Brudermontag in Bürgstadt, 23.01.2023
20 neue Mitglieder für die Sebastianus-Bruderschaft in Bürgstadt
Nach den Einschränkungen in den zwei vorangegangenen Jahren konnten die Feierlichkeiten zum Sebastianusfest in diesem Jahr wieder in der gewohnten Form stattfinden. Wie bereits berichtet, zelebrierte Domkapitular Clemens Bieber den Festgottesdienst am Sonntag, den 22.01.23. Am Montagabend zelebrierte Pfr. Jan Kölbel mit Diakon Friedhelm Bundschuh den Gottesdienst mit der Aufnahme der 20 neuen Mitglieder. Pfarrer Kölbel wertete es als schönes Zeichen der Zukunft und der Hoffnung, dass in diesem Jahr 9 Jugendliche und 11 Erwachsene aufgenommen werden konnten. Gerade liegt es nicht im Trend, so Kölbel, dass man sich einer so altehrwürdigen kirchlichen Gruppierung anschließt. So wie es für Sebastianus damals eine Herausforderung war, als Soldat der Prätorianergarde des Kaisers sich zum Glauben zu bekennen, so ist es heute eine Challenge für die neu Aufgenommenen, sich als Kirchenmitglied auch vor anderen zu outen. Gemeinsam sprachen die neuen Mitglieder das Aufnahmegebet, am Ende des Gottesdienstes erteilte Pfr. Kölbel den allgemeinen Segen und den Einzelsegen für die neu Aufgenommen mit der Sebastianus – Reliquie.
Im Anschluss an den Gottesdienst kamen ca. 80 Mitglieder zur Bruderschaftsversammlung in den Pfarrsaal. Brudermeister Michael Schmitt erinnerte nochmals an die 37 Verstorbenen des letzten Jahres, für die am Abend zuvor bereits in der Andacht gebetet worden war. Auch an die Kranken wurde gedacht, 75 traditionelle Bruderbrezen wurden bereits an sie verteilt.
Als Schatzmeister der Bruderschaft berichtete Willibald Schmalbach, wo seit der letzten Versammlung im Jahr 2020 konkret Hilfe geleistet wurde und dankte allen Spendern. Über 18.900 € waren seitdem als Spende eingegangen, gleichzeitig wurden über 13.600 € an Hilfen ausgegeben.
Peter Groh, der nach dem Wegzug von Günther Meisenzahl komissarischer Geschäftsführer war, wurde per Akklamation nun offiziell in dem Amt bestätigt. 2 Personen wurde für ihre langjährige ehrenamtliche Mitarbeit in der Pfarrgemeinde gedankt. Anette Grimm für ihr Engagement im Frauenbund und speziell für ihre Sorge um die Pfarrsaal-Küche und Alfred Trabert für seine Mitarbeit bei „Essen auf Rädern“, wo er über die Jahre wohl ca. 10.000 Essen verteilt hatte. Pfarrer Kölbel schloss sich dem Dank an, er dankte auch dem Brudermeister für seine Überzeugungsarbeit und sein Engagement beim Werben um neue Mitglieder.
Pfr. Kölbel gab anschließend in einem kurzen Vortrag zum Dauerreizthema Kirchensteuer und Kirchgeld einen Überblick über das Entstehen dieses Steuersystems, begründet in der Säkularisation, der Verstaatlichung der Kirchengüter im Jahr 1803. Während sich heute weltweit die meisten Ortskirchen durch Spenden und freiwillige Abgaben finanzieren, ist das deutsche Kirchensteuersystem über Staatsverträge, sog. Konkordate geregelt. 2022 flossen ca. 16% der Kirchensteuer im Bistum Würzburg in Bildung und Kultur, ca. 10% über die Caritas in Kindergärten, Sozialstationen und Beratungsdienste, kommen so der Allgemeinheit zu Gute unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer Kirche.
Bei einem guten Schoppen und frischen Brezeln ließ man den Abend gemütlich ausklingen.
Autor:Martin Scharbert aus Bürgstadt |
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