Neuaufnahme in die Bruderschaft am Brudermontag
Domkapitular Bieber Festprediger an Sebastiani
Bürgstadt. Am kommenden Wochenende, 21.-23. Januar 2023, feiert die Bürgstadter Sebastiani-Bruderschaft das Fest ihres Patrons. Im Jahr 1515 wurde die schon zuvor bestehende Gebetsgemeinschaft zu Ehren des Märtyrers offiziell errichtet, um den Zusammenhalt unter den Gläubigen zu stärken und das Gebet für die Verstorbenen zu pflegen. 1608 kam noch die Bitte um Abwendung der Pest und anderer Infektionskrankheiten hinzu. Die Corona-Pandemie hat die ungebrochene Aktualität dieses Anliegens auch in der heutigen Zeit vor Augen geführt.
Bereits 1603 würdigte der damalige Papst Clemens VIII., dass die Mitglieder „in gottseligen Liebeswerken gegenseitig sich üben“. Dieses caritative Anliegen pflegt die Bruderschaft heute vor allem durch den 2013 gegründeten Sozialfonds „Sankt Sebastian – Hilfe für den Nächsten“.
Die dreitägigen Feierlichkeiten beginnen mit der Beichtgelegenheit am Samstag, 21. Januar, von 16-17 Uhr.
Zelebrant und Festprediger im Hochamt am Sonntag, 22. Januar, um 10 Uhr ist Domkapitular Clemens Bieber aus Würzburg, der von den Diakonen Friedhelm Bundschuh (Bürgstadt) und Florian Grimm (Pfarreiengemeinschaft Lumen Christi an der Mömling) unterstützt wird. Bei diesem Gottesdienst wird auch der lebenden und verstorbenen Mitglieder des Schützenvereins gedacht, dessen Patron Sebastian wegen seines Martyriums durch Pfeile ist.
Die Statue des Heiligen wird während der Sebastianus-Feierlichkeiten im Altarraum aufgestellt sein und auch beim Umgang während des Hochamtes von der Freiwilligen Feierwehr mitgetragen. Das Besondere an dieser Bürgstadter Darstellung ist, dass Sebastian hier nicht nackt an einen Baum gebunden und von Pfeilen durchbohrt dargestellt ist, sondern in voller Rüstung eines römischen Legionärs mit den Pfeilen in der Hand. Diese außergewöhnliche Figur wurde um 1890 vom einheimischen Bildhauer Anton Speth (1851-1896) geschaffen, dem der Bürgstadter Robert Hofmann Modell stand.
Bei der Festandacht am Sonntagnachmittag um 17 Uhr werden von Brudermeister Michael Schmitt die Namen aller im vergangenen Jahr verstorbenen Bruderschaftsmitglieder verlesen.
Am darauffolgenden Montag, diesmal dem 23. Januar, wird seit alters her die Bruderschaft gehalten. Nach alter Bürgstadter Tradition schenkt an diesem sog. „Brudermontag“ jeder Bruder seiner Schwester eine Breze. Eine solche „Bruderbreze“ wird von freiwilligen Helfern auch den kranken und alten Bruderschaftsmitgliedern ins Haus gebracht.
Um 19 Uhr zelebriert Pfarrer Jan Kölbel als Präses der Bruderschaft die hl. Messe für alle lebenden und verstorbenen Mitglieder mit Opfergang. Während dieses Gottesdienstes findet auch die Neuaufnahme in die Bruderschaft statt, zu der besonders die Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen, aber auch Interessierte jeglichen Alters herzlich eingeladen sind. Zur Anmeldung liegen in der Kirche die Bruderschaftsbüchlein auf, die bis Donnerstag, 19. Januar, mit Namen versehen in der Sakristei abgegeben oder im Briefkasten des Pfarrbüros eingeworfen werden können.
Nach dem Gottesdienst findet im Pfarrsaal die Bruderschaftsversammlung statt, bei der mit Brudermeister Michael Schmitt über Belange der Bruderschaft gesprochen wird. Weitere Programmpunkte sind der Rechenschaftsbericht des Sozialfonds und ein Vortrag von Pfarrer Kölbel zum Thema „Die Kirche und das liebe Geld – Kirchensteuer, Kirchgeld und Staatsleistungen“.
Autor:Dr. Markus Schmitt aus Bürgstadt |
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