Pfarrgemeinde Sankt Margareta, Bürgstadt
Nachdenkliche Worte und ein Abschied
Bürgstadt, 20.7.2024. In der Vorabendmesse zum Hochfest der heiligen Margareta, Bürgstadts Kirchenpatronin, war es heiß – passend dazu ging es beim Gedenken an die Heilige aus dem 3./4. Jahrhundert auch inhaltlich heiß her.
Eine Frage aus dem Evangelium sollte sich wohl jeder stellen, der die Möglichkeit hat, eine Karriere einzuschlagen:
Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sich selbst verliert und Schaden nimmt?
Im Zusammenhang mit diesem Satz gedachte Pfarrer Jan Kölbel nicht nur der heiligen Margareta, die eine verheißungsvolle Heirat ausschlug und den Weg des Martyriums wählte. Er beleuchtete auch so ungleiche Situationen wie Donald Trumps gemäßigte Töne nach dem gescheiterten Attentat auf ihn. Dabei ließ er aber auch Zweifel aufkommen, ob dieses Überdenken seines Politikstils wirklich von Dauer sein mag. Als Beispiel wahrer Integrität nannte er hingegen den Attentatsversuch vor genau 80 Jahren, an dem Graf Stauffenberg und seine Mitverschwörer nicht den Opportunismus, sondern den Einsatz für die gute Sache unter Lebensgefahr wählten.
Es beschlich einen das Gefühl, dass man selbst oft zu gedankenlos den Weg des Erfolgs einschlagen will, um dabei das, was wirklich wichtig ist, zu vernachlässigen.
Eine besondere Feierlichkeit erhielt der Patroziniumstag durch die musikalische Umrahmung der Schola Cantorum, der es gelang, dem Gottesdienst einen würdevollen und unterhaltsamen Rahmen zu geben.
Am Ende des Gottesdienstes wurde die Gemeindereferentin Tatjana Steppacher verabschiedet, die vielen Gemeindemitgliedern durch Kinder- und Familiengottesdienste, Kommunion- und Firmvorbereitung, in der Schule, bei Beerdigungen, Geburtstagen, der Miltenberger Sternsingeraktion und vielen weiteren Gelegenheiten ans Herz gewachsen ist. Thomas Sturm, Mitglied des gemeinsamen Pfarrgemeinderats der Pfarreiengemeinschaft, würdigte Steppacher, die vor 4 Jahren als Gemeindeassistentin in die Pfarreiengemeinschaft St. Martin kam und hier ihre Ausbildung absolvierte. Nun wechselt sie als Gemeindereferentin in ihre Heimat im Bistum Rottenburg-Stuttgart. Für ihren Einsatz in der Gemeinde dankte Sturm und auch Pfarrer Kölbel wünschte ihr auf ihrem weiteren Lebensweg alles Gute.
Steppacher selbst bedankte sich ebenfalls, blickte auf die vergangenen vier Jahre zurück und beendete ihre Ansprache mit einem tiefgreifenden und einfühlsamen Gebet.
Im Anschluss an den Gottesdienst konnten die Anwesenden den warmen Sommerabend vor der Kirche mit Gesprächen bei Wein und kalten Getränken ausklingen lassen.
Text: Christoph Reichert
Autor:Martin Scharbert aus Bürgstadt |
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