Neuaufnahme in die Bruderschaft am Brudermontag
Domkapitular Lenssen ist Festprediger an Sebastiani
Bürgstadt. Am kommenden Wochenende, 18.-20. Januar 2025, feiert die Bürgstadter Sebastiani-Bruderschaft wieder das Fest ihres Patrons. 1515 wurde die schon zuvor bestehende Gebetsgemeinschaft zu Ehren des Märtyrers offiziell errichtet, um den Zusammenhalt unter den Gläubigen zu stärken und das Gebet für die Verstorbenen zu pflegen. 1608 kam noch die Bitte um Abwendung der Pest und anderer ansteckender Krankheiten hinzu – ein Anliegen, das seit der Corona-Pandemie wieder besonders aktuell ist.
Bereits 1603 würdigte der damalige Papst Clemens VIII., dass die Mitglieder „in gottseligen Liebeswerken gegenseitig sich üben“. Das tut die Bruderschaft bis heute mit dem 2013 gegründeten Sozialfonds „Sankt Sebastian – Hilfe für den Nächsten“.
Den Auftakt dreitägigen Feierlichkeiten bildet die Beichtgelegenheit am Samstag, 18. Januar, ab 16 Uhr.
Zelebrant und Festprediger im Hochamt am Sonntag, 19. Januar, um 10 Uhr ist dieses Jahr der langjährige Kunstreferent des Bistums Würzburg, Domkapitular em. Jürgen Lenssen. Er wird von den Diakonen Florian Grimm und Friedhelm Bundschuh unterstützt. Der Gottesdienst wird auch für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des Schützenvereins gefeiert, dessen Patron Sebastian wegen seines Martyriums durch Pfeile ist.
Beim traditionellen Umgang mit dem Allerheiligsten wird die Statue des Heiligen von der Freiwilligen Feuerwehr mitgetragen. Das Besondere an dieser Bürgstadter Darstellung ist, dass Sebastian nicht nackt an einen Baum gebunden und von Pfeilen durchbohrt dargestellt ist, sondern in voller Rüstung eines römischen Legionärs mit den Pfeilen in der Hand. Diese außergewöhnliche Figur wurde um 1890 vom einheimischen Bildhauer Anton Speth (1851-1896) geschaffen, dem der Bürgstadter Robert Hofmann Modell stand. Während der Sebastianus-Feierlichkeiten ist sie im Altarraum aufgestellt.
In der Festandacht am Sonntagnachmittag um 17 Uhr werden von Brudermeister Michael Schmitt die Namen aller im vergangenen Jahr verstorbenen Bruderschaftsmitglieder verlesen.
Auf den liturgischen Gedenktag Sebastians am 20. Januar fällt diesmal der sogenannte „Brudermontag“, an dem nach alter Bürgstadter Tradition jeder Bruder seiner Schwester eine Breze schenkt. Eine solche „Bruderbreze“ wird auch den kranken und alten Bruderschaftsmitgliedern ins Haus gebracht.
Um 19 Uhr zelebriert Pfarrer Jan Kölbel als Präses der Bruderschaft die hl. Messe für alle lebenden und verstorbenen Mitglieder mit Opfergang. Während dieses Gottesdienstes findet auch die Neuaufnahme in die Bruderschaft statt. Hierzu sind die Schülerinnen und Schüler der 6. und 7. Klassen, aber auch Interessierte jeglichen Alters herzlich eingeladen. Zur Anmeldung liegen in der Kirche die Bruderschaftsbüchlein auf, die bis Freitag, 17. Januar, in den Briefkasten des Pfarrbüros eingeworfen werden können.
Nach dem Gottesdienst findet die Bruderschaftsversammlung im Pfarrsaal statt, bei der mit Brudermeister Michael Schmitt über Belange der Bruderschaft gesprochen wird. Weitere Programmpunkte sind der Rechenschaftsbericht des Sozialfonds und ein Vortrag von Pfarrer Kölbel zum Thema „Aus der Kirche austreten – geht das überhaupt?“.
Autor:Dr. Markus Schmitt aus Bürgstadt |
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