Neuaufnahme in die Bruderschaft am Brudermontag
Pfarrer Stadtmüller ist Festprediger an Sebastiani
Bürgstadt. Am kommenden Wochenende, 20.-22. Januar 2024, feiert die Bürgstadter Sebastiani-Bruderschaft das Fest ihres Patrons. 1515 wurde die schon lange zuvor bestehende Gebetsgemeinschaft zu Ehren des Märtyrers offiziell errichtet, um den Zusammenhalt unter den Gläubigen zu stärken und das Gebet für die Verstorbenen zu pflegen. 1608 kam noch die Bitte um Abwendung der Pest und anderer ansteckender Krankheiten hinzu – ein Anliegen, das seit der Corona-Pandemie wieder besonders aktuell ist.
Bereits 1603 würdigte der damalige Papst Clemens VIII., dass die Mitglieder „in gottseligen Liebeswerken gegenseitig sich üben“. Das tut die Bruderschaft bis heute mit dem 2013 gegründeten Sozialfonds „Sankt Sebastian – Hilfe für den Nächsten“.
Den Auftakt dreitägigen Feierlichkeiten bildet die Beichtgelegenheit am Samstag, den 20. Januar (dem Gedenktag Sebastians), von 16 bis 17:30 Uhr.
Zelebrant und Festprediger im Hochamt am Sonntag, 21. Januar, um 10 Uhr ist Pfarrer Christian Stadtmüller aus Großheubach. Er wird von den Diakonen Florian Grimm und Friedhelm Bundschuh unterstützt. Bei diesem Gottesdienst wird auch der lebenden und verstorbenen Mitglieder des Schützenvereins gedacht, dessen Patron Sebastian wegen seines Martyriums durch Pfeile ist.
Beim traditionellen Umgang mit dem Allerheiligsten wird die Statue des Heiligen von der Freiwilligen Feuerwehr mitgetragen. Das Besondere an dieser Bürgstadter Darstellung ist, dass Sebastian nicht nackt an einen Baum gebunden und von Pfeilen durchbohrt dargestellt ist, sondern in voller Rüstung eines römischen Legionärs mit den Pfeilen in der Hand. Diese außergewöhnliche Figur wurde um 1890 vom einheimischen Bildhauer Anton Speth (1851-1896) geschaffen, dem der Bürgstadter Robert Hofmann Modell stand. Während der Sebastianus-Feierlichkeiten ist sie im Altarraum aufgestellt.
Bei der Festandacht am Sonntagnachmittag um 17 Uhr werden von Brudermeister Michael Schmitt die Namen aller im vergangenen Jahr verstorbenen Bruderschaftsmitglieder verlesen.
Am darauffolgenden Montag, dieses Jahr dem 22. Januar, begeht die Bruderschaft den sogenannten „Brudermontag“. Nach alter Bürgstadter Tradition schenkt an diesem Tag jeder Bruder seiner Schwester eine Breze. Eine solche „Bruderbreze“ wird auch den kranken und alten Bruderschaftsmitgliedern ins Haus gebracht.
Um 19 Uhr zelebriert Pfarrer Jan Kölbel als Präses der Bruderschaft die hl. Messe für alle lebenden und verstorbenen Mitglieder mit Opfergang. Während dieses Gottesdienstes findet auch die Neuaufnahme in die Bruderschaft statt. Hierzu sind die Schülerinnen und Schüler der 6. und 7. Klassen, aber auch Interessierte jeglichen Alters herzlich eingeladen. Zur Anmeldung liegen in der Kirche die Bruderschaftsbüchlein auf, die bis Freitag, 19. Januar, mit Namen versehen in der Sakristei abgegeben oder im Briefkasten des Pfarrbüros eingeworfen werden können.
Anschließend findet die Bruderschaftsversammlung im Pfarrsaal statt, bei der mit Brudermeister Michael Schmitt über Belange der Bruderschaft gesprochen wird. Weitere Programmpunkte sind der Rechenschaftsbericht des Sozialfonds und ein Vortrag von Pfarrer Kölbel zum Thema „Ist die Kirche noch zu retten? – Die Immobilienkategorisierung des Bistums und ihre Folgen für unsere Gemeinden“.
Autor:Dr. Markus Schmitt aus Bürgstadt |
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