40 Jahre Heimat- und Geschichtsverein Bürgstadt
Museumsnacht des Heimat- und Geschichtsvereins Bürgstadt

"Steinhauerarbeiten" unter Anleitung von Gabriele Löffler-Keller | Foto: Brigitte Hartung-Bretz
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  • "Steinhauerarbeiten" unter Anleitung von Gabriele Löffler-Keller
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Am 07. September feierte der HGV Bürgstadt im Rahmen des Jubiläums „40 Jahre Heimat- und Geschichtsverein Bürgstadt“ im Bürgerzentrum „Mittelmühle“ und Museum.
Das Museumsfest begann bereits um 16:30 Uhr und um 17:00 Uhr mit dem Vorprogramm in der Form von zwei Führungen. Bruno Meisenzahl führte die Teilnehmer vom Parkplatz der Mittelmühle aus flussaufwärts entlang der Erf und erzählte Wissenswertes über die Fischwelt des Mittelgebirgsflusses, der 500 Meter weiter flussabwärts in den Main mündet.
Peter Fürst informierte in seiner Führung über die Geschichte der alten Erfbrücke und ihrer Sandsteinskulpturen. Interessant war auch zu erfahren, dass diese Brücke vor 1732 nicht an diesem Ort, sondern oberhalb der Mittelmühle gestanden hatte, ungefähr dort, wo sich heute die neue Erfbrücke befindet. Die Verbindung zwischen Bürgstadt und Miltenberg verlief damals in einem Bogen über den ursprünglich am Streckfuß beginnenden Mühlweg, die Erfbrücke und ab da in Richtung der Miltenberger Altstadt.
Um 18 Uhr fanden sich die Ehrengäste und Besucher im Foyer der Mittelmühle ein, um den offiziellen Teil des Jubiläums zu begehen. Der erste Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Bernhard Stolz begrüßte eine Reihe von Ehrengästen und darunter besonders den Gründungsvorsitzenden und Ehrenbürger Hermann-Josef Eck. „Wenn sich an einem Samstagnachmittag so viele Mitglieder und Gäste die Zeit nehmen, um hier in der Mittelmühle des 40-jährigen Jubiläums des Heimat- und Geschichtsvereins zu gedenken, dann bezeugt dies, dass der Heimat- und Geschichtsverein eine feste Größe in unserer Gemeinde und darüber hinaus geworden ist“, so der Vorsitzende weiter. Stolz ging in seinem Kurzvortrag „40 Jahre HGV Bürgstadt“ auf die Gründung des Vereins am 23. Oktober 1984 ein und reflektierte die seither geleisteten Aufgaben des Vereins, die ihn zu einem festen Bestandteil in unserem örtlichen Gemeinwesen gemacht hätten. Ebenso erinnerte er an bereits verstorbene Mitglieder, die sich um den Verein besonders verdient gemacht haben. Weiter ging er auf die erste Generalversammlung am 30. November 1984 im Gasthaus „Adler“ ein und verlas die Mitglieder der ersten Vorstandschaft. Er bedankte sich bei allen ehemaligen und aktiven Vorstandsmitgliedern für die geleistete Arbeit und stellte die aktuellen Vorstandsmitglieder vor. Letztendlich dankte er allen Mitgliedern für Ihre Treue zum Verein und Ihr reges Interesse an der Arbeit des HGV und an der gemeinsamen Geschichte Bürgstadts. In einem Grußwort gratulierte der zweite Bürgermeister Bernd Neuberger dem Verein für vier Jahrzehnte erfolgreiche und engagierte Arbeit, um der „Börscheter Geschichte“ ein Gesicht zu geben. Er erinnerte an die Vereinsgründung 1984 und stellte die besonderen Verdienste von Hermann-Josef Eck heraus. Auch den beiden aktuellen Vorsitzenden Bernhard Stolz und Otto Reichert zollte er Respekt. Abschließend wünschte er eine tolle Museumsnacht. Die Feierstunde wurde vom Musikforum Bürgstadt – Akdeniz mit einem Gitarrenensemble und einem Flötenduo feierlich umrahmt. Teil zwei des Festakts umfasste die Ehrung besonders verdienter Mitglieder mit der Ernennung zu Ehrenmitgliedern. Bernhard Stolz rief die zu Ehrenden einzeln auf und übergab gemeinsam mit Bernd Neuberger jeweils die Ernennungsurkunde und ein Weinpräsent. Zum Ehrenmitglied wurde Karl Bartl, der federführender Organisator und Mitwirkender bei der Einrichtung der Heimatstube der Vertriebenen, bei Herausgabe der Schrift über die Geschichte der Heimatvertriebenen und themenbezogener Führungen im Museum war, ernannt. Weitere Ehrenmitglieder sind nun Heinz Edelmann und Willi Schirmer, die seit Vereinsgründung vor 40 Jahren als Kassenprüfer und Wahlausschussmitglieder fungieren. Ebenso Peter Meisenzahl, Gründungs- und Vorstandsmitglied und Chef bei Depoterstellung und -Verwaltung. Willibald Schmalbach, der von 1984 bis 1993 zweiter Vorsitzender war und zum Aufbau des Vereins wesentlich beigetragen hat und last, but not least, Franz Umscheid, dessen Expertise was Bau- und Architekturwesen betrifft, im Verein gefragt ist. Bei vielen Schriften hatte er teils maßgeblich mitgewirkt.
Das weitere Rahmenprogramm der Veranstaltung war vielfältig. Jeder Besucher hatte am Eingang das Museumsquiz mit 11 Fragen zu den Exponaten im Museum erhalten und so gingen die meisten Besucher auf die Jagd nach den richtigen Antworten. Auch für die Kinder gab es eine eigens von der KJG Bürgstadt gestaltete „Museumsrallye“ mit Fragen zu Ausstellungsgegenständen im Museum. Bei der richtigen Beantwortung aller Fragen ergab sich als Ergebnis der Zahlencode für das Schloss einer „Schatzkiste“ mit darin befindlichem süßem Naschwerk. Die Inhaber der Firma Franz Zeller – Natursteinwerk, Martina Zeller-Braun und Dieter Braun hatten einen Steinhauerplatz aufgebaut und zeigten live anhand der von Ihnen bearbeiteten Werkstücke, teils mit historischen Werkzeugen, die besondere Kunst des Steinhauerhandwerks. Vor dem Museum konnten Kinder und Jugendliche unter der Anleitung von Gabriele Löffler-Keller Gasbetonsteine künstlerisch gestalten. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, zwanglos durch das Museum zu streifen und neue Facetten unserer Heimatgeschichte zu entdecken. Auf großes Interesse stieß dabei auch die von Otto Reichert erstellte Sonderausstellung „40 Jahre Heimat- und Geschichtsverein Bürgstadt“ mit vielen Bildern, Texten und einer Bildschirmpräsentation zur Vereinsgeschichte. In einer Sonderführung führte Otto Reichert durch das Museum und hatte dabei zahlreiche aufmerksame Zuhörer. Quasi immer voll besetzt war die historische Häckerstube von „Tante Lisbeth“. Johanna Hofmann und Christine Tausch warfen sich gegenseitig „alte Börscheter Ausdrück“ an den Kopf und erzählten viele bekannte und unbekannte Anekdoten aus „Börschet“ und dem Umkreis. Albrecht Hench gab mit seiner „Quetsche“ den musikalischen Teil dazu.
Ein weiteres Highlight dieses Abends waren die beiden 45-minütigen Auftritte von „Katalda Project“. Hinter diesem Begriff verbergen sich die Musiker Albrecht Hench und Katrin Dinaro mit Unterstützung von Luisa Elbert (Violine), die es sich zur Aufgabe gemacht haben, „Stets handgemachte Livemusik, die klingt!“ zu präsentieren. Als die Bilder-Musik-Shows mit „Secret Places“ von Bürgstadt aufgeführt wurden, kam große Begeisterung beim Publikum auf. Auch die kulinarischen Angebote konnten sich sehen lassen. Johanna Hofmann und ihr Team hatten frisch belegte Schinken- und Käsebaguettes vorbereitet und an der Theke gab es gekühlte regionale Getränke. Und auch die Bratwürste vom Holzkohlegrill erfreuten sich großer Beliebtheit.
Nach der Auswertung der Fragebögen wurden kurz nach 22 Uhr die Gewinner für das Museumsquiz ermittelt. Die in der Weinbauabteilung ausgeliehene „Wengertskötze“ war zu 2/3 gefüllt mit den richtig ausgefüllten Fragebögen. Eine Reihe anwesender Kinder übernahmen die Rolle der „Glücksfee“ und zogen die 10 Gewinner. Mit vielen Gesprächen klang das Jubiläumsfest gegen 23 Uhr in harmonischer Weise aus.
Peter Fürst

Autor:

Brigitte Hartung-Bretz aus Bürgstadt

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