Unterwegs zu Gott „Ich freute mich, als man mir sagte: 'Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.'“ (Psalm 122,1)

"Ist Wallfahren wieder in?" Themenabend bei Kolping Bürgstadt

Zum Themenabend „Wallfahren“ hatte die Kolpingsfamilie Bürgstadt am Montag den 3. Juni Monsignore Gerold Postler als Gastreferent im Pfarrsaal vor Ort.
Seine Jugendzeit verbrachte Msgr. Postler in Bürgstadt. Im Jahr 1967 empfing er im Würzburger Dom die Priesterweihe. In den Jahren 1974 bis 2017 machte er die Wallfahrtskirche „Maria im Grünen Tal“ zu einem geistlichen Zentrum der Diözese.
„ Wallfahren hat im Christentum eine lange Tradition, ist aber auch älter als dieses. Bereits vor Christus pilgerten zum Beispiel die Juden in die heilige Stadt Jerusalem,“ so Postler.
Lebensfragen und Verstrickungen waren für die Menschen aller Zeiten ein Grund zu pilgern
Früher wie heute sind Christen überzeugt, an bestimmten heiligen Stätten Gott besonders nahe zu sein. Für die ersten Christen war Wallfahren noch kein Begriff. Die ersten christlichen Wallfahrtsziele waren die heiligen Stätten im Heiligen Land, wo Jesus gewirkt und gekreuzigt wurde.
Spätere Ziele um die Gemeinschaft und Spiritualität einer Wallfahrt zu erleben, waren dann die Gräber der Apostel und großer Heiliger in Rom, Assisi oder Comostela.
Danach kamen die Erscheinungsorte wie Lourdes, Fatima, Altötting u.v.a. an denen verbürgter maßen die Muttergottes in wunderbaren Zeichen erschienen war hinzu.
Kein Wunder, dass das Pilgern die Suche nach Gott, die Suche nach Einfachheit, die Bitte nach Gesundung, eine Dankwallfahrt oder die Suche nach dem eigenen Ich bedeutet.
Wallfahrt im heutigen Sinn meint, dass Menschen aus der gewohnten häuslichen Umgebung aufbrechen, um neue Erfahrungen zu machen in der Anstrengung des Weges, der Stille, des Gebetes, der Meditation, des Gespräches mit anderen, die ebenfalls „auf dem Weg“ sind zu einem „Gnadenort“, wie wir Christen sagen.
Zum Ende hin, schilderte der Referent noch seine persönlichen Erlebnisse als Wallfahrtseelsorger im fränkischen Wallfahrtsort „Maria im grünen Tal“.