Essen und Trinken im Wandel der Zeit
Der ehem. „Schwanen“ in Bürgstadt
Am 19. Dezember 2016 schloss das Bürgstadter Traditionsgasthaus „Schwanen“ für immer seine Pforten. Aktuell lief damals der landesweite Schülerwettbewerb „Erinnerungszeichen“ mit dem Motto „Prost Mahlzeit! Essen und Trinken in Bayern im Wandel der Zeit“, an dem sich die Filmgruppe der Amorbacher Theresia-Gerhardinger-Realschule (TGRS) beteiligte. Die damaligen Schüler Jonas Krischke, Justin Wittasek, Maximilian Baier und Valentin Bischof recherchierten unter der Leitung der Lehrkraft Brigitte Hartung-Bretz die Geschichte dieser beliebten Gaststätte, deren Entstehung wohl bis in das Jahr 1556 zurückreicht. Die monatelange Arbeit zur Quellenforschung und die Ergebnisse der Interviews der letzten Gastwirtseheleute Hans und Evelyn Tausch flossen in kurze Filmsequenzen und die eigens dazu erstellte komplette Homepage ein. Eine wichtige Hilfe wurde dabei vom Heimat- und Geschichtsverein Bürgstadt vor allem durch Zugriffe auf das umfangreiche Archiv von Vorstandsmitglied Thomas Hofmann gegeben.
Das Ergebnis dieser Arbeit brachte der Filmgruppe bis in die heutigen Tage viele Spitzenpreise und Anerkennungen auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene ein.
In den Baulichkeiten des ehemaligen Gasthauses und auf dem gesamten Areal entstand in der Folgezeit die Caritas-Senioreneinrichtung „Schwanenhöfe“, die am 13. November 2022 einen Tag der offenen Tür veranstaltete. Eine willkommene Gelegenheit für alle Besucher, vor allem auch für die vielen früheren Gäste der Lokalität, nicht nur die Einrichtung kennen zu lernen, sondern auch einen erinnernden Blick zurück zu werfen.
Der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins, Bernhard Stolz, begrüßte die Erschienen und ging in einem kurzen Statement auf das allgemeine Phänomen der Wirtshauskultur und das landesweite Wirtshaussterben ein. Dankenswert sei daher die Arbeit der Filmgruppe der TGRS unter der Leitung von Brigitte Hartung-Bretz ermöglicht worden und ist gewissermaßen „denk mal“ ein gelungenes Erinnerungszeichen. Sodann stellte der ehemalige Schüler der TGRS Jonas Krischke – medial unterstützt von Thomas Hofmann – die mehrfach prämierte Arbeit der Filmgruppe vor. In souveräner und gekonnter Weise erläuterte er das Ergebnis der umfangreichen Arbeit, die zu Recht allerhöchste Anerkennungen erfahren hat. Besonders die „Rückblicke“ in die vergangene Zeit durch die gezeigten Filmsequenzen ließen bei den Gästen ein wehmütiges Murmeln aufkommen, das dann in einen anerkennenden und anhaltenden Applaus mündete
Am Ende traf man einhellig die Feststellung „schade, dass es dieses Traditionsgasthaus nicht mehr gibt“.
Autor:Bernhard Stolz aus Bürgstadt |
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