Die Jesuiten – Soldaten Gottes

Vortrag von Pfarrer Jan Kölbel am 03.03.2024 in der Mittelmühle

Im Rahmen seines 40-jährigen Jubiläums folgten ca.75 Zuhörer der Einladung des Heimat- und Geschichtsvereins Bürgstadt in das Foyer der Mittelmühle, um interessante Aufschlüsse zu dem Thema „Die Jesuiten – Soldaten Gottes“ zu erhalten. Mit Pfarrer Jan Kölbel stand dem Verein wiederholt ein exzellenter Redner und Kenner dieser Thematik zur Verfügung, der in kurzweiliger Weise die Geschichte umriss.
Die Zuhörer wurden in das 16. Jahrhundert versetzt und erfuhren einleitend, dass der spätere Ordensgründer Ignatius von Loyola als junger, den Freuden des Lebens zugewandter Offizier bei Kriegshandlungen durch eine schwere Schussverletzung seine Karriere beenden musste. In der Zeit der Rekonvaleszenz gelangte er auf seinen religiösen Lebensweg, wandte sich Gott zu und verbündete sich mit Gleichgesinnten, um nach einer Wallfahrt in Jerusalem seelsorgerisch zu wirken, was ihm aber verwehrt wurde. So unterwarf er sich stattdessen in Rom Papst Paul III. Im Verfolg genehmigte Paul III. das erarbeitete Grundstatut der gegründeten Gemeinschaft und bestätigte diese als Orden, der sich fortan „Gemeinschaft Jesu (SJ)“ betitulierte.
Diese Ordensgründung hatte insbesondere eine Reform der katholischen Kirche im Inneren und eine besondere Christusbeziehung zu Ziel. Im Zuge der Gegenreformation gründeten die Jesuiten Klöster und Schulen und förderten das Barocktheater mit eigener Tradition als Jesuitentheater. Ihre Missionsarbeit erstreckte sich auch nach China, Japan, Indien und Amerika.
Im Laufe der Jahrhunderte waren die Jesuiten wiederholt auch Anfeindungen ausgesetzt, die zu Ordensaufhebungen und folgenden Neugründungen führten. Auch Spannungen im Verhältnis zur Kirche mussten immer wieder überwunden werden. Der amtierende Papst Franziskus ist als Jesuit gar in höchste Kirchenämter aufgestiegen.
Mit heute weltweit über 16.000 Brüdern und Priestern stellen die Jesuiten den grüßten Orden der katholischen Kirche und erfüllen auch heute noch die Sendungsaufträge des Papstes.
Regionale Spuren für das Wirken der Jesuiten finden sich z.B. in der Kunsthalle „Jesuitenkirche“ Aschaffenburg und Kloster Himmelthal.
Es war eine großartige Leistung des Referenten, diesen doch sehr spannenden Geschichtsabschnitt anschaulich und einprägsam zu vermitteln. Der Beifall des Auditoriums war entsprechend anerkennend und stark.