurde aber niemals ein Nationalstaat. Die jeweiligen Kaiser sahen sich als oberste Beschützer der Kirche, die in das weltliche Herrschaftssystem eingebunden wurde. Dies wiederum führte dazu, dass Bischöfe und Erzbischöfe in den Fürstenrang erhoben wurden und so neben ihrer geistlichen Macht auch weltliche Herrschaft über bestimmte Territorien ausübten. Durch die „Goldene Bulle“ Kaiser Karls IV. wurden die drei angesehensten geistlichen Fürsten des Reichs neben 4 weltlichen Fürsten zu Kurfürsten ernannt, und zwar die Fürsterzbischöfe von Mainz, Köln und Trier. In der bestehenden Wahlmonarchie konnte so die Kirche Einfluss auf die Wahl des Kaisers nehmen. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts bestanden 53 katholische Fürstentümer. Reformation und Säkularisation im Zuge des Westfälischen Friedens 1648 reduzierten diese Anzahl auf 23, die sich aber im Folgejahrhundert wieder leicht erhöhte auf 26. Im Zeitalter der Aufklärung und als Folge der sogenannten Koalitionskriege gegen Frankreich wurden im Friedensschluss von Luneville 1801 die linksrheinischen Gebiete an Frankreich abgetreten. Infolge des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 wurden diese Kirchengüter sanktioniert. Als einziger konnte der letzte Kurfürst-Erzbischof von Mainz, Karl Theodor von Dalberg, als Kurerzkanzler des Reiches und Fürstprimas des Reichsbundes noch einen geistlichen Staat, vor allem die Fürstentümer Regensburg und Aschaffenburg regieren.
Es war eine großartige Leistung des Referenten, diesen doch sehr spannenden Geschichtsabschnitt anschaulich und einprägsam zu vermitteln. Der Beifall des Auditoriums war entsprechend anerkennend und stark.

Autor:

Bernhard Stolz aus Bürgstadt

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