Jahresausflug des Frauenbundes Bürgstadt
Mehrere Vereine und Verbände Bürgstadts haben in diesem Jahr Frankfurt als ihr Jahresausflugsziel gewählt: die einen zum Besuch des Flughafens, die anderen zu einer Bootsfahrt entlang der beeindruckenden Skyline.....,
das Ziel des Frauenbunds aber war eine Führung durch die "neue Altstadt", dem Herzen Frankfurts - zwischen Rathaus und Dom - einem geschichtsträchtigen Terrain, das im Bombenhagel 1943/44 untergegangen war. Nach einer Altstadtrekonstruktion in Höhe von 200 Mill. Euro wurden 15 der zerstörten Häuser möglichst originalgetreu wieder aufgebaut, bei den 20 anderen Häusern handelt es sich um schöpferische Neubauten, bei denen man sich
bemühte, dem Originalzustand der Zeit vor der Zerstörung möglichst nahe zu kommen. Jetzt ist das Werk
vollbracht und auf einem der Häuser steht das Wort von Friedrich Schiller: "Das Neue stürzt und altes Leben
blüht aus den Ruinen" (aus Wilhelm Tell).
Und es blüht wirklich!! Das Ergebnis ist ein sehr gelungenes, mitunter auch originelles Ensemble von dicht aneinander und zueinander stehenden Häusern und Gebäuden, als Wohnhäuser , Geschäftshäuser, Museumsgebäude.... genutzt, das viel Zustimmung, Anerkennung und Bewunderung findet und den "Römerberg" wieder zu dem Mittelpunkt der Stadt Frankfurt macht, der er seit den Ursprüngen als Krönungsort der Kaiser war und sich bis heute durch originale Mauerreste aus jener Zeit bezeugt.
Der Rundgang durch die "neue alte Stadt" wurde begonnen mit der Besichtigung der Paulskirche und der Vorstellung ihrer Geschichte in ihrer ursprünglichen Verwendung als evangelische Kirche und in ihrer Bedeutung für die deutsche Demokratie, denn dort tagte 1848/49 monatelang das erste gesamtdeutsche Parlament mit 809 Abgeordneten. Heute findet in ihr jeden Oktober regelmäßig die Verleihung des renommierten Friedenspreises des deutschen Buchhandels statt. Der Stadtrundgang endete mit der Besichtigung des Kaiserdoms St. Bartholomäus, der Krönungskirche der deutschen Kaiser.
Danach schloss sich eine 2stündige Pause an, um in Kleingruppen eigene Wege zu gehen zum Essen, Bummeln, oder zum Erkunden der nächsten Umgebung...., bevor uns der Bus um 14 Uhr wieder an der Paulskirche abholte.
Leider mußte der 2. Proprammpunkt, die Fahrt über Alzenau mit einer kurzen Besichtigung der dortigen Pfarrkirche, gestrichen werden, da die Verkehrsverhältnisse am Freitagnachmittag und die Baustellen auf den Autobahnen die Fahrzeit verlängerten und wir deshalb direkt nach Schmerlenbach fahren mußten, um noch rechtzeitig zum vereinbarten Führungstermin da zu sein.
An Ort und Stelle erfuhren wir von den Höhen und Tiefen des 1219 vom Mainzer Bischof Siegfried II. gegründeten Benediktinerinnen- (oder nicht doch Zisterzienserinnen-?!)klosters, das nach dem "Schmerlenbach", an dem es gelegen ist, benannt wurde und das in diesem Jahr sein 800jähriges Gründungsjubiläum feiert. Die Klostergeschichte wurde mit der Säkularisation beendet. Das Kloster ist heute im Besitz der Diözese Würzburg und wird als diözesanes Bildungshaus genutzt. Bekannt ist nach wie vor die Pieta, das Gnadenbild der schmerzhaften Madonna aus dem 14. Jahrhundert, die durch ihr schmerzvoll trauriges, mit dem Sohn leidenden Gesicht beeindruckt und heute immer noch weiträumig in Erinnerung gebracht wird in der Feststellung: "Du (er, sie) siehst ja aus wie die Mutter Gottes von Schmerlenbach", so unser dortiger Kirchenführer.
Nach einer kurzen Andacht zur barmherzigen Mutter Gottes in der Klosterkirche freuten wir uns auf das gemeinsame Essen in der Klosterschänke, mit dem der schöne und interessante Ausflugstag einen gemütlich Ausklang gefunden hat.
Text: Judith Herweg Foto: Juliane Reichert
Autor:Juliane Reichert aus Bürgstadt |
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