Ein Brot für 1 Million - ein Ei für 320 Milliarden
Vortrag des HGV Bürgstadt zum Thema 100 JahreHyperinflation

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Der Einladung des HGV Bürgstadt zu diesem Vortrag am Sonntag, den 5. November, sind viele Interessenten gefolgt. Peter Groh, Vorstandsmitglied des Heimat- und Geschichtsvereins und ehemaliger Banker, referierte im gut besetzten Foyer der Mittelmühle über die Zeit vor 100 Jahren, als das Geld immer mehr an Wert verlor und letztlich das Vermögen der meisten Deutschen vernichtete, aber auch einige Spekulanten zu Millionären machte.
Was ist eigentlich Inflation? Wie begann es? Wie entsteht Geld und Inflation? Wie waren die Auswirkungen der Hyperinflation? Groh beleuchtete anschaulich die schwierige Zeit nach dem Ersten Weltkrieg während der Weimarer Republik und den Problemen, mit welchen die junge Regierung durch die überzogenen Reparationsforderungen der Alliierten konfrontiert war.
Durch die teilweise Besetzung des Ruhrgebietes durch französische und belgische Truppen kam es zum „Ruhrkampf“. Die Regierung rief zum Widerstand und Arbeitsniederlegung auf und musste die „Nichtarbeit“ auch noch finanzieren, was den Staatshaus nun völlig überforderte. Immer mehr Geld wurde gedruckt. Die Druckereien kamen mit der Produktion neuer Scheine bald nicht mehr nach, Ersatzgeld wurde gedruckt. Schließlich überstieg der Heizwert den Geldwert um das Vielfache.
Drei Milliarden Mark Strafe wegen Beleidigung des Gemeinderats
Interessant waren die Beschlüsse des Gemeinderats von Bürgstadt aus den Jahren 1922/23: So wurde der Kaufmann Otto M. aus Bürgstadt zur Geldbuße in Höhe von Drei Milliarden Mark verurteilt, weil er den Gemeinderat „beschimpft und in verächtlichter Weise herabgewürdigt“ hatte.
Nachdem das Bargeld seine Funktion verloren hatte, wurde in Naturalien bezahlt. Der Schwarzmarkt blühte. Es gab natürlich auch Gewinner: Wer Schulden hatte, konnte diese problemlos mit wertlosem Geld zurückzahlen.
Groh beendete seinen Vortrag, indem er André Kostolany zitierte: „Inflation ist wie Nikotin oder Alkohol: In kleinem Maße ist es stimulierend, man darf nur kein Kettenraucher oder Alkoholiker werden“. 1. Vorsitzender Bernhard Stolz bedankte sich bei dem Referenten, der mit großem Applaus bedacht wurde, mit „Bürgstadter Währung“ in Form eines Weinpräsentes.

Autor:

Bernhard Stolz aus Bürgstadt

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